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Ein Traum wird wahr: Kamenz Can Dance rockt den Hutberg

Über 200 junge Tänzerinnen und Tänzer feierten am vergangenen Sonnabend erstmals ein großes Tanz Open Air mit 1.500 Zuschauern. So lief der Abend.

Von Ina Förster
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Zum Tanz Open Air von Kamenz Canc Dance waren am Sonnabendabend weit über 1.500 Zuschauer auf die Hutbergbühne gekommen.
Zum Tanz Open Air von Kamenz Canc Dance waren am Sonnabendabend weit über 1.500 Zuschauer auf die Hutbergbühne gekommen. © Odette Künstler

Kamenz. Fertig. Heiser. Und vor allem sehr glücklich - Mario Steinmetz findet erst am Sonntagmittag seine Stimme halbwegs wieder. "Der Abend war sehr laut und emotional", sagt der Trainer und Chef von Kamenz Can Dance immer noch völlig überwältigt von seinen Gefühlen. Und denen der anderen.

Seine Mädels und Jungs haben die Bühne beim 1. Tanz Open Air vor über 1.500 Zuschauern nämlich richtig "krass abgerissen". Und sicherlich nachhaltig dafür gesorgt, dass der Verein nun seine Messlatte noch ein bisschen höher hängen muss.

Schon vor längerer Zeit hatten einige Tänzerinnen und Tänzer gemeint, "es wäre doch so cool, mal die Hutbergbühne zu rocken". "Und am Sonnabend standen wir nun wirklich auf dieser Bühne. Und man sieht das volle Haus vor sich - da war richtig Stimmung und Alarm überall im positiven Sinne. Einfach unglaublich", so Steinmetz.

Zuschauer klatschten und jubelten von Anfang an

Erhebend sei es für alle gewesen, so eine Anerkennung zu bekommen vom Publikum. Zu sehen, dass alle mit so einer Lust auf den Hutberg gekommen waren und sie angefeuert haben vom ersten Moment an. "Ein dickes Lob an die Zuschauer. Sie haben von Anfang an mit geklatscht und gejubelt - auch trotz des kurzen Regenschauers zwischendurch", sagt Mario Steinmetz.

Denn das Credo lautete: Alle bewegen sich, alle tanzen mit und miteinander. Und das sei gut übernommen worden vom Publikum, sind sich alle Beteiligten einig. Vor allem auch der Zauber hinter der Bühne war erhebend. Jeder kleine Tänzer hatte einen größeren Tänzer als Paten zur Seite gestellt bekommen. "Das hat richtig gut geklappt, dass die Großen die Kleinen unterstützt haben, auch Tipps gegeben haben, sie anschließend wieder bis zu ihren Eltern begleiteten", so der Trainer.

Immerhin 200 Leute mussten sich bei der Abendshow teilweise gleichzeitig hinter den Kulissen umziehen, diszipliniert sein. Absprachen klappten, Aufstellungen funktionierten. "Es war nahezu perfekt", so Steinmetz glücklich.

KCD-Familie hält vor und hinter der Bühne zusammen

Ein Lob geht seitens des Vereins an Eventmanager Thomas Träber aus Kamenz. "Dass er den Mut hatte und an uns glaubte, dass wir die große Hutbergbühne bespielen können - das allein ist großartig!" Dieses Vertrauen haben auch die Tänzerinnen und Tänzer gespürt, und es habe sie sehr stolz gemacht.

Träber selber zeigte sich im Anschluss sehr zufrieden. "Es war eine super Veranstaltung. Es kamen auch mehr Leute, als wir erwartet haben. Die kleine Veranstaltungs-Variante der Hutbergbühne war voll. Man kann nur immer wieder danke sagen an die Sponsoren und an Mario. Und Hut ab vor ihm! Wie er es geschafft hat, diese wahnsinnig vielen Tänzer zusammenzuhalten, sie auch hinter der Bühne zu motivieren", sagt Thomas Träber. Das mache schon beim Zuschauen Spaß.

Die monatelange Arbeit habe sich gelohnt. Dass es gerade beim Auftritt von Sänger Mike Leon Grosch geregnet habe, tat der Stimmung keinen Abbruch. Er konnte die Massen entsprechend mit Humor aktivieren.

