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Lommatzscher Bürgermeisterin: "Bin bereit, wenn man mich möchte"

Nach dem Eklat um die Wahl des Dresdner Finanzbürgermeisters sieht Anita Maaß die Situation gelassen. Sie fühlt sich nicht beschädigt, da sie nicht zur Wahl stand.

Von Jürgen Müller
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Anita Maaß stand bei der Wahl des Finanzbürgermeisters in Dresden gar nicht zur Wahl, steht aber nach wie vor bereit.
Anita Maaß stand bei der Wahl des Finanzbürgermeisters in Dresden gar nicht zur Wahl, steht aber nach wie vor bereit. © dpa/Daniel Schäfer

Dresden/Lommatzsch. Sie war die Wunschkandidatin des gerade wiedergewählten Dresdner Oberbürgermeisters Peter Hilbert (FDP) für das Amt des Finanzbürgermeisters der Stadt. Die Wahl fand am Donnerstag statt, endete aber mit einem Eklat. Amtsinhaber Peter Lames (SPD) erreichte zwar die Mehrheit, der OB erteilte der Wahl jedoch nicht sein Einvernehmen. Dieses Recht steht ihm nach der Gemeindeordnung zu.

Im zweiten Wahlgang hätte Lames eine Zweidrittel-Mehrheit erreichen müssen, um das Veto des OBs aufzuheben, verfehlte diese aber um zwei Stimmen. Damit ist er seinen Posten los, dieser muss neu besetzt werden. Die Sitzung wurde daraufhin abgebrochen, die Wahl der anderen Bürgermeister abgesetzt.

Anita Maaß stand gar nicht zur Wahl. Sie hat die Sitzung im Live-Stream verfolgt, hatte keine Einladung erhalten, konnte sich auch nicht vorstellen. Und dürfte sich bei dem Parteiengezänk wohl an längst vergangene Zeiten im Lommatzscher Stadtrat zurückversetzt gefühlt haben. "Ich finde es schlimm, dass ausgerechnet bei mir auf die Parteizugehörigkeit abgestellt wird. Auch die anderen Bürgermeisterkandidaten gehören Parteien an und sind von diesen aufgestellt. Das ist doch ganz normal", sagt sie.

"Sehe mich nicht beschädigt"

Da sie gar nicht zur Wahl stand, sieht sie sich auch nicht beschädigt. "Beschädigt ist durch die Vorgänge lediglich Herr Lames", sagte sie der SZ am Freitag.

Im September soll nun erneut gewählt werden. "Der Ball liegt bei der Stadt Dresden und dem Stadtrat, nicht bei mir. Grundsätzlich stehe ich zu meiner Zusage, bin bereit, wenn man mich möchte. Ich sehe die Sache ganz ruhig und gelassen", so die Bürgermeisterin. Dass Hilbert jetzt vorgeworfen werde, sein Wahlprogramm umzusetzen, empört sie: "Das ist doch seine Aufgabe."

Sie hat derzeit andere Probleme. Anita Maaß ist seit November vorigen Jahres auch Vorsitzende der sächsischen FDP. Am Donnerstag ist ihr stellvertretender Landesvorsitzender Tino Günther nach Sexismusvorwürfen zurückgetreten.