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Vandalismus: Viele Schäden von Bernstadt bis Schönau-Berzdorf

Eine Gruppe Jugendlicher ist randalierend durch beide Orte gezogen. Im Rathaus werden Zeugen gesucht - einige wurden offenbar auch schon ertappt.

Von Anja Beutler
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Auf dieser Route soll die randalierende Gruppe unterwegs gewesen sein.
Auf dieser Route soll die randalierende Gruppe unterwegs gewesen sein. ©  SZ-Grafik: Gernot Grunwald

Den Weg, den die Gruppe offenbar jugendlicher Personen von Bernstadt aus durch Altbernsdorf nach Schönau-Berzdorf gezogen ist, kann man gut nachvollziehen: Wie an einer Perlenkette reihen sich die Schäden vom Sandmühlplatz in Bernstadt über die Kleine Seite in Altbernsdorf über Zur Hube bis weiter nach Schönau-Berzdorf aneinander. Nichts wirklich Gravierendes ist es, aber es sind viele, mindestens ärgerliche Schäden: Boden- und Solarlampen wurden zertreten, Schilder entfernt, Splitt aus den Streukästen auf die Straße gekippt, Flaschen zerschlagen und am Straßenrand liegengelassen, Zäune beschädigt. Teilweise wurde in Gärten randaliert und Blumenkästen zerrupft. Das alles geschah an einem Wochenende, in der Nacht vom 16. zum 17. März zwischen 23.30 Uhr bis 1 Uhr.

Bei all diesen Taten handelt es sich zum Großteil um Ordnungswidrigkeiten - Dinge also, die von der Kommune zu verfolgen sind. Bernstadts Ordnungsamtsleiter Andreas Schäffer, der auch für Schönau-Berzdorf zuständig ist, ist mit der Angelegenheit seit Tagen befasst und hat auch bereits mit dem zuständigen Bürgerpolizisten gesprochen, bestätigt er auf SZ-Nachfrage. Um weitere Betroffene oder Hinweisgeber zu erreichen, hat die Stadt einen Zeugenaufruf im Rathaus und an den örtlichen Anschlagtafeln aufgehängt. Mindestens zehn verschiedene Beschädigungen sind nach einer ersten Bilanz auf einer Liste erfasst, es kommen aber immer noch neue hinzu. Dass es sich um eine solche Kette von Ereignissen handelt, zeigte sich dabei erst nach und nach.

Fälle nach und nach aufgedeckt

Angefangen hat es mit einer E-Mail ans Rathaus, in der ein Anwohner mitteilte, dass eine große Hinweistafel der Landestalsperrenverwaltung über Nacht entfernt worden sei. "Ein Mitarbeiter war dann vor Ort, um sich das anzusehen. Dabei ist er auf weitere Schäden gestoßen und mit Anwohnern ins Gespräch gekommen", skizziert Schäffer. So kam buchstäblich eins zum anderen. Mehrere Zeugen hatten zudem eine Gruppe jugendlicher Personen an dem Abend gesehen, sodass sich das Bild schnell zusammensetzte. So viel Wirbel hat das Ganze vor allem entlang der Kleinen Seite - also immer entlang der Pließnitz - verursacht, weil es recht lange verhältnismäßig wenige Vandalismusschäden gegeben hat. "Und wenn, dann waren sie meist punktuell und an anderen Orten", ordnet Andreas Schäffer ein.

Was die Identität der mutmaßlichen Randalierer und mögliche Konsequenzen angehe, so laufe das Verfahren noch, sagt der Ordnungsamtsleiter. Ein Interesse an der Aufklärung gibt es aber nicht nur in Bernstadt und dort vor allem im Ortsteil Altbernsdorf, sondern auch in Schönau-Berzdorf, das sich ja an der Pließnitz direkt anschließt: "Ja, die Gruppe ist auch bei uns durchgekommen, hat Solarlichter und Ketten an Grundstücken zerstört, Flaschen zerschlagen", sagt Schönau-Berzdorfs Bürgermeisterin Luisa Rönisch (parteilos). Bis etwa zum Wildgehege könne man die Spur nachvollziehen, auch mehrere Schönauer hätten sich bei der Gemeinde oder auch bei der Polizei gemeldet.

Zudem scheint es jetzt auch schon eine konkretere Spur zu geben, meint die Bürgermeisterin: Am vergangenen Wochenende war die Gruppe offenbar erneut unterwegs: "Ein Anwohner hat sie wohl auf frischer Tat ertappt und bei einem Nachbarn Alarm geschlagen", sagt Rönisch. So seien am Ende wohl Mitglieder der flüchtenden Gruppe erkannt worden. Demnach könnte es sich um Jugendliche handeln, die auch in den Dörfern zu Hause sind. Noch aber sammelt man im Rathaus Bernstadt und im Schönauer Gemeindeamt weitere Hinweise. "Wie weiter verfahren wird, ist noch nicht abschließend entschieden", sagt Andreas Schäffer.