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Kamenz: Hexenhaufen brennt vorzeitig ab, Braunaer bitten um Hilfe

Der Hexenhaufen im Kamenzer Ortsteil Brauna brannte in der Nacht zu Montag ab. Für den Grund gibt es eine Vermutung. Jetzt sind Holzspenden gefragt, damit eine traditionelle Veranstaltung nicht ausfallen muss.

Von Ina Förster
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In der Nacht zum 29. April 2024 brannte der Hexenhaufen im Kamenzer Ortsteil Brauna komplett ab. Die Kameraden der Ortsfeuerwehr Brauna wurden von der Feuerwehr Kamenz-Stadt beim Löschen unterstützt.
In der Nacht zum 29. April 2024 brannte der Hexenhaufen im Kamenzer Ortsteil Brauna komplett ab. Die Kameraden der Ortsfeuerwehr Brauna wurden von der Feuerwehr Kamenz-Stadt beim Löschen unterstützt. © Feuerwehr Brauna

Kamenz, Brauna. Der Kamenzer Ortsteil Brauna hat in der Nacht zum 29. April 2024 seinen großen Hexenhaufen am Bauernberg verloren. Und das knapp vor Walpurgis! "Wir wurden gegen 1.57 Uhr vom Sonntag zum Montag zu unserem Hexenhaufen im Ort alarmiert, welcher bereits brannte", heißt es auf der Facebook-Seite der Ortsfeuerwehr Brauna. Beim Eintreffen habe sich das Feuer bereits im Vollbrand befunden.

Mit zwei C-Rohren und Unterstützung durch das Tanklöschfahrzeug und die Kameraden der Feuerwehr Kamenz-Stadt konnte der Haufen nach einer zäheren Brandbekämpfung abgelöscht werden. "Es ist höchst unwahrscheinlich bei dieser Wetterlage, dass sich das Holz selbst entzündet hat", so Ortswehrleiter Felix Menschner gegenüber Sächsische.de.

Traditioneller Fackelumzug ist in Gefahr

Die Vermutungen gehen eher in Richtung der unsäglichen, aber leider weit verbreiteten Unart, die Hexenhaufen vorab abzubrennen. Mancherorts werde dies schon als Sport betrieben. "Bei uns ist innerhalb von 20 Jahren bestimmt zum dritten Mal passiert", so Menschner. "Das hat wirklich nichts mehr mit Spaß zu tun!"

Denn dadurch gibt es noch eine andere unschöne Nebenwirkung im Ort: Traditionsgemäß führt am 30. April zu Walpurgis immer ein großer Fackelumzug mit der Feuerwehr vom Maibaumplatz zum Bauernberg. "Vor allem für die Braunaer Kinder ist das ein Höhepunkt, denn sie bekommen Fackeln von uns und dürfen den Hexenhaufen unter unserer Aufsicht selbst anzünden", so der Ortswehrleiter. Diese schöne Tradition sei nun in Gefahr, denn ohne Hexenhaufen gibt es logischerweise kein Hexenfeuer. Im Grunde genommen sei es immer einen riesige Katastrophe für die Organisatoren solcher Feste.

Reisig kann auf dem Bauernberg abgegeben werden

"Der Fackelumzug zum Hexenfeuer ist hier bereits eine lange Tradition, nun brauchen wir Unterstützung - auch von außerhalb", heißt es deshalb aus Brauna. Jeder, der noch Reisig übrig habe, soll die Braunaer in diesem Jahr unterstützen, lautet die Bitte. Wenn der Haufen vielleicht auch nicht so riesig werde in der Kürze der Zeit, so solle aber zumindest ein kleinerer für die Kinder zustande kommen. "Wir danken schon jetzt allen, die uns helfen können und wollen", so Felix Menschner im Namen der Braunaer.

Bereits kurz nach dem Post in den sozialen Medien erklärten sich viele bereit zu helfen. Der Standort Bauernberg ist recht gut zu finden, der Weg nach oben zweigt von der Alten Liebenauer Straße ab.

Auch in vergangenen Jahren zündeten Unbekannte oft Hexenfeuer im Landkreis Bautzen vorab ab. Die schöne Tradition der Walpurgisfeuer in der Lausitz bekommt so öfter einen faden Beigeschmack.