Er gehört nicht umsonst zu den schönsten Adventsmärkten in ganz Deutschland: Der „Historisch-romantische Weihnachtsmarkt“ auf der Festung Königstein, etwa 240 Meter über der Elbe. Die 25. Auflage im vergangenen Jahr gehörte zu den erfolgreichsten überhaupt. Nach zwei Jahren Corona-Zwangspause wurden 2022 mehr als 50.000 Besucher gezählt.

Ein Erfolg, an den Festungschef André Thieme und sein Team sowie Unternehmer Sven-Erik Hitzer, der den Markt betreibt, anknüpfen möchten. Eine echte Herausforderung, vor allem weil die Adventszeit in diesem Jahr kürzer ist. Der 24. Dezember fällt auf einen Sonntag, den vierten Advent. "Damit gibt es keine vier vollen Adventswochenenden, sondern nur drei", sagt Thieme. Um bis zum 23. Dezember dennoch viele Besucher auf den Königstein zu locken - oder vielleicht sogar mehr als 2022 -, hat der Weihnachtsmarkt verlängerte Öffnungszeiten bekommen und wird jeweils bis 19 Uhr geöffnet sein. Und das ist nicht die einzige Neuerung, die Besucher erwartet.

Freitags: Cocktails, Tanz und Afterwork

Erstmals in der Geschichte des weihnachtlichen Budenzaubers wird das Markttreiben auf den Freitag ausgeweitet - mit dem sogenannten After Work Advent, der am 8., 15. und 22. Dezember geplant ist. Jeweils ab 14 Uhr gibt es Cocktails an der Feuerschale. Wer sich richtig aufwärmen will, kann ins heiße Wasser des Badezubers steigen oder zur Musik von regionalen Bands und DJs tanzen. "Wir wollen mit dem After Work Advent vor allem Erwachsene aus der näheren Umgebung ansprechen, denen es an den Wochenenden zu voll ist", sagt André Thieme. Entsprechend angepasst wurde das Bühnenprogramm, unter anderem mit Künstlern der Kompanie Sintez Buff aus Baden-Württemberg, die eine Mischung aus Clownerie und Akrobatik bieten.

Sonnabends und sonntags: Handwerk und Familientipps

Der Sonnabend und Sonntag richtet sich dann eher an Familien und jene Besucher, die das klassische Weihnachtsmarktflair genießen wollen. Herzstück des „Historisch-romantischen Weihnachtsmarktes" ist der Handwerkermarkt, der sonnabends und sonntags von 11 bis 19 Uhr geöffnet ist. Der Aufbau der urigen Hütten hat bereits begonnen. In den Buden zeigen Händler in historischen Gewändern ihre Handwerkskunst. Glühwein und Kinderpunsch werden über dem offenen Feuer erhitzt, Schmiede und Hofmaler werkeln live vor Publikum.

Parallel zum Handwerkermarkt können Besucher auch in den Kasematten auf Geschenkejagd gehen. In den unterirdischen Gewölbegängen sind weitere Verkaufsstände aufgebaut. In der Pulverkasematte zeigt zudem das regionale Fotografenkollektiv „Stativkarawane“ den Film „Hundertausendsternehotel“ mit Zeitrafferaufnahmen aus der Sächsischen Schweiz.

Für die jüngsten Besucher gibt es ein handbetriebenes Karussell, eine Wichtelbahn, Puppentheater, ein Scherenschnittkino und Vorlesestunden in der Märchenjurte. In der Magdalenenburg öffnet sonnabends und sonntags von 11 bis 18 Uhr die Druckwerkstatt. Auch der Weihnachtsmann hat sich an den Wochenenden zum Überraschungsbesuch angekündigt.

Auf eine Tradition müssen die Besucher allerdings verzichten: die Alte Kaserne, die sich im Dezember normalerweise in den mit 112 Metern längsten Adventskalender Deutschlands verwandelt. Die Türchen an den Fenstern können sich dieses Jahr nur online öffnen, denn das Gebäude wird aktuell saniert und ist eingerüstet.

Funkelnde Sterne überall auf dem Felsplateau

Für besondere Weihnachtsstimmung sorgen dutzende Herrnhuter Sterne und Lichter, die überall auf dem Felsplateau verteilt werden. Mit der Firma Herrnhut hat die Festung einen exklusiven Vertrag geschlossen, um vor Ort das Original verkaufen zu können. Außerdem thront auf dem Blitzeichenplateau einer der größten Herrnhuter Sterne, den es weltweit gibt. Die Sonderanfertigung hat einen Durchmesser von 2,50 Metern.

Etwa 80 kleinere Herrnhuter Sterne erwarten Besucher in der Dunklen Appareille, dem steilen Festungsaufgang. Der sogenannte "Sterne-Dom", der im vergangenen Jahr erstmals aufgebaut wurde, soll auch dieses Jahr das Gewölbe zum Strahlen bringen.

Illuminiert ist auch der Festungswald. Ein Märchenpfad führt hindurch bis zum Blitzeichenplateau, wo in diesem Jahr wieder Getränke ausgeschenkt werden. "Es ist ein lauschiger Treffpunkt abseits des Hauptmarktes", sagt Festungsgeschäftsführer André Thieme.

Auftakt mit Riesenstollen und Tom Pauls

Am Sonnabend, dem 2. Dezember, wird der Weihnachtsmarkt eröffnet. Zum Auftakt wird Prominenz erwartet. Kabarettist Tom Pauls wird um 12 Uhr den zweieinhalb Meter langen Riesenstollen aus der Festungsbäckerei anschneiden. Der Rosinenstollen wird von der Restauration Festung Königstein gesponsert. Wer davon kosten will, gibt eine Spende. Der Erlös kommt dieses Jahr den Tieren der Bergfestung zugute. Zu ihnen gehören ein Hund, vier Katzen und drei Ziegen. Im nächsten Jahr soll der tierische Trupp um zehn Schafe wachsen.

Nach dem Weihnachtsmarkt wird nachgeglüht

Der Weihnachtsmarkt schließt am Sonnabend, 23. Dezember, seine Türen. Gemütlich bleibt es aber auch in der Zeit zwischen den Jahren. Denn vom 27. bis 30. Dezember wird täglich von 11 bis 17 Uhr nachgeglüht. "Einige Fressbuden und Getränkestände bleiben in der Zeit offen, sodass Besucher auch nach Weihnachten noch das Flair des Marktes genießen können", sagt André Thieme.

Mit Kombi-Ticket kostenlos auf Bus und Bahn umsteigen

Der Besuch des Weihnachtsmarktes ist im Eintrittspreis enthalten. Für Familien gibt es ein besonderes Angebot. Sie können beim Kauf eines Online-Kombi-Tickets kostenfrei die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen. Das Ticket gilt am Tag des Weihnachtsmarktbesuches im gesamten Raum des Verkehrsverbundes Oberelbe (VVO).

Eintritt Weihnachtsmarkt: 13 Euro (freitags), 15 Euro (sonnabends/sonntags). Ermäßigt 10 Euro (freitags), 12 Euro (sonnabends/sonntags), Familien 19-38 Euro.

Öffnungszeiten Weihnachtsmarkt: 1. bis 3. Advent sowie am 23. Dezember, jeweils Sonnabend und Sonntag, 11 bis 19 Uhr.

After-Work-Advent: 8., 15. und 22. Dezember, jeweils 14 bis 19 Uhr.

Nachglühen: 27. bis 30. Dezember, täglich 11 bis 17 Uhr.