Regenschauer trübte die Feierlaune nicht

Nicht nur in den sozialen Medien überschlugen sich die Lobeshymnen zum Open Air anschließend. Auch Simone Lucas aus Kamenz war mit der Familie dabei. "Es war ein unvergesslicher Abend, tolle Stimmung trotz der kurzen Regenschauer. Es steckt soviel Herzblut und Arbeit dahinter. Die Tänzer waren voller Energie und so stolz, ihr Können auf der großen Bühne zu zeigen. Eine bunte Mischung aus Tanz, Pop-Schlager und Livemusik von der Musikschule. Als Highlight noch ein Abschlussfeuerwerk - was wollte man mehr", sagte sie.

Ein kleiner Wermutstropfen war für manch einen, dass am Einlass Schirme und Wärmedecken einkassiert wurden. "Es gibt aber Vorschriften auf der Hutbergbühne, die ich als Veranstalter auch nicht einfach aushebeln kann. Ich muss mich ans Sicherheitskonzept halten", so Träber. Wenn alle auf einmal ihre Schirme aufklappen würden, sähe man eben auch nichts mehr.

Decken seien verboten, Sitzkissen nicht. Der Veranstalter sähe auch einiges leicht skeptisch, aber man übernähme diese Regelungen aus dem großen Konzept. Er bitte um Verständnis. Im Großen und Ganzen habe es keine Beschwerden gegeben.

Viele hatten Tränen in den Augen

"Für uns als Verein war es einfach wichtig, so ein Event zu gestalten nach der langen Pandemie-Pause. Und auch, dass wir aus unsere Komfortzone heraus kommen. Die neue Herausforderung haben die Tänzerinnen und Tänzer dringend gebraucht", so Mario Steinmetz.

Es sei alles sehr emotional gewesen. "Nach dem ersten Block haben viele von uns Tränen in den Augen gehabt. Dass wir in der Lage sind, so viele Leute zu aktivieren, ist einfach krass", so der Vereinschef. Auch die jüngeren Tänzer hätten so einen Anstoß in die richtige Richtung bekommen. "Was man in der Lage ist zu leisten, wenn man größer träumt und hart an sich arbeitet, das hat dieses Open Air wunderschön gezeigt", so Steinmetz. "Das hat Potenzial für ein nächstes Mal. Irgendwann", ist man sich einig.

Volle Bühne auf dem Hutberg: Das Tanz Open Air brachte viele Emotionen hoch.
Volle Bühne auf dem Hutberg: Das Tanz Open Air brachte viele Emotionen hoch. © Odette Künstler
Sänger Mike Leon Grosch, ehemaliger DSDS-Teilnehmer, sorgte für gute Stimmung zwischendurch. Allerdings regnete es während seines Auftrittes fast ununterbrochen.
Sänger Mike Leon Grosch, ehemaliger DSDS-Teilnehmer, sorgte für gute Stimmung zwischendurch. Allerdings regnete es während seines Auftrittes fast ununterbrochen. © Odette Künstler
Volles Haus in der kleinen Bühnen-Variante. Veranstalter Thomas Träber hatte den Mut, das Event mit dem Verein anzugehen.
Volles Haus in der kleinen Bühnen-Variante. Veranstalter Thomas Träber hatte den Mut, das Event mit dem Verein anzugehen. © Odette Künstler
Auch die Trommeltruppe um Jens Thieme aus der Kamenzer Regionalstelle der Kreismusikschule sorgte für Begeisterung. Das Zusammenspiel von Trommelmusik und Tanz passte gut.
Auch die Trommeltruppe um Jens Thieme aus der Kamenzer Regionalstelle der Kreismusikschule sorgte für Begeisterung. Das Zusammenspiel von Trommelmusik und Tanz passte gut. © Odette Künstler
Nach langer Pandemiepause zeigten über 200 Tänzerinnen und Tänzer, was sie drauf haben.
Nach langer Pandemiepause zeigten über 200 Tänzerinnen und Tänzer, was sie drauf haben. © Odette Künstler
Auch Breakdance-Elemente durften natürlich nicht fehlen.
Auch Breakdance-Elemente durften natürlich nicht fehlen. © Odette Künstler
Bei Kamenz Can Dance halten große und kleine Tänzer fest zusammen.
Bei Kamenz Can Dance halten große und kleine Tänzer fest zusammen. © Odette Künstler

Sechs weitere Open Airs sind in diesem Sommer auf der Hutbergbühne noch geplant, als nächstes am 27. Juli das Auenlandkonzert "Der Herr der Ringe & Der Hobbit" sowie am 6. August das Konzert mit Johannes Oerding. Tickets für die Veranstaltungen auf der Hutbergbühne gibt es in allen DDV-Lokalen in Sachsen.

Weitere Infos: www.hutbergbuehne-kamenz.de