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Neues Gemeindeoberhaupt gesucht

1.526 Wahlberechtigte sind am 10. März aufgerufen, Spreetals Bürgermeister zu wählen. Mit dem Rückzug von Jens Domann bleiben zwei Bewerber.

Von Mirko Kolodziej
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In Zusammenarbeit mit der Gemeinde hat sich das Dorf neu ein Denkmal geschaffen, das an das Hammerwerk erinnert, das bis 1931 über Jahrhunderte existierte.
In Zusammenarbeit mit der Gemeinde hat sich das Dorf neu ein Denkmal geschaffen, das an das Hammerwerk erinnert, das bis 1931 über Jahrhunderte existierte. © Foto: Mirko Kolodziej

Anke Gesierich (54) ist als Angestellte tätig, lebt in Neustadt/Spree und tritt als unabhängige Kandidatin an.

1. Frage: Warum bewerben Sie sich um das Amt des Gemeindeoberhauptes?

Weil ich aktiv meinen Beitrag für unsere Gemeinde leisten möchte. Es ist sehr wichtig, sich an den Bedürfnissen und Interessen unserer Einwohner zu orientieren und ihre alltäglichen Probleme ernst zu nehmen. Deshalb werden die Gemeindevertreter, die Ortschaftsräte und der Bürgermeister von den Bürgern gewählt.

2. Frage: Welche Dinge wollen Sie gern in den ersten 100 Tagen im Rathaus erledigen?

Sollte ich in das Amt gewählt werden, habe ich als Quereinsteiger viel zu lernen. Bis zum Amtsantritt würde ich mich intensiv auf die Arbeit in der Gemeindeverwaltung vorbereiten. Dann heißt es, Gespräche zu führen, mich vorzustellen und die Menschen kennenzulernen, mit denen ich zusammenarbeiten werde. Und dann sollten wir gemeinsam planen, wie und was wir anpacken müssen.

3. Frage: Wo muss in der Gemeinde Spreetal am dringendsten investiert werden?

In den letzten Tagen war ich in unseren Ortsteilen unterwegs und habe viele interessante Gespräche mit den Einwohnern geführt. Immer wieder wurde der schlechte Zustand unserer Straßen und Radwege angesprochen. Den Neubau der Turnhalle für die Grundschule sollten wir nicht vergessen. Ich denke, dass zu diesen beiden Themen dringendst Handlungsbedarf besteht.

4. Frage: Welches Verhältnis zu den Ortsteilen streben Sie im Falle der Wahl an?

Ich habe bereits in meiner Wahlwerbung geäußert, dass mir der Zusammenhalt unter den Ortsteilen sehr wichtig ist. Ich wünsche mir, dass wir als Gemeinde noch mehr zusammenwachsen. Es wird sicherlich keine leichte Aufgabe sein, da jeder Ortsteil für sich selbst eine kleine Gemeinschaft bildet.

5. Frage: Wie lässt sich – sofern Sie das für nötig halten –die Gemeinschaft stärken?

Eine gute Zusammenarbeit mit den Ortschaftsräten ist wichtig. Sie sind die ersten Ansprechpartner der Einwohner unserer Ortsteile. Gemeinsame Projekte oder Veranstaltungen eignen sich hervorragend, um die Einwohner unserer Ortsteile zusammenzubringen. Gern erinnere ich mich an die 600-Jahr-Feier in Spreewitz und an die 100-Jahr-Feier des LSV und der FFW in Neustadt/Spree zurück.

6. Frage: Wie wichtig sind Ihnen die Nachbargemeinden und die Lausitzrunde?

Dass eine gute Nachbarschaft wichtig ist, kennt jeder aus seinem privaten Umfeld. Nachbarschaften, die sich gegenseitig unterstützen und zusammenarbeiten, können mehr erreichen, als ein Einzelner für sich. Deshalb finde ich es wichtig, dass die Gemeinde zur gemeinsamen Aufgabenerfüllung mit den Nachbargemeinden zusammenarbeitet und Mitglied im Bündnis Lausitzrunde ist.

7. Frage: Was soll sich nach sieben Jahren Amtszeit in Spreetal verändert haben?

Ich wünsche mir, dass es uns dann gelungen ist, unsere Gemeinschaft zu stärken und dass wir gemeinsam Lösungen für eine intakte Verkehrsinfrastruktur und den Bau einer neuen Turnhalle für unsere Grundschule gefunden haben. Ich hoffe, dass wir Bevölkerungszuwachs verzeichnen können.

