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Kamenz: Das sagt die Polizei zu den beschmierten Autos auf dem Parkdeck

Zwei Autos wurden auf dem Parkdeck am Lessinghaus in Kamenz mit Edding bemalt. Welche Strafen den Tätern drohen und was die Polizei in solchen Fällen rät.

Von Ina Förster
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Unbekannte Sprayer haben in Kamenz auf dem Parkdeck am Lessinghaus ihre Schmierereien auf zwei Autos hinterlassen.
Unbekannte Sprayer haben in Kamenz auf dem Parkdeck am Lessinghaus ihre Schmierereien auf zwei Autos hinterlassen. ©  privat

Kamenz. Im Parkdeck am Lessinghaus in Kamenz wurden in den vergangenen Wochen abgestellte Autos massiv beschmiert. Eine betroffene Gewerbetreibende hatte sich an Sächsische.de gewandt und die Sache so öffentlich gemacht.

Die Polizei bestätigt nun auf Nachfrage, dass es zwischen dem 25. November 2023, 6 Uhr, und dem 4. Dezember, gegen 6 Uhr, Sachbeschädigungen an zwei Autos im Zusammenhang mit Graffiti auf dem Parkdeck gegeben hat. "Hierbei wurden ein blauer Skoda und ein weißer Ford mit schwarzem Edding-Stift beschmiert", teilt Anja Leuschner, Pressesprecherin bei der Polizeidirektion Görlitz, mit.

Bei dem Delikt handele es sich um eine Sachbeschädigung durch Graffiti - so die korrekte Einordnung. Sollten die Straftäter ermittelt werden, entscheidet ein Richter über die strafrechtlichen Konsequenzen. Laut Strafgesetzbuch könne eine Geldstrafe oder Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren die Folge sein, heißt es.

Gab es 2023 in Kamenz weniger Schmierereien?

Die Ermittlungen würden sich in den allermeisten Fällen allerdings als schwierig erweisen. Die Gründe für eine geringe Aufklärungsquote bei solchen Delikten seien vielfältig: Meist gebe es keine Videoüberwachung der entsprechenden Plätze und außer Farbrückständen oft auch kein Spurenaufkommen. "Denn Spraydosen, Vorlagen und Edding-Stifte werden durch die Täter selten zurückgelassen", so Leuschner. Zeugenhinweise seien oft ebenso rar.

Ein Blick in die Polizeiliche Kriminalstatistik für die Stadt Kamenz mit allen Ortsteilen zeigt: 2020 wurden 24 Fälle zur Anzeige gebracht, 2021 waren es 22 Fälle, und 2022 gab es 23 angezeigte Fälle. "Für das Jahr 2023 sind die Zahlen noch nicht zur Veröffentlichung freigegeben. Nach derzeitigem Stand gehen wir jedoch davon aus, dass die Fallzahlen in diesem Deliktsbereich deutlich rückläufig sein werden", so Anja Leuschner. Warum das so sei, könne man nicht erklären.

Vielleicht hat mancher angesichts oft ausbleibender Ermittlungserfolge resigniert? Was rät die Polizei? Sollte man Graffiti anzeigen? "Unbedingt", lautet die Antwort. Illegale Graffiti oder sogenannte Tags - ein Ausdruck der Urheberschaft - seien definitiv eine Straftat. Dementsprechend sollte immer eine Anzeige bei der Polizei erfolgen.