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Kreis Bautzen: Zwei Vereine für Bundespreis nominiert

Neben der Tschernobyl-Initiative aus Ottendorf-Okrilla ist der Heimatverein Königsbrück Anwärter auf den Deutschen Engagementpreis - aus mehreren Gründen.

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Schülerinnen und Schüler führen sehbehinderte und blinde Menschen durch die Königsbrücker Kamelienschau. Das ist eins von vielen Projekten, wegen denen der Heimatverein Königsbrück jetzt für einen bedeutenden Preis nominiert wurde.
Schülerinnen und Schüler führen sehbehinderte und blinde Menschen durch die Königsbrücker Kamelienschau. Das ist eins von vielen Projekten, wegen denen der Heimatverein Königsbrück jetzt für einen bedeutenden Preis nominiert wurde. © Archivfoto: privat

Königsbrück. Zwei Vereine aus dem Landkreis Bautzen wurden jetzt für den Deutschen Engagementpreis nominiert: der Heimatverein Königsbrück und Umgebung und die Tschernobyl-Initiative aus Ottendorf-Okrilla. Die beiden Vereine gehören zu den insgesamt 463 Nominierten aus ganz Deutschland, die in diesem Jahr die Chance haben, ausgezeichnet zu werden.

Die Königsbrücker hatten bereits im Vorjahr den sächsischen Bürgerpreis erhalten und sind nun quasi eine Runde weitergekommen. Nominiert wurde der Verein, der vor allem auch für die Pflege der berühmten Königsbrücker Kamelien bekannt ist, durch den Freistaat Sachsen.

Kunstwerk restauriert, Schlossturm wieder aufgebaut

Der Vereinsvorsitzende Peter Sonntag sagt, er und die Mitglieder hätten sich sehr darüber. Es gehe schließlich um die höchste Auszeichnung, die im Ehrenamt vergeben wird. Schon die Nominierung empfinde er als eine große Anerkennung.

Bei dem Preis geht es auch um den Zusammenhalt in der Gesellschaft, darum die Schönheiten der Heimat gemeinsam zu erleben. Dinge, die den Königsbrückern am Herzen liegen.

Sensationell sei die Restaurierung eines der bedeutendsten Kunstwerke Sachsens durch den Verein gewesen – des Schellendorffschen Epitaphs, hält der Freistaat in seiner Begründung für die Nominierung fest. Der Wiederaufbau des historischen Schlossturms sei ein weiteres Projekt und ein groß angelegtes Gemeinschaftswerk gewesen. Über viele Jahre wurden zudem sozial schwache Menschen angeleitet, so entstanden Modelle von Gebäuden entlang der Via Regia.

Verein lässt Blinde die Kamelien erleben

Nicht zu vergessen die denkmalgeschützten Kamelien in der Schlossgärtnerei. Bei deren Pflege helfen Schüler, und zwei Schülerinnen treten als Kameliendamen in Altenheimen auf oder empfangen Gäste.

Von größter Bedeutung sei dabei das Projekt für blinde und sehbehinderte Menschen. Sie werden von Schülerinnen und Schülern der Grund- und der Oberschule Königsbrück Hand in Hand durch das Kamelienhaus geführt und können über das Gehör, den Tast- und den Geruchssinn die Kamelien erleben.

Anfang September wird eine Jury über die Preisträger in fünf Kategorien entscheiden. Die Preise sind mit jeweils 5.000 Euro dotiert. Alle anderen Vereine haben dann die Chance, zwischen dem 8. September und dem 19. Oktober auf Stimmenfang zu gehen. Sie können den Publikumspreis und 10.000 Euro Preisgeld gewinnen.

Der Deutsche Engagementpreis ist die bedeutendste Auszeichnung für bürgerschaftliches Engagement in Deutschland. (SZ/ha)