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Warnstreiks am Mittwoch im Busverkehr der Landkreise Leipzig und Nordsachsen

Die Tarifgespräche im kommunalen Busverkehr im Leipziger Umland sind gescheitert. Nun wird am Mittwoch gestreikt. Gewerkschaft sieht "baldigen Kollaps" der Branche.

Von Ulrich Wolf
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Unter anderem die Regionalbus Leipzig GmbH wird am Mittwoch bestreikt.
Unter anderem die Regionalbus Leipzig GmbH wird am Mittwoch bestreikt. © Regionalbus Leipzig

Deuben/Oschatz/Berlin. Im Landkreis Leipzig kommt es am morgigen Mittwoch zu einem ganztägigen Streik im Nahverkehr. Betroffen seien alle Betriebshöfe der Regionalbus Leipzig GmbH, teilte die Gewerkschaft Vereinte Dienstleistungen (Verdi) am Dienstag mit. Am Donnerstag würden dann die Betriebshöfe der Nordsachsen Mobil GmbH bestreikt.

Grund für die Streiks sei das Scheitern der Tarifverhandlungen, hieß es. Verdi zufolge sei den Arbeitgebern ein "entgegenkommendes Angebot" gemacht worden. Dennoch hätten die Firmenchefs die Verhandlung beendet. "Leider haben wir kein Gegenangebot erhalten, dadurch bleibt uns nur noch das Druckmittel des Streiks", sagte Verdi-Verhandlungsführer Stefan Kowe. Es sei mit starken Einschränkungen zu rechnen, auch im Schülerverkehr. Die Nordsachsen Mobil GmbH hat Eltern bereits gebeten, sich "auf alternative Beförderungsmöglichkeiten" einzurichten.

Verdi-Gewerkschaftssekretär Michael Sommer ergänzte, das heutige Angebot sei "streng genommen nur Schadensbegrenzung" gewesen. Eine langfristige Lohnentwicklung müsse sicherstellen, "dass die Busfahrer ein auskömmliches und sorgenfreien Leben führen können". Verdi verlangt ein Monats-Plus von "mindestens 650 Euro".

Mehr als 100 Linien sind vom Streik betroffen

Die Regionalbus Leipzig GmbH hat ihren Sitz in Deuben und weitere Standorte in Colditz, Grimma und Zwenkau. Sie gehört dem Landkreis Leipzig und bedient nach eigenen Angaben mehr als 80 Linien. Das Unternehmen hat rund 350 Mitarbeiter, der Fuhrpark umfasst etwa 160 Fahrzeuge. Die Nordsachsen Mobil GmbH sitzt in Oschatz und bedient rund 40 Linien und hat gut 90 Beschäftigte.

Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) teilte unterdessen mit, sie werde von Februar an mit rund 50 Bus- und Bahnunternehmen Tarifgespräche führen. Vorstand Cosima Ingenschay warnte in Berlin "vor einem baldigen Kollaps bei Bus und Bahn". Grund seien ein hoher Krankenstand, fehlendes Personal und teils auch schlechte Bezahlung. "Alle Personaloffensiven werden zum Scheitern verurteilt sein, wenn die Unternehmen nicht endlich angemessene Löhne zahlen", ergänzte Ingenschways Vorstandskollege Kristian Loroch.