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In der Döbelner Flutmulde wird aufgeräumt

Das Hochwasser zu Weihnachten hat seine Spuren hinterlassen. Vor allem eine Menge Sedimente sind liegengeblieben.

Von Jens Hoyer
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Mitarbeiter der Flussmeisterei holen Sedimente auf der Rinne in der Flutmulde.
Mitarbeiter der Flussmeisterei holen Sedimente auf der Rinne in der Flutmulde. © Jens Hoyer

Döbeln. Nach dem Weihnachtshochwasser wird in der Flutmulde aufgeräumt. Heiligabend hatten sich bis zu 170.000 Liter Wasser pro Sekunde die Mulde hinuntergewälzt, es bestand kurzzeitig Alarmstufe 3.

Der größte Teil der Wassermassen war durch das geöffnete Verteilerwehr und die Flutmulde an Döbeln vorbeigeflossen, ohne Schaden anzurichten. Es war die erste große Bewährungsprobe der Flutrinne seit Fertigstellung.

Vor ein paar Tagen haben Mitarbeiter der Landestalsperrenverwaltung die Flutmulde begutachtet.

Keine wirklichen Schäden

„Schäden hat es nicht wirklich gegeben. Wir sind da mit viel größeren Schadenserwartungen rangegangen“, sagte John-Philipp Müller, Projektleiter für den Hochwasserschutz in Döbeln.

Etwas Treibholz sei im Muldenarm liegengeblieben und es sind größere Mengen Sedimente in der Mittelrinne und im sogenannten Tosbecken direkt hinter dem Wehr abgelagert worden.

Zum Teil stammten sie von der aufgeschütteten Bauebene der Flussbaustelle an der Sörmitzer Straße. Das dort verwendete Material hatte es zum Teil abgetragen, was auch so vorgesehen ist.

Das Gerinne in der Flutmulde wird jetzt von Mitarbeitern der Flussmeisterei von den Ablagerungen befreit. „Das werden einige LKW-Ladungen. Die Sedimente werden zwischengelagert, beprobt und dann durch eine Fachfirma entsorgt“, sagte Müller.

Belastete Ablagerungen

Dass Problem bei allen Ablagerungen in der Mulde ist, dass diese vor allem mit Schwermetallen und Arsen belastet sind, die aus dem Erzgebirge stammen.

Die Arbeiten am Krankenhaus, wo am nächsten Abschnitt der Hochwasserschutzmauer gebaut wird, gehen jetzt weiter. Die im Fluss aufgeschüttete Arbeitsebenen für die Baugeräte wird nicht nur ausgebessert, sondern bis zur Brücke Schillerstraße verlängert, sagte Müller.

Dort sollen ab voraussichtlich April durch ein Bohrgerät weitere rund 100 Betonpfähle in den Untergrund gebracht werden, die nicht nur Fundament für die Hochwasserschutzmauer sind, sondern auch das Hinterland vom Grundwasser abschotten.

Am Radweg unter der Brücke Schillerstraße ist zudem ein Tor geplant, das bei Hochwasser geschlossen wird. Diese Tore sind bei anderen Schutzanlagen wie in Grimma häufig, in Döbeln gibt es sie noch nicht.