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Meißen: Das Wellenspiel hofft auf Solarenergie

Für die Dachkonstruktion des Freizeitbades wurde ein statisches Gutachten angefertigt. Nächste Woche werden die Berechnungen vor Ort überprüft.

Von Harald Daßler
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Auf dem Dach des Freizeitbades Wellenspiel soll eine Fotovoltaikanlage installiert werden. In der nächsten Woche nehmen Experten die statischen Gegebenheiten unter die Lupe.
Auf dem Dach des Freizeitbades Wellenspiel soll eine Fotovoltaikanlage installiert werden. In der nächsten Woche nehmen Experten die statischen Gegebenheiten unter die Lupe. © Claudia Hübschmann

Meißen. Die Gerüste stehen schon. Am Montag werden Fachleute im Freizeitbad Wellenspiel erwartet, kündigt Falk Müller an. Sie werden das Dach öffnen und vor Ort nochmals überprüfen, was die Statiker berechnet haben, informiert der Chef der Städtischen Dienste Meißen GmbH (SDM), die auch das Freizeitbad in Bohnitzsch betreibt. Das OK der Experten, das sich Falk Müller von einem abschließenden Gutachten erhofft, gibt den Ausschlag für die Anschaffung und Montage einer Fotovoltaikanlage auf der Dachkonstruktion des Wellenspiels.

Diese Anlage ist Bestandteil eines Maßnahmenkatalogs zur Energieoptimierung, den die SDM mithilfe eines Ingenieurbüros sowie Studienarbeiten der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig erarbeitet hatte. Neben der Installation einer Fotovoltaikanlage zählen der Austausch von Wärmeübertragern, die Optimierung der Gebäudeleittechnik, die Erneuerung der Trinkwasser-Erwärmungsanlage sowie die Umstellung der Beleuchtung auf LED zu den in den Studien empfohlenen Maßnahmen, um die Verbräuche zu reduzieren.

Eine der wichtigsten Aufgabenstellungen darin ist die Beantwortung der Frage, ob die Dachkonstruktion des Freibades statisch dafür geeignet ist, darauf Solarmodule für eine Fotovoltaikanlage anzubringen. Unterdessen bereitet er die Ausschreibung vor, um den Auftrag für die Lieferung und Montage einer solchen Anlage rasch vergeben zu können. Möglichst noch vor dem nächsten Sommer soll sie in Betrieb genommen werden, so die Planungen des SDM-Chefs. Diese gehen von Kosten für ein solches Projekt von etwa 300.000 Euro aus.

SDM-Chef Falk Müller kündigt eine "moderate Anhebung" der Eintrittspreise in Bad und Sauna an.
SDM-Chef Falk Müller kündigt eine "moderate Anhebung" der Eintrittspreise in Bad und Sauna an. © Claudia Hübschmann

Die durch die Fotovoltaikanlage und weitere Maßnahmen erwarteten Einsparungen an Energie zielen vor allem darauf, den Betrieb des Meißner Freizeitbades weiterhin sicherzustellen und so auch Schwimmlernkurse oder Schul- und Vereinsschwimmen sicherstellen zu können. „Gleichwohl befinden wir uns in einer besonders anspruchsvollen Situation und müssen den Gegebenheiten Rechnung tragen“, sagt Falk Müller.

Mit dem Hinweis auf deutlich steigende Energiepreise sowie die Anzeige von Kostensteigerungen im zweistelligen Prozentbereich durch nahezu alle Dienstleister und Zulieferer, kündigt er Preisanpassungen im Wellenspiel an. Momentan sei das Wellenspiel eines der günstigsten Bäder in der Region, sagt der SDM-Chef. Voraussichtlich ab Dezember sollen die Eintrittspreise für den Bade- und Saunabereich „moderat angehoben“ werden, kündigt Falk Müller an.

Darlehen wird Zuschuss

Unterdessen haben die Meißner Stadträte Weichen zur finanziellen Entlastung des Freizeitbades Wellenspiel gestellt. Während der Sitzung am 2. November beschlossen sie, die Restsumme von 148.500 Euro eines im vorigen Jahr aus dem Meißner Haushalt ausgereichten Darlehens in Höhe von 150.000 Euro in einen Zuschuss umzuwandeln. „Nachdem das Sport- und Freizeitbad Wellenspiel nach der Corona-Schließung ab 15. Juni 2021 endlich wieder öffnen konnte, konnten die wirtschaftlich erlittenen Verluste aus der siebenmonatigen Schließung nicht mehr aufgeholt werden“, heißt es in der Begründung, des von allen anwesend 22 Stadträten gefassten Beschlusses.

Verwiesen wird darauf, dass sich die Energiekosten mit Beginn des Krieges in der Ukraine mehr als verdoppelten. „Damit haben sich die Bedingungen für einen wirtschaftlichen Betrieb des Wellenspiels wesentlich verschlechtert, die ohne wesentliche Erhöhung der Preise nicht verbessert werden können. Mit wesentlich höheren Energiekostenzahlungen hat sich ebenfalls die Liquidität des Unternehmens verschlechtert.“