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So starten die Bauern in Löbau zur Demo nach Dresden

Im Rahmen der Protestwoche sind viele Landwirte an diesem Mittwoch im Konvoi über die B6 nach Dresden gefahren. Start war für Ostsachsen in Löbau - mit Video.

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Kurz vor Dresden sammelten sich die Traktoren, um in die Stadt einzufahren. Aus der Oberlausitz sind über 200 Fahrzeuge dabei.
Kurz vor Dresden sammelten sich die Traktoren, um in die Stadt einzufahren. Aus der Oberlausitz sind über 200 Fahrzeuge dabei. © Land schafft Verbindung

Mit rund 80 Traktoren sind Landwirte aus dem Kreis Görlitz in Löbau am Mittwochmorgen über die B6 zu einer Demo mit Kundgebung nach Dresden gestartet. Der Konvoi, der dem Aufruf des Vereins "Land schafft Verbindung" und des Bauernverbands gefolgt ist, sammelte sich am Gewerbegebiet Löbau West, bevor es in Richtung Bautzen ging.

Nach Angaben von Hagen Stark, stellvertretender Vorsitzender von "Land schafft Verbindung" in Sachsen, stieg die Zahl der teilnehmenden Fahrzeuge in Bautzen dann auf etwa 150. Kurz vor Dresden hatten sich insgesamt 409 Traktoren und Landmaschinen zusammengefunden, um nach Dresden auf den Theaterplatz zu fahren. Dort war ab 11 Uhr eine Kundgebung angesagt.

Neben den aktuellen Forderungen nach der kompletten Rücknahme der Steuererhöhung auf Agrardiesel in den nächsten Jahren fordern die Bauern aber auch eine generelle Wende in der Agrarpolitik. Zu den Forderungen der Landwirte gehören dabei vor allem eine klare Herkunftsbezeichnung aller Lebensmittel. Damit ist nicht der Ort der Verpackung oder der Weiterverarbeitung gemeint, betonen sie. Auf diese Weise soll der Verbraucher transparenter entscheiden können.

Enorm wichtig ist den Bauern zudem, dass sie ihre Preise vor Abgabe mit den Käufern verhandeln können und nicht erst nach Ablieferung der Waren vom Käufer je nach Marktlage den Preis benannt bekommen. Damit sähen die Bauern eine Besserstellung in der Wertschöpfungskette für ihre Branche erreicht. Mit Blick auf das noch in der Schwebe befindliche Handelsabkommen Mercosur fordern Landwirte und Verbände zudem, dass generell bei Handelsabkommen gleiche Standards bei Tierwohl oder auch Pflanzenschutz gegeben sind, damit es zu keinen Wettbewerbsnachteilen der heimischen Landwirtschaft kommt. (SZ/abl)