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Kommt Bundeswehrstandort in den Landkreis Bautzen?

Bei der Standortsuche sind auch Flächen in der Umgebung von Hoyerswerda und Bernsdorf in der finalen Bewerberrunde.

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Hoyerswerda/Bernsdorf. Zum Jahresende soll die Entscheidung für einen neuen Standort der Bundeswehr fallen. In einer gemeinsamen Presseerklärung erinnern jetzt der Bautzener Landrat Udo Witschas (CDU), der Hoyerswerdaer Oberbürgermeister Torsten Ruban-Zeh (SPD) und der Bernsdorfer Bürgermeister Harry Habel (CDU) daran, dass Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) bereits vor einem Jahr bei seiner Ansprache während des Jahresempfanges der Stadt Hoyerswerda versprochen habe, dass die Bundeswehr mit einem Standort in den Landkreis Bautzen kommen wird.

„Von diesem Versprechen geleitet, machten wir uns mit dem Landkreis Bautzen und vielen Nachbargemeinden auf den Weg, einen geeigneten Standort zu finden“, so Torsten Ruban-Zeh. In den vergangenen Wochen und Monaten habe es mehrere Vor-Ort Termine im Landkreis Bautzen mit Vertretern des Verteidigungsministeriums, des Freistaates und Landkreises zur Inaugenscheinnahme möglicher Flächen gegeben. „Als besonders gut wurden unter anderem Flächen in der Umgebung von Hoyerswerda und Bernsdorf beurteilt“, heißt es in der aktuellen Pressemitteilung weiter. „Beispielsweise wurden die zeitnahe Verfügbarkeit der Flächen und die Nähe zur Landeshauptstadt Dresden positiv bewertet.

Dem Bernsdorfer Bürgermeister war schon damals klar, dass ein Standort eines Bataillons der Bundeswehr nicht nur 1.000 Soldaten in die Region bringt, sondern der positive Wertschöpfungsfaktor um ein Vielfaches höher ist. „So sind bei einer dauerhaften Stationierung Bedarfe wie Wohnungen oder Häuser für Familienangehörige, Restaurants, mögliche Freizeitaktivitäten aber auch die gute infrastrukturelle Anbindung zu größeren Städten, wie Hoyerswerda oder eben zur Landeshauptstadt Dresden die Folge. Kurzum, da wo die Bundeswehr ist, geht es auch den Bürgern in den umliegenden Städten und Gemeinden gut“, erklärt Bürgermeister Harry Habel.

Landrat Udo Witschas ist es laut Mitteilung vor allem wichtig, dass der Landkreis Bautzen in Gänze von einer derartigen Ansiedlung in Verbindung mit dem stattfindenden Strukturwandel profitiert. „Gerade mit Blick auf die bereits gefallenen großen Entscheidungen der Vergangenheit – die Ansiedlung des Deutschen Zentrums für Astrophysik mit Hauptstelle in Görlitz, die Elektrifizierung der Strecke Cottbus-Görlitz, die Zentralisierung der Polizei in Görlitz, die Verlagerung des Landgerichts nach Görlitz, die Zentralisierung von Ausbildungsstätten von Bautzen nach Görlitz, die Stärkung der Lehrerausbildung in Löbau. Die Bürgerinnen und Bürger des Landkreises Bautzen sowie die vielen fleißigen Bürgermeisterinnen und Bürgermeister hätten eine Entscheidung der Bundeswehr für unseren Landkreis mit einem exzellenten Standortvorschlag – als eine wichtige Säule des Strukturwandels – mehr als verdient“, macht Landrat Witschas deutlich und merkt an: „Unabhängig von meinen Aussagen kämpfe ich gemeinsam mit Landrat Dr. Meyer und dem Ministerpräsidenten Michael Kretschmer für ein starkes Ostsachsen und einen Strukturwandel, den die Bürgerinnen und Bürger schon in den kommenden Jahren direkt in unser aller Heimat im Guten spüren werden.“

Auch die beiden CDU-Landtagsabgeordneten Marko Schiemann aus Bautzen und Aloysius Mikwauschk aus Kamenz unterstützen die Initiative zur Ansiedlung der Bundeswehr im Landkreis Bautzen. „Die nördliche Region des Landkreises Bautzen rund um die Stadt Bernsdorf mit dem ehemaligen über sechs Jahrzehnte währenden NVA-Standort in Straßgräbchen bietet sich hervorragend für einen solchen Bundeswehrstandort an. Aufgrund ihrer Nutzungsgeschichte findet dies in der Bevölkerung die notwendige Akzeptanz“, teilt Mikwauschk in einer Presseerklärung mit.

Schiemann stimmt dem zu. Die Ansiedlung der Bundeswehr würde seiner Meinung nach auch „die lokale Wirtschaft sehr unterstützen“. Und: „Es darf nicht passieren, dass die Mehrheit der Strukturwandelmaßnahmen in einem Landkreis konzentriert werden“, fordert Schiemann mit Blick auf den Nachbarlandkreis Görlitz.(rgr/SZ)

Der Beitrag wurde am 13.11.2023, 16.35 Uhr, aktualisiert und um die Aussagen der Landtagsabgeordneten ergänzt.