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SZ-Offroad-Tag darf nicht mehr stattfinden

Der Landkreis untersagt die Veranstaltung, die von der SZ seit 2015 in Ruppersdorf organisiert worden ist. Das sind die Gründe für das Verbot.

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Der SZ Offroad Tag - hier ein Foto von 2018 - bot für ganz verschiedene Fahrzeuge die Chance, einmal die Geländegängigkeit zu testen.
Der SZ Offroad Tag - hier ein Foto von 2018 - bot für ganz verschiedene Fahrzeuge die Chance, einmal die Geländegängigkeit zu testen. © Archivfoto: Glaubitz

Der "SZ Offroad Tag" darf ab sofort nicht mehr im Sand- und Kieswerk in Ruppersdorf stattfinden. Grund dafür ist ein Verbot des Umweltamtes des Landkreises. Da sich die Kiesgrube "innerhalb der Schutzzone III-A des Trinkwasserschutzgebietes Oberoderwitz" befindet, seien derartige Motorsportveranstaltungen nicht gestattet. Es bestehe die Gefahr, dass bei Unfällen Betriebsstoffe wie Motoröl, Bremsflüssigkeit oder Treibstoff auslaufen und so zu einer Verunreinigung des Trinkwassers führen könnten. Diese Gefahr sei am Standort in Ruppersdorf besonders hoch, "da hier kein natürlich gewachsener Boden mehr vorhanden ist, der den Eintrag von Schadstoffen in das Grundwasser mindern kann", heißt es in der Mitteilung des Amtes.

Selbst durch Auflagen oder besondere Vorsichtsmaßnahmen lässt sich durch diese natürlichen Gegebenheiten laut Kreis in diesem Fall kein ausreichender Schutz für das Trinkwasser herstellen, sodass diese Veranstaltung gänzlich verboten werden muss. Seit 2015 hatte die Sächsische Zeitung gemeinsam mit dem Sand- und Kieswerk Jähne die Möglichkeit geboten, mit dem eigenen Auto oder einem Wagen der teilnehmenden Autohäuser die persönlichen Fahrkünste einmal auf einer zuvor extra vorbereiteten Strecke auszutesten. Viele Offroad-Fans hatten sich über diese Chance gefreut, denn solche Strecken jenseits asphaltierter Straßen sind selten. Die Nachfrage ist hingegen groß, gerade auch bei Besitzern geländegängiger SUVs, die gern einmal die Fähigkeiten ihres Fahrzeugs ausprobieren wollen.

Problematik nicht bewusst

Sand- und Kiesgruben-Betreiber Michael Jähne bedauert die Absage ebenso wie Peggy Lange, Geschäftsführerin der DDV Neiße GmbH, die unter anderem die SZ-Lokalausgabe Löbau-Zittau produziert. "Wir waren uns nicht bewusst, dass der Offroad-Tag als problematisch angesehen wird", sagt Jähne. Auch im ganz normalen Betrieb fahren große Fahrzeuge in der Grube - von Maschinen des Unternehmens selbst bis zu Fremdfahrzeugen, die vor Ort beladen werden. Außerdem seien die vom Kreis ins Feld geführten 1.300 bis 2.500 Besucher nie zur gleichen Zeit und beileibe nicht alle mit Fahrzeugen beim SZ-Offroad-Tag vor Ort gewesen.

Dennoch akzeptiere man die Entscheidung zum Ende des beliebten SZ-Offroad-Tags schweren Herzens, betont SZ-Geschäftsführerin Lange. Dass das Nein aus dem Landratsamt erst jetzt - nach fast neun Jahren - gekommen sei, erklärt der Landkreis auf Nachfrage so: Einen speziellen Anlass oder eine Veränderung der Regularien hat es demnach nicht gegeben: "Der SZ-Offroad-Tag war der Unteren Wasserbehörde bisher nicht bekannt." (SZ/abl)