Haselbachtal. Sie kennen sich bestens aus in ihrem Heimatort: Mara, Erik, Leon und all die anderen Mädchen und Jungen der Klasse 4b der Grundschule Haselbachtal in Gersdorf. Sie leben nicht nur in einem der sechs Ortsteile, sie haben sich auch mit den Besonderheiten von Möhrsdorf, Gersdorf, Bischheim, Häslich, Reichenbach und Reichenau beschäftigt. „Wir haben ein Orts-Memory entworfen, gestaltet und dann drucken lassen“, erklärt die zehnjährige Mara.

Für diese Arbeit erhielt die Klasse 2022 beim sächsischen Wettbewerb für junge Heimatforscher einen dritten Preis. Kultusminister Christian Piwarz (CDU) zeigte sich bei der Preisverleihung beeindruckt von den Ergebnissen, die die Laienforscher in diesem Wettbewerb ans Licht bringen. 400 Euro erhielt die Schule als Preisgeld.

Keulenberg, Rietschelhaus, Prelle als Memory-Motive

Die Idee für das Memory kam von einer Lehrerin. „Wir haben uns in Gruppen aufgeteilt, und sind durch den Ort gegangen. Dort haben wir dann Besonderheiten oder Sehenswürdigkeiten fotografiert“, erklärt Erik. So entstanden unter anderem Fotos von der Kirche in Reichenbach, dem Park in Bischheim, dem Keulenberg, der Prelle in Häslich und dem Rietschelhaus in Gersdorf, der Naturbühne in Reichenau, aber auch von einem Landwirtschaftsbetrieb und Tieren im Tiefenthal. Einige Schüler zeichneten auch Bilder. So entstanden die Motive für das Memory. Etwa ein halbes Jahr hat die Klasse dafür gebraucht.

Dann wurde eine Firma gefunden, die die Kärtchen – jeweils ein Paar pro Motiv – herstellte. Die Kosten dafür übernahm die Gemeinde. Auf der Rückseite der Memory-Karten ist übrigens das Wappen von Haselbachtal abgebildet. Zum Schluss kam alles in einen Karton. Jetzt können Interessenten das Spiel überall im Ort kaufen – auch in der Schule.

Tag der offenen Tür zum Schulfest am Freitag

Doch das ist nicht die einzige Aktion, bei der die Schüler der Grundschule Gersdorf mit Enthusiasmus mitgemacht haben. Aktuell bereiten sie sich auf das 60-jährige Schuljubiläum vor, das am Freitag mit einem Schulfest und einem Tag der offenen Tür von 15 bis 20 Uhr gefeiert wird. „Schüler wie Lehrer freuen sich, das sanierte Haus einer breiten Öffentlichkeit präsentieren zu können“, sagt Schulleiterin Annette Sauer. Erst im November 2022 konnte sie das schick sanierte Haus in Besitz nehmen, in dem neben den baulichen Veränderungen auch Geld in die Digitalisierung gesteckt worden war. Rund 920.000 Euro investierte die Gemeinde in diesen Bauabschnitt.

Für ihr Programm zum 60-jährigen Schuljubiläum haben sich die Lehrer mit ihren Schülern eine besondere Geschichte ausgedacht: Eine ehemalige Lehrerin trifft einen heutigen Schüler. Sie erzählt, wie es früher war, er, wie der Schulalltag heute abläuft. Dies alles gestalten die Grundschüler in Liedern, Tänzen und Geschichten. „Alle machen mit, jeder hat eine Aufgabe“, erzählt Annette Sauer.

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Parallel zum Fest in der Schule ist im Karoline-Rietschel-Haus eine Ausstellung mit Arbeiten aus dem Kunstunterricht zu sehen. Neben dem Tag der offenen Tür am Freitag ist das Schulhaus auch am Sonnabend von 9 bis 12 Uhr geöffnet und kann besichtigt werden.

Und vielleicht interessiert sich der ein oder andere Besucher ja für das Orts-Memory und kauft es. Dann kann er zu Hause mit Kindern oder Enkeln seine Heimatgemeinde spielerisch entdecken und so Interesse für Geschichte und die eigene Region wecken.

Am 1. Juni 2023, 11.04 Uhr wurde die Bezeichnung der Schule in dem Beitrag richtiggestellt.