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Glitzernde Eiszapfen am Baum - Früher war mehr Lametta

von Maxi Michael und Lionel Otto

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© Adobe Stock

Was die Christnacht wohl erst so richtig festlich macht, ist der Weihnachtsbaum. Kugeln, Sterne und Lichterketten stimmen dabei den Abend harmonisch ein. Doch was ist mit Lametta - kann sich der aus Umweltgründen umstrittene Baumschmuck heutzutage noch richtig durchsetzen?

So wie oft gibt es auch hier verschiedene Meinungen und zwei Gruppen von Menschen. Für die einen wäre Weihnachten ohne Lametta absolut nicht vorstellbar. Tabu! Die anderen wiederum können diesen Glamour- und Glitzerwahn nicht nachvollziehen.
Doch machen wir einfach mal einen kleinen Sprung in das vorletzte Jahrhundert.

Das vermutlich im Jahr 1878 erfundene Lametta bestand ursprünglich entweder aus gewalztem Stanniol, eine heute nicht mehr gebräuchliche Blei-Silber Legierung, oder aus Zinn.
Aber Achtung: bleihaltig und somit giftig, weshalb es später auch durch Aluminium ersetzt wurde.
„Aluminium an meinem armen Weihnachtsbäumchen?“ Nein, mittlerweile handelt es sich um eine versilberte Plastikfolie – zum Trotze der Umwelt. Das klingt zwar erstmal harmlos, aber spätestens wenn der Weihnachtszauber vorbei ist und sich die Tannenbäume in den Containern der Straßen befinden, können die Alu- oder Plastik-Fäden wortwörtlich zum Verhängnis werden. Im Gegensatz zum Baum sind diese nämlich nicht kompostierbar und lassen sich zudem nur schwer abnehmen. Da es viele gemütlich mögen, wird der Plastikschmuck gerne am Baum gelassen. Augen zu und durch! Der Natur zu Liebe Aufsammeln und so oft es geht wiederverwenden.

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Die ganze Sache ist jedoch teilweise widersprüchlich, denn heutzutage hängen sogar Plastikfigürchen aus dem letzten Ü-Ei an der Weihnachtstanne. Lametta aus Umweltgründen nicht aufzuhängen ergibt deshalb nur bedingt Sinn. In Deutschland wurde die Produktion bereits seit 2015 eingestellt – wer also immer noch welches im Laden findet, kann sichergehen, dass dieses nicht von hier stammt.

Die Ästhetik dieser Dekoration ist etwas umstritten. Grundsätzlich sollte Lametta, laut ihren Erfindern, an Eiszapfen erinnern. Mit der Zeit gab es immer mehr Formen und Farben, weshalb die optische Wirkung eher umstritten ist. Es liegt jetzt also am Geschmack des jeden Einzelnen, ob man den Weihnachtsbaum damit geschmückt.

Allgemein kann man aber sagen, dass Lametta richtig angebracht werden muss, damit es stilvoll ausschaut. „Aber wie macht man es denn nun richtig, ohne direkt Kritik zu bekommen?“ Der Trick ist wie so oft: Es muss an der richtigen Stelle gespart, aber trotzdem in passender Menge aufgetragen werden, damit der Eiszapfeneffekt erfüllt wird. Und am besten alles ordentlich aufhängen, damit nichts verfitzt und verknotet.

In diesem Sinne: Vielleicht ist Lametta für den einen oder anderen ja doch eine Option. Am Ende ist es immer am wichtigsten, dass es einem selbst gefällt und man ein besinnliches, gemütliches Fest im Kreise seiner Engsten verbringst! Jeder Weihnachtsbaum ist individuell.