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Mehr Verkehrstote auf Dresdens Straßen

Die Zahl ist deutlich gestiegen. Das liegt nicht nur daran, dass die Verkehrsregeln nicht eingehalten wurden, sagt die Polizei.

Von Christoph Springer
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Das Ghostbike an der St. Petersburger Straße erinnert an einen tödlichen Unfall.
Das Ghostbike an der St. Petersburger Straße erinnert an einen tödlichen Unfall. © Sven Ellger

Ein weißes Fahrrad erinnert an die Frau, die im Sommer 2018 bei einem Unfall auf der St. Petersburger Straße lebensgefährlich verletzt worden ist. Die Ärzte konnten ihr nicht mehr helfen, sie ist kurz darauf gestorben. Das sogenannte Ghostbike steht auf dem Grünstreifen nahe der Straßenbahnhaltestelle am Kristallpalast. Die Radfahrerin musste ausweichen, weil ein parkender Autofahrer seine Tür öffnete. Bei diesem Manöver stürzte sie, gleich darauf wurde sie von einem Auto überfahren.

Die Diagramme zeigen bei die Anzahl der Menschen, die bei Verkehrsunfällen ums Leben kamen (oben) oder verletzt wurden. 
Die Diagramme zeigen bei die Anzahl der Menschen, die bei Verkehrsunfällen ums Leben kamen (oben) oder verletzt wurden.  ©  Quelle: PD Dresden

Acht Tote gab es im vergangenen Jahr auf den Dresdner Straßen. Das sind doppelt so viele wie im Jahr davor. Die Frau, die auf der St. Petersburger verunglückt ist gehört dazu und ist außerdem einer von 1.563 Radfahrern, die 2018 auf den Straßen der Landeshauptstadt verunglückt sind. Das steht in der Verkehrsunfallstatistik, die die Polizei am Donnerstagmorgen veröffentlicht hat. Demnach ist die Zahl der Fahrradunfälle im Vergleich zu 2017 um zehn Prozent gestiegen. Dabei wurden 1.276 Personen verletzt. Fast 1.170 davon waren Radfahrer.

Die Grafik zeigt Rad-Unfälle in den Jahren 2014 bis 2018, wobei die Zahl der beteiligten Radfahrer blau und rot die Zahl der Verletzten dargestellt ist. 
Die Grafik zeigt Rad-Unfälle in den Jahren 2014 bis 2018, wobei die Zahl der beteiligten Radfahrer blau und rot die Zahl der Verletzten dargestellt ist.  © Quelle: PD Dresden/Foto: Roland Halkasch

Gerald Baier, der Chef der Dresdner Verkehrspolizei sieht die Ursache dieses Anstiegs nicht nur in der wachsenden Zahl der Radfahrer. Er sagt: "Gesunder Menschenverstand und ein Mindestmaß an Selbstschutzgedanken gehört zur Unfallprävention ebenso dazu, wie die Einhaltung von Verkehrsregeln auf beiden Seiten. Solange sich im Verkehrsraum unabhängig der Verkehrsart jeder selbst der Nächste ist, werden Unfälle weiter steigen. Rücksichtnahme, Erkennbarkeit sind wichtige Schlagwörter in diesem Zusammenhang." Im Fall der Radfahrerin von der St. Petersburger Straße heißt das: Der Autofahrer, der sie zum Ausweichmannöver zwang, weil er seine Tür öffnete, ohne auf die Frau zu achten, ist für den tödlichen Unfall verantwortlich. Er hat keine Rücksicht genommen auf die Frau, die auf dem Radweg links neben seinem Pkw gefahren kam.

Insgesamt ereigneten sich 2018 weniger Unfälle alös in den Vorjahren. 
Insgesamt ereigneten sich 2018 weniger Unfälle alös in den Vorjahren.  © Quelle: PD Dresden/Foto: Sven Ellger

Insgesamt registrierte die Polizei 2018 in Dresden bei 14.244 Verkehrsunfälle knapp 2.680 verletzte Personen. Das sind fast 200 mehr als im Jahr zuvor, obwohl die Zahl der Unfälle leicht gesunken ist. Sie liegt ein Prozent unter der vom Vorjahr. 405 Menschen wurden 2018 schwer verletzt. 30 davon waren Kinder, ein Kind kam bei einem Unfall ums Leben. Weitere 182 wurden leicht verletzt.

Die Hauptursachen für Verkehrsunfälle waren Vorfahrtsfehler, gefolgt von Fehlern beim Abbiegen, Wenden, Rückwärtsfahren oder beim Ein- und Anfahren. 

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