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Herrenhaus Prietitz entwickelt sich zum beliebten Treffpunkt

Bei der Sanierung des Gebäudes ist ein großer Teil geschafft, und einige Räume werden schon rege genutzt. Doch noch gibt es einige Herausforderungen.

Von Heike Garten
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Das Herrenhaus von Prietitz, versteckt in einem kleinen Park. In Inneren wurden schon einige Räume saniert. Als Nächstes sind die Fenster dran.
Das Herrenhaus von Prietitz, versteckt in einem kleinen Park. In Inneren wurden schon einige Räume saniert. Als Nächstes sind die Fenster dran. © Anne Hasselbach

Elstra. Es ist deutlich zu sehen: Im Herrenhaus in Prietitz - ein Elstraer Ortsteil - tut sich was. Seit Jahren bemüht sich der Schlossverein um den Erhalt des historischen Gebäudes. Die Stadt als Eigentümerin investiert und unterstützt ihrerseits die Vorhaben. „Es ist schon eine Menge passiert, aber noch gibt es viel Arbeit“, erklärt Frank-Hermann Göpfert. Er ist der Vorsitzende des Fördervereines und kümmert sich um die Planung der Sanierung, um die Suche nach Fördermitteln.

Ziel ist es, das Herrenhaus von Prietitz zu einem kulturellen Zentrum des Ortes werden zu lassen. Vom aktuellen Stand der Arbeiten überzeugte sich erst kürzlich die Staatssekretärin im sächsischen Ministerium für Regionalentwicklung Barbara Meyer. Allerdings konnte sie keine weiteren Fördermittel vorbeibringen. „Es war im Grunde nur eine symbolische Scheckübergabe, da aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Situation in Deutschland unser Fördermittelantrag noch einmal überarbeitet werden muss“, so Frank-Hermann Töpfer. Der erste Antrag stammte vom Februar dieses Jahres.

Handwerkerpreise müssen neu ermittelt werden

Jetzt heißt es für die Verantwortlichen, die Preise bei den Handwerksbetrieben neu abzufragen, um eine realistische Bausumme ermitteln zu können. Aus diesem Grund kann der Vereinsvorsitzende auch noch keinen genauen Betrag nennen, schätzt ihn aber auf rund 60.000 Euro. Er hofft, noch in diesem Monat alle Preise zusammenzubekommen, damit dann der Fördermittelantrag überarbeitet werden kann. Die Staatssekretärin hatte zumindest schon zugesichert, dass es Fördergeld gibt.

Eine Bautafel weist auf die Sanierung des Herrenhauses in Prietitz hin.
Eine Bautafel weist auf die Sanierung des Herrenhauses in Prietitz hin. © Anne Hasselbach

Konkret geht es bei den geplanten Sanierungsmaßnahmen um den zweiten Bauabschnitt. In diesem sollen alle Fenster im Erdgeschoss ausgetauscht werden, und zwar denkmalgerecht. Das heißt, es müssen wieder Holzfenster rein. Außerdem soll die Eingangshalle, das Vestibül, saniert werden.

Und als Drittes steht in diesem Bauabschnitt noch eine Untersuchung des ersten Obergeschosses aus denkmalpflegerischer Sicht auf dem Programm. „Dabei geht es vor allem darum, ob unter dem Putz oder den jetzt vorhandenen Farbschichten noch besondere Bilder oder Ähnliches, also historisch Wertvolles, zum Vorschein kommen“, so Göpfert.

Jugendclub ist schon eingezogen

Dem Ziel eines kulturellen Zentrums für den Ort ist man bereits ein ganzes Stück näher gekommen. Im Erdgeschoss konnten auf einer Seite des Schlosses die Räume des Jugendclubs komplett saniert werden. Dessen Mitglieder treffen sich jetzt regelmäßig dort, wirken aber auch bei vielen Veranstaltungen im Ort mit. Als Letztes haben sie ein Halloween-Fest für Kinder organisiert.

Auch der große Saal für etwa 50 Personen ist saniert. Dieser wird von Vereinen oder Privatleuten des Ortes für Zusammenkünfte und Feiern genutzt. Und letztlich ist da noch der Grüne Salon für etwa 30 Personen mit kleiner Küche. „In diesem Jahr wurden die Räume sehr gut genutzt“, schätzt Frank-Hermann Göpfert ein. So gab es etwa 40 Veranstaltungen, 30 davon von Privatleuten. Für das nächste Jahr liegen schon zehn Anmeldungen vor.

Einer der Höhepunkte des Fördervereins mit Bürgern des Ortes ist die Schlossweihnacht, die aufgrund von Corona in den vergangenen zwei Jahren ausfallen musste. Dieses Jahr wird die Veranstaltung aber wieder geplant, und zwar für den 3. Dezember. Die Mitglieder des Fördervereines freuen sich schon jetzt darauf, dann mit vielen Leuten gesellig zusammenzukommen.