Gerade fertig geworden ist die Sanierung des Hort-Bolzplatzes in Burgneudorf – zwischen Grundschule und Rathaus.
Gerade fertig geworden ist die Sanierung des Hort-Bolzplatzes in Burgneudorf – zwischen Grundschule und Rathaus. © Foto: Mirko Kolodziej
In Schwarze Pumpe bewegt sich einiges, so die jüngste Wiederbelebung der Siliziumfabrik durch Group14.
In Schwarze Pumpe bewegt sich einiges, so die jüngste Wiederbelebung der Siliziumfabrik durch Group14. © Foto: Mirko Kolodziej
Baupreise und Erschließungsfragen bremsen die Absicht, auf dem Sportplatz in Spreewitz Eigenheime zu bauen.
Baupreise und Erschließungsfragen bremsen die Absicht, auf dem Sportplatz in Spreewitz Eigenheime zu bauen. © Foto: Mirko Kolodziej
Dass am Spreetaler See eine nochmalige bergtechnische Sanierung nötig ist, verzögert die Nutzungsmöglichkeiten wohl bis in die 2040er-Jahre.
Dass am Spreetaler See eine nochmalige bergtechnische Sanierung nötig ist, verzögert die Nutzungsmöglichkeiten wohl bis in die 2040er-Jahre. © Foto: Mirko Kolodziej
Ab 2028 soll unter Vollsperrung die B 97 saniert werden – über ein Jahrzehnt. Spreetal fürchtet den Umleitungsverkehr.
Ab 2028 soll unter Vollsperrung die B 97 saniert werden – über ein Jahrzehnt. Spreetal fürchtet den Umleitungsverkehr. © Foto: Mirko Kolodziej

Marco Beer (47) ist Amtsleiter Finanzen und Bau, in Aue daheim und tritt als unabhängiger Kandidat an.

1. Frage: Warum bewerben Sie sich um das Amt des Gemeindeoberhauptes?

Weil mir Spreetal, die Spreetalerinnen und Spreetaler in den vergangenen drei Jahren, in denen ich als Kämmerer und Amtsleiter für Finanzen & Bau für die Gemeinde tätig bin, ans Herz gewachsen sind und ich gern dazu beitragen möchte, das Potenzial der Gemeinde zu entfalten. Im Amt des Bürgermeisters könnte ich dies noch zielgerichteter tun und die Entwicklung noch stärker vorantreiben.

2. Frage: Welche Dinge wollen Sie gern in den ersten 100 Tagen im Rathaus erledigen?

Um das maximal Mögliche zu erreichen, müssen die Mitarbeiter einer Gemeinde alle an einem Strang ziehen. Deshalb werde ich viele Gespräche führen, um innerhalb der Verwaltung gemeinsame Ziele zu formulieren und Vorgehensweisen abzustimmen. Und natürlich müsste in den ersten 100 Tagen zwangsläufig auch eine neue Kämmerin oder ein neuer Kämmerer gefunden und eingearbeitet werden.

3. Frage: Wo muss in der Gemeinde Spreetal am dringendsten investiert werden?

Aufgrund der sinkenden Einwohnerzahl werden uns zunehmend die finanziellen Mittel entzogen. Daher müssen wir vor allem in die Sicherung der Eigenständigkeit Spreetals, also in die Attraktivität Spreetals als Wohnstandort investieren. So gilt es, Bauland zur Verfügung zu stellen, Kitas, Schule und Spielplätze in Schuss zu halten und uns auf die Langzeitsperrung der B 97 vorzubereiten.

4. Frage: Welches Verhältnis zu den Ortsteilen streben Sie im Falle der Wahl an?

Die Gemeinde wird nur als Gesamtkonstrukt funktionieren. Aufgrund unserer schwierigen Situation durch das ungünstige Einwohner-Flächen-Verhältnis müssen wir die Wachstumschancen da ergreifen, wo sie sich uns bieten. Da wir uns keine lähmenden Neiddebatten zwischen den Ortsteilen leisten können, strebe ich ein vertrauensvolles Verhältnis zu den Ortsteilen und den Ortschaftsräten an.

5. Frage: Wie lässt sich – sofern Sie das für nötig halten –die Gemeinschaft stärken?

Das beste Mittel, um die Gemeinschaft zu stärken, ist ein offener und ehrlicher Umgang miteinander. Wenn alle um die Situation wissen, die Zusammenhänge verstehen und die Entscheidungen nachvollziehen können, steigt sowohl deren Akzeptanz als auch das Verständnis füreinander. Auch die gemeinsame Realisierung von Projekten, die sonst nicht möglich wären, kann die Gemeinschaft fördern.

6. Frage: Wie wichtig sind Ihnen die Nachbargemeinden und die Lausitzrunde?

Für unsere kleine Gemeindeverwaltung ist die Zusammenarbeit mit den Nachbarkommunen extrem wichtig. Gerade bei Vorgängen, die sehr selten zu bearbeiten sind, wie zum Beispiel die Beschaffung eines Feuerwehrfahrzeugs mit europaweiter Ausschreibung, ist die Unterstützung von unschätzbarem Wert. Gleiches gilt für den Zusammenschluss mit den Nachbargemeinden in der Lausitzrunde.

7. Frage: Was soll sich nach sieben Jahren Amtszeit in Spreetal verändert haben?

Ich hoffe, dass es uns gelungen sein wird, einen größeren Nutzen aus dem Industriepark zu ziehen, die Eigenständigkeit Spreetals zu sichern und dass die Gemeinde, trotz Sperrung der B 97, mit ihren sieben Ortsteilen als attraktiver Wohnstandort im Grünen wahrgenommen wird, der sich durch eine hohe Lebensqualität auszeichnet und in dem sich alle Generationen wohl, sicher und zuhause fühlen.