Partner im RedaktionsNetzwerk Deutschland
Update Sachsen
Merken

Behörden verderben Cannabis-Bauern die Ernte

In Leipzig haben ein oder mehrere Cannabis-Gärtner eine stattliche Anzahl der Pflanzen angebaut - zur Ernte wird es aber nicht mehr kommen. Auch in Mittweida wurden Ermittler fündig.

Von Mirko Jakubowsky
 2 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Diese Cannabis-Pflanzen sollten in Leipzig sprießen, doch die Polizei erntete zwei Hochbeete vorzeitig ab.
Diese Cannabis-Pflanzen sollten in Leipzig sprießen, doch die Polizei erntete zwei Hochbeete vorzeitig ab. © Polizei Leipzig

Leipzig. Cannabis-Legalisierung hin oder her - ein oder mehrere Pflanzenfreunde in Leipzig haben es jetzt arg übertrieben. Auch ein junger Mann in Mittweida dürfte statt Entspannung nun eher Stress mit den Behörden bekommen.

In Leipzig hatten Zeugen am Montag das Ordnungsamt darüber informiert, dass sie unweit eines Spielplatzes im Stadtteil Stötteritz eine größere Anzahl von Cannabispflanzen entdeckt hätten. Polizisten fanden vor Ort tatsächlich zwei Hochbeete, in denen 368 größere und 383 kleinere Pflanzen gediehen.

Die Suche nach den Gärtnern verlief ohne Ergebnis, in einer nahegelegenen Schule fanden die Ermittler aber immerhin heraus, dass der berauschende Bewuchs vor zwei Wochen noch nicht die öffentlich zugänglichen XXL-Hochbeete zierte. Auch das für die Bepflanzung eigentlich zuständige Leipziger Grünflächenamt versicherte, in diesem Jahr dort noch nicht tätig gewesen zu sein.

Letztlich wurden die mehr als 700 Pflanzen entfernt und vernichtet. Zudem ermittelt die Polizei wegen unerlaubten Anbaus von Betäubungsmitteln.

Mehr als 100 weitere Pflanzen in Mittweida sichergestellt

Ein Cannabis-Dealer in Mittweida war schon etliche Schritte weiter als die Leipziger Gärtner. Wie die Polizei am Dienstag mitteilte, kamen die Beamten im Rahmen eines Ermittlungsverfahrens einem 22-Jährigen auf die Schliche, der in der mittelsächsischen Hochschulstadt eine Cannabis-Plantage betreiben und den Ertrag schließlich verkaufen wollte.

Über die Staatsanwaltschaft Chemnitz wurde ein Durchsuchungsbeschluss beim zuständigen Amtsgericht erwirkt - und die Ermittler wurden schnell fündig. In einem Nebengelass der Wohnung des jungen Deutschen entdeckten die Polizisten am Montag insgesamt 113 Cannabispflanzen und stellten außerdem 5.000 Euro in szenetypischer Stückelung, hieß es.

Der 22-Jährige wird sich nun wegen Verstößen gegen das Gesetz zum Umgang mit Konsumcannabis verantworten müssen.