Mit seinem „Monument“ vor der Dresdner Frauenkirche kam Manaf Halbouni in die Schlagzeilen. Drei hochkant aufgestellte Busse erinnerten im Februar 2017 an eine Barrikade in Aleppo. Halbouni wurde 1984 in Damaskus geboren. Sein Vater ist Syrer, die Mutter Dresdnerin. In Damaskus und Dresden studierte Manaf Halbouni Bildhauerei. Seine Kunst ist international gefragt. Im Sommer zeigte er Arbeiten in der Kulturhauptstadt Valletta, im Spätherbst hatte er ein Atelierstipendium im Außenministerium in Berlin. Sein bevorzugtes Material ist Beton. Außerdem fotografiert er, baut Objekte, macht Installationen und mischt sich ein in die Debatten unserer Zeit. Derzeit sind neue Arbeiten zu sehen in der Agentur Oberüber Karger, Dresden, Devrientstr. 11. Titel der Schau: „Ende ist gleich Anfang“.
1. Mit wem würden Sie gerne mal für ein Jahr tauschen?
Mit dem Dresdner Oberbürgermeister Dirk Hilbert. Meine erste Maßnahme: Jeder erste Sonntag im Monat wäre autofrei und die Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel an diesem Tag kostenlos.
2. Welches Kulturereignis in Sachsen ist jetzt schon rot in Ihrem Kalender markiert?
Das Rammstein-Konzert in Dresden.
3. Welcher Feiertag sollte in Sachsen eingeführt werden?
Das Ende des muslimischen Fastenmonats Ramadan, denn in Syrien haben alle auch an den christlichen Feiertagen frei.
4. Welches Wort wollen Sie 2019 nicht mehr hören und lesen?
Integration. Die meisten verstehen darunter doch nur, wie man aus einem Immigranten einen Deutschen macht. Zugereiste sollen am besten auch das abstoßen, was sie mitgebracht haben. Sie werden nicht akzeptiert, egal, wie gut sie sich anpassen. Der Stempel „Ausländer“ wird immer an ihnen haften.
5. Welche Schlagzeile würden Sie gerne über Sachsen lesen?
Dresden, Chemnitz, Leipzig sind die ersten autofreien Innenstädte Deutschlands.
6. Was wünschen Sie sich von der Sächsischen Zeitung?
Ein Abo. Natürlich online, damit ich die Zeitung auch unterwegs lesen kann.
7. Welche Drogen sollten Ihrer Meinung nach legalisiert werden?
Keine.
8. An welcher Demonstration werden Sie sich beteiligen?
Herz statt Hetze.
9. Auf welche Begegnung sind Sie besonders neugierig?
2019 nehme ich an der Havanna Biennale teil. Die Kommunikation ist abenteuerlich, da ich kaum Daten und Bilder verschicken kann. Es dauert sehr lange, bis ich eine Antwort aus Kuba bekomme. In Havanna ist wahrscheinlich die Zeit stehen geblieben.
10. Welche Aktien werden Sie kaufen?
Apple.
11. Welchen Wunsch wollen Sie Ihren Kindern erfüllen?
Ich habe keine eigenen Kinder. Aber soweit ich weiß, wünscht sich mein Neffe einen neuen Schreibtisch. Da werde ich mal schauen, was ich dazu beitragen kann.
12. Welches Ritual werden Sie auch nächstes Jahr nicht ändern?
Mein Feierabendbier.
13. Worauf hoffen Sie nach der Landtagswahl in Sachsen?
Auf mehr Offenheit.
14. Welches Gewächs würden Sie zur „Pflanze des Jahres“ wählen?
Den Quittenbaum. Im Innenhof jedes alten Damaszener Hauses steht ein Quitten- oder ein Orangenbaum. Der intensive Duft der Quitten wirkt beruhigend auf die Seele. Es wäre schön, dieses Gefühl zu teilen.
15. Welche Sportart möchten Sie gerne mal selbst ausprobieren?
Ich bin noch nie Ski gefahren. Ich glaube, ich möchte alles ausprobieren: Langlauf, Abfahrt, Snowboard.
16. Welchen Rat würden Sie der SPD-Chefin geben?
Immer schön locker bleiben.
17. Welches Buch wollen Sie endlich lesen?
Das Buch der Erinnerung.
18. Warum wird 2019 besser als 2018?
Das Jahr 2019 wird erst 2020 besser. Warum? Weil früher immer alles besser war.
19. Welches ist Ihr persönlicher Lieblingsschnappschuss des Jahres?
Es ist ein Foto von meiner Katze Rosi. Ich finde, mit Katzen kann man sich sehr schön die Zeit vertreiben. Katzen-Videos oder Katzen-Fotos zaubern vielen Menschen ein Lächeln aufs Gesicht.
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