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Elstra: Radwegbau startet in diesem Jahr

Seit Jahren wird für einen Radweg von Kamenz über Elstra nach Bischofswerda gekämpft. Die Arbeiten sollen nun bald beginnen. So ist der Zeitplan.

Von Heike Garten
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Die Straße zwischen Wiesa und Prietitz ist stark befahren, auf der Strecke weiter nach Elstra und dann nach Rauschwitz ist es ebenso. Fahrradfahrer haben es da nicht leicht. Jetzt soll ein Radweg gebaut werden.
Die Straße zwischen Wiesa und Prietitz ist stark befahren, auf der Strecke weiter nach Elstra und dann nach Rauschwitz ist es ebenso. Fahrradfahrer haben es da nicht leicht. Jetzt soll ein Radweg gebaut werden. © Matthias Schumann

Kamenz/Elstra. Radfahrer haben es nicht leicht auf der wichtigen Verbindungsstraße zwischen Kamenz über Elstra nach Bischofswerda. Viele Autos sind auf der Strecke unterwegs, einen Radweg gibt es nicht. Also heißt es für die Radler, besonders vorsichtig zu fahren. Aber auch die Autofahrer müssen beim Überholen von Radfahrerr besonders aufmerksam sein.

Schon seit Jahren kämpfen vor allem die Elstraer um einen Radweg auf dieser Strecke – besonders auf dem Abschnitt Elstra - Rauschwitz - Kindisch. „Dieser Radweg ist dringend erforderlich“, betonte Elstras Bürgermeister Frank Wachholz (Runder Tisch) vor einem Jahr. Er kennt die lange Vorgeschichte für dieses Projekt und auch die Forderungen der Anwohner. Seit etwa 30 Jahren gibt es in Elstra den Wunsch nach diesem Radweg. Konkret wurde es dann erst im Jahr 2017.

Verhandlungen mit 40 Grundstückseigentümern

Damals setzte das Landratsamt als Bauträger die Stadt davon in Kenntnis, dass man mit den Planungen beginnen wolle. Aber gerade im Zuge der Projektvorbereitung begannen die eigentlichen Probleme. Eigentümer mussten überzeugt werden, Flächen für den Radwegbau zu verkaufen. Denn in den meisten Fällen führen die geplanten Strecken nicht nur über öffentliche Flächen, sondern auch über private. Insgesamt waren 40 Grundstückseigentümer betroffen. Mit allen konnte inzwischen eine Einigung erzielt werden.

Vor etwa einem Jahr kam dann das erste wirklich positive Signal aus dem Landratsamt: Damals teilte die Behörde mit, dass sie mit einem Baustart im späten Frühjahr 2022 rechne. Doch dieser Termin ist vorbei, und Bagger sind an der Staatsstraße noch nicht angerollt. Hat sich der Bau verschoben?

Eines steht jetzt fest: Der Radwegbau startet noch in diesem Jahr. Dies bestätigt die Pressesprecherin des Landratsamtes Sabine Rötschke auf Nachfrage von Sächsische.de. „Geplanter Beginn für den ersten Bauabschnitt ist Anfang September“, so die Pressesprecherin. Sie betont in diesem Zusammenhang, dass aufgrund der Bereitstellung von Fördermitteln in zwei Abschnitten gebaut werden soll. Der erste Bauabschnitt umfasst die Strecke zwischen dem Ortsausgang von Kamenz-Wiesa und Prietitz. In diesem ersten Teil der Maßnahme soll auch eine Radwegbrücke gebaut werden. Diese befindet sich aus Richtung Rauschwitz gesehen kurz vor Elstra und quert das Kesselwasser.

Zweiter Bauabschnitt beginnt nächstes Jahr

Der zweite Bauabschnitt ist dann für das nächste Jahr vorgesehen. Er umfasst den Radwegbau in der Ortslage Prietitz selbst, einschließlich des Umbaus der dort befindlichen Bushaltestellen. Geplant ist außerdem eine Querungshilfe für Fußgänger und Radfahrer.

Und dann kommt der ganz wichtige Teil: der Radweg zwischen Elstra und Rauschwitz sowie der Radweg zwischen Rauschwitz und Kindisch. Geplant sind die Arbeiten des zweiten Bauabschnittes für nächstes Jahr. Nach Aussage des Landratsamtes laufen derzeit die Ausschreibung und die Vergabe der Leistungen für den ersten Bauabschnitt.

Doch wie soll der Radweg zwischen Prietitz und Wiesa aussehen? „Der Radweg läuft in Richtung Wiesa gesehen straßenbegleitend auf der linken Seite der Kreisstraße“, heißt es aus der Pressestelle. Am Ende des Radweges wird eine Möglichkeit geschaffen, damit Radfahrer dann die Straße queren können. Die Breite des Radweges, der asphaltiert wird, beträgt drei Meter. Gleiches gilt dann auch für den Bereich zwischen Elstra und Kindisch, der im zweiten Bauabschnitt an der Reihe ist.

Neue Brücke über das Kesselwasser entsteht

Noch im ersten Abschnitt entsteht eine Brücke neu – die über das Kesselwasser auf der Bischofswerdaer Straße kurz hinter dem Friedhof. Dabei handelt es sich um eine Aluminium-Fertigteilbrücke mit einer Spannweite von etwa elf Metern.

Autofahrer müssen während des Radwegebaus mit Verkehrseinschränkungen rechnen – allerdings nur in geringem Ausmaß. So soll es beim Bau der Querungshilfe am Ortseingang von Wiesa zu einer zwei- bis dreiwöchigen Vollsperrung kommen. Im zweiten Bauabschnitt wird es durch den Umbau der Haltestellen und den Bau der Querungshilfe zu längeren Sperrungen kommen. „Genau Angaben dazu können aber erst in unmittelbarer Vorbereitung der Baumaßnahme gemacht werden“, so Sabine Rötschke.

Rund 2,75 Millionen Euro kostet die Baumaßnahme insgesamt. Darin enthalten sind neben den eigentlichen Baukosten auch die Nebenkosten wie die Planung und der Erwerb von Grundstücken. 90 Prozent der Summe kommt aus Fördergeldern des Freistaates. Auch die Stadt Elstra beteiligt sich finanziell an den Kosten. Der Anteil der Stadt liegt bei etwa 372.000 Euro, die auch zu 90 Prozent gefördert werden.

Also bleiben noch rund 40.000 Euro, die die Stadt selbst bezahlen muss. Das mache sie gern, damit der 6,6 Kilometer lange Radweg endlich gebaut werden kann. „Wir können uns freuen, dass es jetzt endlich losgeht“, sagte Bürgermeister Frank Wachholz (Runder Tisch) während der jüngsten Stadtratsitzung.