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Positive Wendung im Elstraer Feuerwehrstreit

Im Juli gab es Aufregung um die Auflösung des Feuerwehrstandortes in Kriepitz. Kameraden traten aus. Jetzt haben sie sich umentschieden.

Von Heike Garten
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Die Rauschwitzer Feuerwehr hat Verstärkung bekommen: Sechs Kameraden vom geschlossenen Kriepitzer Standort sind jetzt hier aktiv.
Die Rauschwitzer Feuerwehr hat Verstärkung bekommen: Sechs Kameraden vom geschlossenen Kriepitzer Standort sind jetzt hier aktiv. © Anne Hasselbach

Elstra. Die Entscheidung hatte im Sommer für viel Aufregung gesorgt: Der Stadtrat Elstra hatte beschlossen, den Feuerwehrstandort in Kriepitz zu schließen. Grundlage für die Entscheidung war ein neu erarbeiteter Brandschutzbedarfsplan. In einer Studie wurde vorab ermittelt, wie der aktuelle Stand bei der Feuerwehr in Elstra mit ihren Standorten in der Stadt selbst, in Rauschwitz, Prietitz und Kriepitz ist. Es ging um das vorhandene Personal, die technische und räumliche Ausstattung sowie um die Einsatzbereitschaft bei Bränden oder anderen Hilfeleistungen, zu denen die Kameraden gerufen werden. Das Ergebnis der Studie: Für Elstra reichen drei Standorte.

Der Stadtrat hat sich die Entscheidung nicht leicht gemacht. Hauptargument für eine Schließung des Standortes war, neben finanziellen Aspekten, letztlich die Einsatzbereitschaft. "Die Kriepitzer Wehr verfügte nur über zehn Kameraden. Davon konnten theoretisch sechs zu einem Einsatz innerhalb der vorgegebenen Alarmierungszeit ausrücken, da die anderen Kameraden außerhalb der Gemeindegrenze wohnen", erklärt Elstras Bürgermeister Frank Wachholz (Runder Tisch) noch einmal.

Allerdings seien tagsüber im Schnitt nur drei Mann verfügbar gewesen - vor allem aus beruflichen Gründen. "Mit drei Mann kann man keinen Einsatz fahren", so der Bürgermeister. Einige Kameraden seien nicht mal aus Kriepitz gewesen.

Entscheidung noch einmal überdacht

Noch in der Woche der Entscheidung des Stadtrates im Juli 2021 waren die Kriepitzer Kameraden aus der Elstraer Feuerwehr ausgetreten. Der Bürgermeister wie auch der Gemeindewehrleiter haben damals gehofft, dass die Kameraden ihre Entscheidung noch einmal überdenken und vielleicht doch bei einer anderen Elstraer Wehr mitmachen.

Diese Hoffnung hat sich jetzt erfüllt. Ein Teil der Kameraden aus Kriepitz hat seinen Austritt zurückgezogen. Sechs machen jetzt in der Elstraer Feuerwehr weiter, am Standort Rauschwitz. Sie kommen alle aus Kriepitz. "Wir freuen uns, dass die Kameraden diese Entscheidung getroffen haben", sagt Bürgermeister Frank Wachholz. Man brauche jeden Mann bei der Feuerwehr, um die Einsatzbereitschaft zu gewährleisten.

Rauschwitzer sind froh über neue Mitglieder

Auch Ronny Seid, Ortswehrleiter von Rauschwitz, freut sich über die neuen Mitglieder in seiner Ortswehr, bei der derzeit etwa 35 Kameraden aus Rauschwitz, Kindisch und Gödlau aktiv mitmachen. "Wir sind froh, jetzt neue Mitglieder für die Stärkung der Elstraer Wehr dazubekommen zu haben", so Ronny Seid. Die Kameraden aus Kriepitz werden jetzt eingearbeitet, sind bei Übungsabenden und Veranstaltungen wie auch bei allem anderen mit dabei.

Offen ist allerdings noch, was aus dem Feuerwehrhaus in Kriepitz wird. Fakt ist, dass es den Bürgern des Ortes weiter zur Verfügung stehen soll. "Wir sind gerade in Abstimmung mit den Kriepitzer Bürgern", so der Bürgermeister. Wichtig sei es, dass sich die Bewohner von Kriepitz selbst Gedanken machen sollen, wie sie das Gebäude nutzen wollen und damit einen Treff für Veranstaltungen im Ort haben. Erste Gespräche dazu hat es schon gegeben. Eine Entscheidung ist noch nicht gefallen.