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Neues Bündnis tritt in Königsbrück zur Stadtratswahl an

Die Initiative Lebendiges Königsbrück und die Freien Wähler sitzen bereits im Stadtrat. Für die Kommunalwahl am 9. Juni haben sie sich nun zusammengetan.

Von Heike Garten
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Sechs von 17 Kandidatinnen und Kandidaten, die für ein neues Wahlbündnis zur Stadtratswahl in Königsbrück antreten: Jörg Pochert, Anja Zeiler, Paul Gläser, Jens Tamke, Katrin Gnauck und Martin Opitz (v.l.).
Sechs von 17 Kandidatinnen und Kandidaten, die für ein neues Wahlbündnis zur Stadtratswahl in Königsbrück antreten: Jörg Pochert, Anja Zeiler, Paul Gläser, Jens Tamke, Katrin Gnauck und Martin Opitz (v.l.). © SZ/Heike Garten

Königsbrück. Zur Stadtratswahl in Königsbrück am 9. Juni 2024 tritt eine neue Wählervereinigung an. Zwei bereits im Stadtrat vertretene Fraktionen haben sich dafür zusammengetan. Dabei handelt es sich um die Freien Wähler Königsbrück und die Initiative Lebendiges Königsbrück.

„Wir wollen unsere Kräfte bündeln und mit dem Zusammenschluss gleichzeitig eine Verjüngung herbeiführen“, erklärt Joachim Glitzner von den Freien Wählern, der selbst nicht noch einmal kandidiert. Und Wolfgang Wächter, der auch stellvertretender Bürgermeister ist, ergänzt: „Bei unserer bisherigen Arbeit im Stadtrat haben wir festgestellt, dass die Mitglieder beider Fraktionen oft die gleichen Positionen zu kommunalen Themen vertreten.“ Aktuell verfügen die Freien Wähler über drei Sitze im Stadtrat, die Initiative Lebendiges Königsbrück hat vier Sitze.

Der jüngste Kandidat des Bündnisses ist 18 Jahre

Beide Gruppierungen und auch die Kandidaten des neuen Wahlbündnisses eint eins: Sie sind parteilos. „Im Mittelpunkt der Ratsarbeit sollen immer die kommunalen Interessen und das klare Bekenntnis zu Königsbrück mit seinen Ortsteilen Gräfenhain und Röhrsdorf stehen“, erklärt Wolfgang Wächter. „Mit diesem Zusammenschluss schreibt Königsbrück Geschichte, denn so ein Bündnis gab es noch nie“, ergänzt Joachim Glitzner.

17 Kandidaten werden zur Stadtratswahl auf der Liste der Wählervereinigung Initiative Lebendiges Königsbrück/Freie Wähler stehen. Das Besondere dabei ist, dass viele junge Leute sich bereit erklärt haben zu kandidieren. Der Jüngste von ihnen ist Paul Gläser aus Gräfenhain, der auf Listenplatz 13 gewählt wurde. Der 18-Jährige lernt den Beruf eines Kfz-Mechatronikers und ist seit Jahren in der Freiwilligen Feuerwehr Gräfenhain aktiv. „Ich will mich engagieren und versuchen, auch etwas für unsere Ortswehr zu erreichen“, sagt der junge Mann. Auf Listenplatz eins ist Jens Tamke gewählt worden, der bisher schon im Stadtrat vertreten ist.

Wofür sich das Wahlbündnis im Stadtrat einsetzen will

Vier Schwerpunkte setzt sich das Wahlbündnis für seine künftige Arbeit. An erster Stelle geht es den Kandidaten darum, Königsbrücker Familien zu entlasten. Auf dem Programm stehen unter anderem der Erhalt von Stadtbad, Bibliothek und Jugendclub, aber auch der Neubau einer Kita sowie stabile Elternbeiträge für die Kinderbetreuung. Wichtig ist ihnen auch, dass die Bahnverbindung von Königsbrück nach Dresden erhalten bleibt.

Ein zweiter Schwerpunkt sind die Vereine und die Kultur. In diesen Bereich fallen auch die Feuerwehren. „Wir wollen diese unterstützen und schauen dabei besonders auf die Löschgruppen in Gräfenhain und Röhrsdorf“, so Wolfgang Wächter. Im Blick hat das Bündnis auch die Nachnutzung der ehemaligen Arthur-Kießling-Schule.

Bei der Tourismus- und Stadtentwicklung geht es den Kandidaten unter anderem darum, Caravan-Stellplätze zu finden, Ideen für das Viadukt zu sammeln und sich für einen Radweg bis Röhrsdorf/Sacka und um den Haselbergturm stark zu machen. „Letztlich gilt es, die überregionale Bedeutung der Region Königsbrück und des Wildnisgebietes zu fördern“, erklärt Wolfgang Wächter.

Wie viele Kandidaten des neuen Wahlbündnisses dann letztlich ab dem Sommer im Stadtrat mitarbeiten werden, wird der Ausgang der Wahl am 9. Juni zeigen. Eines stehe aber fest, sagt Wolfgang Wächter: „Es wird keinen Fraktionszwang geben.“ Jeder und jede könne bei Beschlüssen frei entscheiden.