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In der Parkmauer klafft ein großes Loch

Der Park in Röhrsdorf bei Königsbrück ist ein Paradies für Ruhesuchende und auch ein beliebter Veranstaltungsort. Doch sein Zustand bereitet Sorgen.

Von Heike Garten
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An einigen Stellen klaffen Löcher in der Mauer, die den Park in Röhrsdorf umgibt. Ein Absperrband verhindern, dass Besucher in Gefahr geraten.
An einigen Stellen klaffen Löcher in der Mauer, die den Park in Röhrsdorf umgibt. Ein Absperrband verhindern, dass Besucher in Gefahr geraten. © SZ/Heike Garten

Königsbrück. Es ist idyllisch im Park von Röhrsdorf. Absolute Ruhe. Nur das Singen der Vögel ist zu hören. Wer Entspannung sucht, ist an diesem Ort im Königsbrücker Ortsteil Röhrsdorf genau richtig. Röhrsdorf ist ein Dorf, in dem die Straße endet, man kann nur wieder zurückfahren. Und genau das lieben Erholungssuchende, die sich auf den Weg nach Röhrsdorf und den dortigen Park machen. Radtouren führen durch den Ort und von dort ins Naturschutzgebiet Königsbrücker Heide.

Doch die Schönheit des Parkes hat einen Haken oder gleich mehrere. An einigen Stellen gibt es dringenden Handlungsbedarf. Darauf weist Ortsvorsteher Jörg Pochert hin. In dieser Woche führte er die Stadträte von Königsbrück durch den Park, zeigte die Stellen, an denen unbedingt etwas passieren muss. Vor allem die Mauer, die den rund 30.000 Quadratmeter großen Park umschließt, weist erhebliche Schäden auf.

An einigen Stellen klaffen Löcher im Mauerwerk, so dass man durchschauen kann. An anderer Stelle ist so viel Mauerwerk heraus gefallen, dass eine zwei mal fünf Meter große Aushöhlung entstand. Das Bauwerk droht in diesem Bereich einzustürzen. Ein rot-weißes Absperrband verhindert, dass Besucher sich dieser kaputten Stelle nähern. Das Risiko, dass etwas passiert, ist einfach zu hoch.

Der Park in Röhrsdorf bietet Idylle pur. Er ist von einer großen Mauer umgeben - doch die ist an mehreren Stellen beschädigt.
Der Park in Röhrsdorf bietet Idylle pur. Er ist von einer großen Mauer umgeben - doch die ist an mehreren Stellen beschädigt. © SZ/Heike Garten

Grund für die Schäden sind naturbedingte Einflüsse. An der Mauer wachsen Essigbäume und Akazien, deren Wurzeln in die Mauer eindringen. Dahinter befindet sich ein Graben, der das Regenwasser aufnimmt und so die etwa 100 Mauer unterspülen kann. „Hier muss unbedingt etwas passieren“, sagt Jörg Pochert mit Blick auf die Stadträte und Bürgermeister Heiko Driesnack (CDU). Doch weder vonseiten der Verwaltung noch des Rates kann man derzeit Aussagen machen, wie es mit der Mauer im Röhrsdorfer Park weitergehen soll.

„Maßnahmen zur Sanierung sind im aktuellen Haushalt nicht enthalten“, weiß Kämmerin Anke Mocker. Zumindest haben aber alle Entscheidungsträger jetzt ein Bild vom aktuellen Zustand und können dieses bei ihren Überlegungen für nächste Investitionen mit einbeziehen.

An dieser Stelle ist viel Material aus der Parkmauer heraus gefallen.
An dieser Stelle ist viel Material aus der Parkmauer heraus gefallen. © SZ/Heike Garten

Doch die desolate Mauer ist nicht das einzige Problem im Park. Zur Stadtratssitzung macht ein Röhrsdorfer darauf aufmerksam, dass die Wege immer weiter zuwachsen. „Es gibt niemanden, der sich darum kümmert“, sagt er. Und so ist es tatsächlich. Bürgermeister Heiko Driesnack (CDU) dazu: „Wir finden niemanden, der sich dieser Aufgabe annimmt, obwohl wir wissen, dass die Wege in Ordnung gehalten werden müssen“. Vielleicht könne man ja jemanden im Ort finden, der sich darum kümmert.

Mehrmals im Jahr finden im Park Gottesdienste oder Feste statt. Eines der größten ist das Parkfest zu Pfingsten. Außerdem können das Gelände, die Bühne und die noch stehenden Gebäude für private Veranstaltungen wie Hochzeiten, Firmenfeiern oder Geburtstage gemietet werden. Ortschaftsrat Ringo Wiedemann macht auf eine Besonderheit aufmerksam: „Mitten auf dem Festplatz steht eine große Erle. Das Zelt für die Events wurde extra angefertigt, damit es um den Baum herum aufgebaut werden kann. Der Baum steht also mitten im Zelt“, sagt er.

Die nächste Veranstaltung ist für den 16. Juli geplant: das 6. Truck- und Traktor- sowie VW-Bus-Treffen. „Da kommen dann bis zu 2.000 Besucher in das 168 Einwohner zählende Dorf“, so Thomas Thieme, der Hauptorganisator. Um 10 Uhr ist Start, und es werden über 150 Fahrzeuge erwartet. Dann verwandelt sich der Röhrsdorfer Park in eine Partymeile – trotz kaputter Mauer.