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Mutmaßlicher Brandstifter von Großröhrsdorfer Kirche widerruft sein Geständnis

Am Montag beginnt in Bautzen der Prozess gegen den Mann, der das Feuer in der Stadtkirche von Großröhrsdorf gelegt haben soll. Was bislang bekannt ist - und was nicht.

Von Tim Ruben Weimer
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Die Großröhrsdorfer Barockkirche brannte im August 2023 bis auf die Grundmauern ab. Jetzt steht in Bautzen der Mann vor Gericht, der dafür verantwortlich sein soll.
Die Großröhrsdorfer Barockkirche brannte im August 2023 bis auf die Grundmauern ab. Jetzt steht in Bautzen der Mann vor Gericht, der dafür verantwortlich sein soll. © Matthias Schumann

Großröhrsdorf/Bautzen. Der Gerichtsprozess gegen den mutmaßlichen Brandstifter der Großröhrsdorfer Kirche, Maik H., könnte spannender werden als bislang angenommen. Nach Informationen seines Verteidigers, des Bautzener Rechtsanwalts Florian Berthold, werde sich sein Mandant im Prozess am Landgericht, der am 5. Februar 2024 beginnt, zwar zu den Vorwürfen äußern - jedoch anders als erwartet.

Nur eine Woche nach dem verheerenden Feuer, das die Stadtkirche von Großröhrsdorf in der Nacht zum 4. August 2023 fast vollständig zerstörte, hatte die Polizei bereits den heute 41-jährigen mutmaßlichen Täter ermittelt. Der aus dem Landkreis Bautzen stammende Mann habe die Tat eingeräumt, hieß es damals von der Polizei.

Inzwischen aber, so erklärt sein Verteidiger Florian Berthold, habe dieser sein Geständnis widerrufen. Laut Berthold widersprechen die Aussagen, die sein Mandant bei der Polizei getätigt hatte, jenen, die er später zum Beispiel gegenüber Psychologen machte.

Im Gerichtsprozess müsse daher nicht nur geklärt werden, welche Motivation den mutmaßlichen Täter antrieb, sondern auch, ob er tatsächlich der Verursacher des Kirchenbrandes ist und inwiefern das bei der Polizei getätigte Geständnis verwertbar sei. Für seine Täterschaft sprechen die gesicherten Spuren der Polizei, die die Beamten zum Wohnhaus des Mannes führten.

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