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Ohorn wird zum Mekka für Opel-Fans

Im Pulsnitztal organisieren Freunde der Automarke regelmäßige Treffen. Am Wochenende erwarten sie dazu wieder Liebhaber aus ganz Deutschland.

Von Heike Garten
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Marcel und Nicole Schöne, René Junak und Wolfram Hörnig (v. l.) gehören zu den Opelfreunden Pulsnitztal. Sie freuen sich schon auf das große Treffen an diesem Wochenende.
Marcel und Nicole Schöne, René Junak und Wolfram Hörnig (v. l.) gehören zu den Opelfreunden Pulsnitztal. Sie freuen sich schon auf das große Treffen an diesem Wochenende. © SZ/Heike Garten

Ohorn. Elegant biegt "Wolle" mit seinem Opel Kadett D Caravan, Baujahr 1983, um die Ecke. Das Auto zieht einen Bogen auf dem Ohorner Waldsportplatz und bleibt dann im Licht der untergehenden Sonne stehen. Mit einem breiten Lächeln steigt Wolfram Hörnig aus seinem Schmuckstück. „Ja, es ist schon ein besonderes Auto“, sagt der Mann, der in Neukirch/Lausitz zu Hause ist und trotzdem regelmäßig zu den Opelfreunden Pulsnitztal kommt. „Es gehört schon Leidenschaft dazu“, ergänzt er. Aber der Weg von Neukirch nach Ohorn sei doch gar nicht so weit, wenn man mit seinem Schmuckstück unterwegs ist.

Wolfram Hörnig ist nicht der Einzige in der Region, der sich für Opel, speziell für die älteren Modelle, begeistert. Seit 1998 gibt es den Verein Opelfreunde Pulsnitztal, zu dem heute Mitglieder aus Neukirch, Burkau, Bautzen, Steina, Ohorn, Großröhrsdorf und sogar aus Sachsen-Anhalt gehören. Regelmäßig treffen sich die Männer und auch Frauen, um an ihren Lieblingen zu schrauben, zu fachsimpeln oder Ausfahrten zu unternehmen. „Wir sind eine eingeschworene Gemeinschaft“, sagt Vereinsvorsitzender René Junak aus Ohorn.

An der Tankstelle nahm alles seinen Anfang

Begonnen hat alles an einer Tankstelle. Dort trafen sich ein paar Opelfreunde, kamen ins Quatschen und merkten ziemlich schnell, dass sie gemeinsame Interessen haben. So wurden daraus regelmäßige Treffen, anfangs privat bei Jemandem an der Garage. „Doch wir wollten auch Veranstaltungen organisieren, und das geht am besten in einem Verein. Die Gründung war eine schnell beschlossene Sache“, blickt René Junak, den alle Fred nennen, zurück.

Gleich nach der Gründung gingen die Opelfreunde ihrem Hobby in Schrauberhallen nach, anfangs in Ohorn. Das war im Jahr 2000. Später gab es dann in Steina eine Schrauberhalle, jetzt haben die Vereinsmitglieder ihr Domizil in Großröhrsdorf in einer Halle auf einem ehemaligen Fabrikgelände an der Ungerstraße. „Das ist ein riesiges Areal, wo es Wohnungen und Firmen gibt. Auch Musiker haben dort ihr Domizil“, sagt René Junak. Einige Opels stehen in der Halle, andere Mitglieder haben Fahrzeuge bei sich zu Hause und kommen dann zu den regelmäßigen Treffs nach Großröhrsdorf.

Der Käpt'n fährt einen Opel von 1934

Das Alter der Vereinsmitglieder wie auch ihrer Autos ist breit gefächert. Das Ehrenmitglied, der "Käpt‘n", fährt zum Beispiel einen Opel P 4 Cabrio aus dem Jahr 1934 - ein ganz besonderes Modell und nicht das einzige des Opel-Sammlers. Auch Wolfram Hörnig nennt mehrere Modelle sein eigen, zum Beispiel einen Opel Kadett mit Fließheck aus dem Jahr 1984 und einen Opel Ascona Limousine von 1986.

Nicht ganz so alt ist der Corsa B von Marcel und Nicole Schöne aus Burkau - dafür aber besonders getunt. Das Dröhnen des Motors fällt sofort auf, aber auch die eingebauten Überrollbügel. „Das hat wirklich was mit der Optik zu tun, die Autos müssen nach was aussehen“, erklärt Marcel Schöne. Und sie sind alle fahrbereit und haben einen gültigen Tüv.

Wenn sich die Vereinsmitglieder in der Schrauberhalle treffen, geht es neben dem Bauen am Auto vor allem ums Fachsimpeln. „Wir überlegen gemeinsam, was man am Fahrzeug noch verbessern kann, wo man bestimmte Ersatzteile herbekommt oder wohin die nächste gemeinsame Ausfahrt geht“, plaudert Wolfram Hörnig aus dem Vereinsalltag. Sicher, es würden nicht immer alle zusammenkommen, weil viele Vereinsmitglieder Familie haben, aber der Zusammenhalt sei trotzdem da. Das jüngste Vereinsmitglied ist unter 30, das älteste, der "Käpt‘n", schon Rentner.

Über 100 Teilnehmer werden zum Treffen erwartet

Die Zusammenkünfte dienen auch dazu, die regelmäßig stattfindenden Opel-Treffen vorzubereiten. An diesem Wochenende steigt bereits das 17. Internationale Opeltreffen, mit eingebunden ist das 16. Opelveteranentreffen. Seit vergangenen Herbst bereitet sich der Verein auf das Event vor, das diesmal auf dem Waldsportplatz in Ohorn steigt. Drei Tage planen die Mitglieder dafür ein, mit vielen verschiedenen Angeboten, die sich nicht nur ums Auto drehen. Los geht es am Freitagmittag, die Abreise ist dann für den Sonntag geplant. Das heißt, dass viele Teilnehmer auf dem Sportplatz im Wohnmobil oder Zelt übernachten werden. Erwartet werden etwa 100 Teilnehmer aus ganz Deutschland.

Beim Opeltreffen bleiben die Autofreunde aber nicht unter sich. „Es ist eine öffentliche Veranstaltung, bei der zum Beispiel am Sonnabend auch Angebote für Kinder wie Hüpfburg oder Kinderschminken mit dabei sind“, erklärt René Junak. Einer der Höhepunkte ist die Ausfahrt zum Keulenberg am Sonnabend ab 10 Uhr. Auch eine Ausfahrt der Old- und Youngtimer wird es geben.

Wettkämpfe, die sich speziell mit den Autos befassen, gehören ebenfalls mit dazu. Insgesamt 49 Pokale sollen am Wochenende vergeben werden. „Es wird bestimmt eine tolle Veranstaltung für die Opelfreunde, aber auch für Gäste, die sich das Ganze anschauen wollen“, freut sich René Junak. Am Donnerstag haben die Vereinsmitglieder mit dem Aufbau begonnen - und dann dreht sich ab Freitag in Ohorn alles um den Opel.

Das genaue Programm für das Wochenende ist auf der Internetseite des Vereins unter Termine zu finden.