SZ + Löbau
Merken

Bund gibt 170.000 Euro für Herrnhuter Kirchensaal

Es ist das fünfte Mal, dass der Kirchensaal bedacht wird. Warum das so ist, was mit dem Geld gemacht werden soll und warum es auf den Welterbetitel einzahlt.

Von Anja Beutler
 2 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Der Blick auf den Herrnhuter Kirchensaal von der August-Bebel-Straße.
Der Blick auf den Herrnhuter Kirchensaal von der August-Bebel-Straße. © Archiv: Matthias Weber/photoweber.de

Der Kirchensaal der Evangelischen Brüdergemeinde Herrnhut erhält 170.000 Euro Förderung aus dem Denkmalpflegeprogramm „National wertvolle Kulturdenkmäler“. Das teilte der FDP-Bundestagsabgeordnete Torsten Herbst jetzt mit. Das Geld soll in die weitere Sanierung des Kirchensaals fließen.

Konkret werden die Gelder helfen, auf der sogenannten Schwesternseite - also die Seite in Richtung Zittau - die Generalsanierung der Seitenräume voranzutreiben. Es handelt sich dabei um die Räume, die schon jetzt vor allem für die Betreuung von Gästen benötigt werden und eine Ausstellung über den Kirchensaal enthalten. Da dieser Anbau an den Kirchensaal beim großen Stadtbrand Herrnhuts am 8. Mai 1945 ebenso zerstört wurde wie der Kirchensaal selbst, war er in den 50er Jahren neu errichtet worden - teilweise mit minderwertigerem Baumaterial.

Denkmal nationaler Bedeutung

Dass Herrnhut erneut in den Genuss von Geldern aus dem Denkmalpflegeprogramm kommt, liegt an der Anerkennung des Gebäudes als "Denkmal von nationaler Bedeutung" im Frühjahr 2018. Seither hat die Herrnhuter Brüdergemeine die Chance, Fördergelder für Sanierungsarbeiten in sieben Tranchen zu erhalten. Dies war die fünfte, bestätigt Vorsteherin Andrea Kretschmar. Allerdings sei der Titel an sich kein Automatismus, dass tatsächlich jedes Jahr Geld fließe, betont sie.

Pfarrer Peter Vogt ist deshalb vor allem dankbar, dass es erneut geklappt hat, eine so große Summe zu erhalten. Gerade die Sanierung der Räume, in denen die Gemeinde Besucher empfangen und die Geschichte der Herrnhuter vorstellen kann, sei auch mit Blick auf eine mögliche Ernennung zum Unesco-Welterbe eine wichtige Sache. Auch der Bundestagsabgeordnete Herbst betont die große Bedeutung des Herrnhuter Kirchensaals für die Region und die Herrnhuter Siedlungen weltweit und schlussfolgert: "Die Förderung des Kirchensaals durch die Bundeskulturbeauftragte ist daher nur folgerichtig."