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Feuerwehr rückt immer öfter wegen Unwetter aus

Erst am Wochenende standen in Ebersbach mehrere Straßen unter Wasser. Sogar ein Einkaufsmarkt musste kurzzeitig schließen. Die Stadt will künftig auch Einwohner zur Hilfe heranziehen.

Von Romy Altmann-Kuehr
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Nach dem Unwetter am Sonnabend: Überschwemmung auf der S148 in Ebersbach.
Nach dem Unwetter am Sonnabend: Überschwemmung auf der S148 in Ebersbach. © Feuerwehr

Das ist zum Glück eine ruhige Nacht gewesen für die Feuerwehrleute: Das erneute heftige Unwetter in der Nacht zum Dienstag hat keine Einsätze nach sich gezogen, bestätigt Thomas Kriegel, Stadtwehrleiter der Feuerwehr Ebersbach-Neugersdorf. Auch die zentrale Rettungsleitstelle meldet auf Nachfrage für die Nacht lediglich zwei kleinere Fälle von Wasser im Keller in Görlitz.

Anders als zum Beispiel am vergangenen Sonnabend. Auch da hatte es ein kurzes, aber heftiges Unwetter gegeben über dem Oberland - mit Folgen.

Immer öfter muss die Wehr auch zu solchen Unwetter-Einsätzen ausrücken, denn die Wetterlagen werden immer extremer. "Oft ist das nur eine Stunde oder anderthalb so heftig, dann beruhigt sich die Lage auch schnell wieder", so der Wehrleiter. Ein weiteres Phänomen: die starken Regengüsse sind oft nur sehr lokal.

So war es auch am vergangenen Sonnabend, auch da waren nur einzelne Abschnitte in Ebersbach-Neugersdorf betroffen - die aber umso heftiger. Gegen 12.13 Uhr, so berichtet Wehrleiter Thomas Kriegel, wurde die Neugersdorfer Ortswehr erstmals alarmiert. Im Bereich August-Bebel-Straße im Ortsteil Neugersdorf war bei der Seniorenwohnanlage ein Löschteich übergelaufen und hat die benachbarte Eichendorffstraße unter Wasser gesetzt. Teilweise stand das Wasser 30 Zentimeter hoch, berichtet er. Auch die drei Teiche bei der Kirche seien ganz knapp vorm Überlaufen gewesen.

Probleme an der Spree

Die Spree in Ebersbach war randvoll.
Die Spree in Ebersbach war randvoll. © Feuerwehr

Kurze Zeit später musste auch die Ebersbacher Wehr ausrücken, an der B96/Bautzner Straße gab es ebenfalls Überschwemmungen. Die Kreuzung Goldener Löwe an der B 96 mussten die Kameraden kurzzeitig absperren. "Das Wasser kam von zwei Seiten von den Feldern", schildert Thomas Kriegel. Die große Kreuzung stand komplett unter Wasser. Auch an der B-96-Baustelle in Ebersbach - hier wird aktuell die Stützmauer der Spree erneuert - sei die Lage kritisch gewesen. Im nahe gelegenen Lidl hätte ebenfalls das Wasser gestanden. Der Markt musste deswegen vorübergehend schließen. "Die Spree ist eng und macht an dieser Stelle mehrere Kurven. Da läuft es irgendwann mal über, wenn große Wassermassen kommen", so der Wehrleiter. Insgesamt hätten die Kameraden in den Nachmittagsstunden am Sonnabend 16 Einsatzstellen im Stadtgebiet abgearbeitet.

Goldener Löwe unter Wasser

Die Kreuzung Goldener Löwe stand unter Wasser. Die Feuerwehr musste die Straße kurzzeitig absperren.
Die Kreuzung Goldener Löwe stand unter Wasser. Die Feuerwehr musste die Straße kurzzeitig absperren. © Feuerwehr

Ebersbach-Neugersdorfs Bürgermeisterin Verena Hergenröder (parteilos) lobt den Einsatz der Feuerwehrkameraden und aller Helfer. Denn auch Mitarbeiter der Stadtverwaltung und des Bauhofs waren im Einsatz. Die Bauhofleute halfen dabei, im Anschluss wieder für Ordnung zu sorgen und die Straßen vom Schlamm zu reinigen. Ein Führungsstab aus Verwaltungsmitarbeitern koordinierte vor Ort alles.

Bürgermeisterin Hergenröder macht aber auch deutlich, dass alle auf solche heftigen, lokalen Vorfälle eingestellt sein müssen. Auch die Einwohner müssten sensibilisiert werden, sagt sie - gerade an den betreffenden Abschnitten entlang der Spree. "Wir müssen dann flexibel agieren, das muss alles funktionieren." Am Sonnabend habe das sehr gut geklappt.

Um für solche Fälle noch besser gewappnet zu sein, hatte die Stadt Ebersbach-Neugersdorf eine Wasserwehr ins Leben gerufen. In dem Zusammenhang sollen auch Einwohner im Notfall zum Helfen herangezogen werden.