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Kamenz: Ärger um Totholz im Cunnersdorfer Park

Vom Rittergut Cunnersdorf ist nicht mehr viel übrig. Ein Nachbar kritisiert, dass sich niemand um das Gelände kümmert. So reagiert die Stadt, der das Areal gehört.

Von Ina Förster
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Reinhard Richter steht hier auf seinem eigenen Stückchen Land in einem wundervollen Buschwindröschen-Wald. Er kritisiert, dass der angrenzende alten Gutsherrenpark von Cunnersdorf nicht gepflegt wird.
Reinhard Richter steht hier auf seinem eigenen Stückchen Land in einem wundervollen Buschwindröschen-Wald. Er kritisiert, dass der angrenzende alten Gutsherrenpark von Cunnersdorf nicht gepflegt wird. © Matthias Schumann

Kamenz. Vom Rittergut im Kamenzer Ortsteil Cunnersdorf ist nicht viel mehr übrig geblieben als eine alte Trockenmauer. Diese und ein paar ausgetretene Pfade im ehemaligen Park erinnern noch an glanzvolle Zeiten.

Reinhard Richter besitzt in unmittelbarer Nachbarschaft ein Stückchen Land. Die etwa zwei Hektar hat der Cunnersdorfer in den letzten Jahren von Totholz beräumt, gesäubert und so einer prächtigen Buschwindröschen-Wiese neue Möglichkeiten zum Wachsen gegeben. "Gerade jetzt im Frühling ist es eine einzige Pracht", sagt Richter. Doch ihn stört das anliegende Grundstück, wo es eben gar nicht ordentlich aussieht. Jahrelang sei hier nichts passiert.

"Das Totholz an den uralten Bäumen macht mir Sorgen. Hier spielen öfter Kinder, und Spaziergänger streifen auch gern durch den ehemaligen Park", sagt Reinhard Richter. "Was hat die Stadt überhaupt mit dem Areal vor?", fragt er. Seit die ehemalige Gemeinde Schönteichen 2019 nach Kamenz eingegliedert wurde, gehört das Gelände zum Kommunalwald der Stadt. Passiert sei seitdem aber nichts, kritisiert Richter.

Stadt lässt die Anlage jetzt begutachten

"Die ehemalige Gutsherrenanlage in Cunnersdorf wird in der 16. Kalenderwoche turnusmäßig begutachtet", teilt Stadtsprecher Thomas Käppler auf Nachfrage von Sächsische.de mit. Ziel sei die Gewährleistung der Verkehrssicherheit vor allem entlang der Straße An der Mauer. "Für den Fall, dass viel Totholz entlang der Verkehrsfläche beziehungsweise innerhalb der Anlage vorhanden ist - und so sieht es nach einer ersten Kontrolle aus -, wird ein Dienstleister die Verkehrssicherheit kurzfristig herstellen", so Käppler.

Bereits im Januar sei im hinteren Bereich der Parkanlage eine große Weide eingekürzt worden. Es stimme also nicht, dass hier gar nichts passiere.

Bei der Parkanlage handelt es sich um eine Teilfläche des ehemaligen Rittergutes. Sie steht sogar unter Denkmalschutz. "Gegenwärtig plant die Stadt Kamenz allerdings keine Maßnahme innerhalb der Anlage", teilt die Stadtverwaltung mit.

Der letzte Eigentümer des Rittergutes war Georg Bernhard von Lippe. Er starb 1936. Bereits 1806 war das Anwesen durch Kauf in den Besitz der Familie von Lippe gekommen. Im Zweiten Weltkrieg unzerstört geblieben wurde das Rittergut wie viele andere in der sowjetischen Besatzungszone nach Kriegsende geplündert und das Wohnhaus gesprengt.