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So geht die Fußballsaison jetzt in der Lausitz weiter

Das SFV-Präsidium tagt berät am Montag über einen Re-Start. Der Spielausschuss-Vorsitzende Volkmar Beier sieht aber einige Hürden für Vereine aufgestellt.

Von Jürgen Schwarz
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Der Kamenzer Trainer André Kohlschütter bastelt aktuell noch am überarbeiteten Winterfahrplan des SV Einheit.
Der Kamenzer Trainer André Kohlschütter bastelt aktuell noch am überarbeiteten Winterfahrplan des SV Einheit. © Archiv: Christian Kluge

Kamenz. Am Montag tagt das Präsidium des Sächsischen Fußball-Verbandes (SFV). Dabei geht es in erster Linie um einen möglichen Re-Start in der Landesliga und den vier Landesklasse-Staffeln. Ab dem 14. Januar tritt im Freistaat die neue Corona-Notfall-Verordnung in Kraft und die Fußball-Vereine sehen wieder etwas Licht am Ende des Tunnels, auch wenn noch einige hohe Hürden bereitstehen. Zumindest das Mannschaftstraining wurde bzw. wird ab der kommenden Woche wieder aufgenommen.

„Wir hatten uns vor dem Jahreswechsel einen kleinen Winterfahrplan zurechtgelegt, müssen jetzt erst einmal schauen, inwieweit wir den noch umsetzen können“, sagt Andre Kohlschütter, Trainer des SV Einheit Kamenz. In der Landesliga sind aus 2021 jeweils fünf Spieltage plus einzelne Nachholspiele offen. Eine Wertung der Saison findet erst statt, wenn mindestens 75 Prozent der Mannschaften einer Liga, mindestens 50 Prozent ihrer Punktspiele absolviert haben.

„Die 2G-Regel ist nicht unsere Wunschlösung, aber wir stellen uns natürlich den Rahmenbedingungen der Politik“, sagt Volkmar Beier, Vorsitzender des Spielausschusses. Wann ein Re-Start auf Landesebene möglich ist, vermag der 46-Jährige konkret nicht zu sagen: „Ich kann derzeit nicht einschätzen, inwieweit 2G oder 2G plus für den Spielbetrieb auf Landesebene umsetzbar sind.“

Derzeit hat der Verband die ersten Punktspiele für den 26. Februar terminiert. Die Kamenzer würden dann beim Schlusslicht in Wilsdruff antreten. Beier betont, der SFV sei bislang gemeinsam mit den Vereinen verantwortungsvoll mit der Frage der Fortführung des Spielbetriebs umgegangen. „Wir streben an, die komplette Hinrunde plus eventuell weitere Spiele, die ich nicht beziffern möchte, zu absolvieren. Durchpeitschen auf Teufel komm raus werden wir nichts, aber wir wollen eine sportliche Wertung.“ Entscheidend seien die Corona-Situation und die politischen Entscheidungen sowie die Antwort auf die Frage, „ob und wie sich die Vereine aus der Landesliga und der Landesklasse auf die 2G-Regel einstellen können“.

Der Nordostdeutsche Fußball-Verband (NOFV) hat seinen Weg schon gefunden und für die Oberliga eine Ergänzung der Durchführungsbestimmungen vorgenommen. Dabei geht es um die Absetzung von Punktspielen im Zusammenhang mit Covid-19. „Einem Antrag auf Spielabsetzung ist nicht stattzugeben, wenn 15 spielberechtigte Spieler zur Verfügung stehen. Unter diesen muss sich mindestens ein Torwart befinden. Spieler, die sporttypisch verletzt oder gesperrt sind, Spieler, die offensichtlich gegen wesentliche Vorgaben der lokalen Hygienekonzepte verstoßen haben oder Spieler, die nach den üblichen Definitionen des RKI als nicht vollständig geimpft gelten und deshalb nicht an einem Spiel mitwirken können, werden hierbei nicht angerechnet und gelten als zur Verfügung stehend.“

Bautzen startet am Samstag mit dem Training

In Bautzen und Bischofswerda nehmen die Fünftligisten am Samstag bzw. Montag das Mannschaftstraining wieder auf. „Es ist der Beginn einer sehr kurzen Vorbereitungszeit“, sagt Budissas Chefcoach Stefan Richter. Bereits am 30. Januar steht das erste Punktspiel der Spreestädter in Nordhausen an. In den Papierkorb wanderte über die Feiertage allerdings Richters erstelltes Testspielprogramm. „Das hat sich aufgrund der Corona-Lage zerschlagen“, so der 38-Jährige. Fest steht zumindest schon ein Termin: Am 22. Januar gastiert Budissa ab 11 Uhr beim Landesligisten Radebeuler BC.

In Bischofswerda hat Geschäftsstellenleiter Frank Terks ebenfalls viel um die Ohren. Das für Samstag geplante Testspielspiel in Dresden gegen die U 19-Bundesliga-Junioren der SG Dynamo wurde abgesagt, „da wir uns bisher nicht in einem geordneten Trainingsbetrieb befunden haben“, begründet Terks. „Stand jetzt, fliegen wir am 22. Januar in die Türkei, absolvieren in Belek ein einwöchiges Trainingslager. Geplant sind zwei Testspiele vor Ort.“ Nicht mehr dabei ist der polnische Abwehrspieler Przemyslaw Przysowa. Der 27-Jährige hat den BFV auf eigenen Wunsch hin verlassen. „Pepe“ hatte im Saisonverlauf seinen Stammplatz in der Innenverteidigung an Paul Fromm verloren.

Die Schiebocker bestreiten ihr erstes Punktspiel am 5. Februar zu Hause gegen den FC An der Fahner Höhe. „Wir versuchen, nach der Rückkehr aus dem Trainingslager noch ein Testspiel zu organisieren“, sagt Terks. „Aber im Moment ist das ganz schwierig. Selbst einige Landesligisten wissen nicht, wann sie wieder spielen können, da sie lediglich eine Impfquote von rund 50 Prozent haben.“