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Angriff auf Dresdner Grünen-Politikerin: Verdächtiger soll jetzt schnell vor Gericht

Die Politiker Ulrike Caspary und Norbert Engemaier waren im Mai in Weixdorf von einem 65-Jährigen angegriffen worden, als sie für die OB-Kandidatin Eva Jähnigen warben. Das hat die Staatsanwaltschaft nun mit dem Beschuldigten vor.

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Die Dresdner Grünen-Politikerin Ulrike Caspary war im Mai von einem 65-Jährigen angegriffen worden, als sie in Weixdorf für die OB-Kandidatin Eva Jähnigen warb.
Die Dresdner Grünen-Politikerin Ulrike Caspary war im Mai von einem 65-Jährigen angegriffen worden, als sie in Weixdorf für die OB-Kandidatin Eva Jähnigen warb. ©  Archiv: Rene Meinig

Dresden. Bei einem Angriff auf einen Wahlstand der Grünen waren im Mai die Stadträtin Ulrike Caspary und der Ex-Stadtrat Norbert Engemaier angegriffen verletzt worden. Gegen den mutmaßlichen Täter will die Staatsanwaltschaft nun ein beschleunigtes Verfahren einleiten.

Caspary hatte am 23. Mai einen Wahlstand zur Dresdner Oberbürgermeisterwahl in Weixdorf betreut. Bei dem Tatverdächtigen handelt es sich laut Staatsanwaltschaft um einen 61-Jährigen, der vorher noch nicht strafrechtlich in Erscheinung getreten sei. Laut Polizei lebt er im Raum Ottendorf-Okrilla. Am Tattag soll er Caspary gegen 17.10 Uhr ein Ei ins Gesicht geschlagen haben. Offensichtlich ärgerte sich der Täter über deren politischen Ansichten und das öffentliche Werben mit dem Infostand auf der Königsbrücker Landstraße. Durch den Angriff erlitt die 55-Jährige Schmerzen. Körperverletzung, so die Ermittler.

"Die Stimmung an dem Stand war sehr aggressiv", sagte Caspary nach der Tat gegenüber Sächsische.de. "Es kam zu Beginn eine Gruppe von Männern in Handwerkerkleidung, die über den Ukraine-Krieg sprechen wollten." Sie hätten den beiden Politikern vorgeworfen, dass sich die Grünen auf Bundesebene für die militärische Unterstützung der Ukraine einsetzen. "Plötzlich kam einer der Männer um den Stand auf dem Rathausplatz herum und schlug mir ein Ei ins Gesicht. Das tat einen ganz schönen Schlag", so die Stadträtin. Sie habe gespürt, wie das Eigelb ins Gesicht lief. "Ob der Angriff vorbereitet war, kann ich nicht sagen."

Tatverdächtiger soll jetzt schnell vor Gericht

Engemaier hatte die Tat fotografiert und wurde somit selbst zur Zielscheibe. Der Beschuldigte soll ihm mit den Worten "Keine Fotos!" einen Faustschlag auf die Nase versetzt haben. Nasenbluten, Nasenbeinprellung und eine geschwollene Oberlippe waren die Folge. Engemaier sei dadurch zwei Tage nicht arbeitsfähig gewesen. Für die Staatsanwaltschaft der zweite Fall von Körperverletzung.

Die Staatsanwaltschaft stellt nun den Antrag auf eine Entscheidung im beschleunigten Verfahren, teilte sie am Dienstag mit. Dabei handelt es sich quasi um eine sofortige Verhandlung, also nur wenige Wochen nach der Tat. Dies ist möglich, wenn die Beweislage als einfach und sicher erscheint. Mehr als eine Freiheitsstrafe von einem Jahr darf dabei aber nicht verhängt werden. Über die Zulassung des beschleunigten Verfahrens hat nun das Dresdner Amtsgericht zu entscheiden. (SZ/fru)