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Die Zaschendorfer wird wieder Baustelle

Die vorgesehenen Arbeiten sollen die Situation für Fußgänger und Radfahrer verbessern. Einige Bäume stehen aber im Weg.

Von Harald Daßler
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An der Zaschendorfer Straße wird weiter gebaut. Zwischen Kalkberg und Heinrich-Heine-Straße sollen neue Gehwege entstehen und Schutzstreifen für Radfahrer festgelegt werden.
An der Zaschendorfer Straße wird weiter gebaut. Zwischen Kalkberg und Heinrich-Heine-Straße sollen neue Gehwege entstehen und Schutzstreifen für Radfahrer festgelegt werden. © Claudia Hübschmann

Meißen. In diesem Jahr soll es zu einem guten Ende gebracht werden – das Projekt Zaschendorfer Straße. Zwischen den Abzweigen zum Kalkberg und der Heinrich-Heine-Straße werden durchgängig befestigte Gehwege gebaut und der Radverkehr eindeutig geregelt, wie Bauamtsleiter Dirk Herr informiert. Außerdem sollen die anstehenden Bauarbeiten von den Stadtwerken genutzt werden, um die verschlissenen Straßenbeleuchtungsanlagen zwischen Kalkberg und Speedway-Stadion zu erneuern und neue Gasleitungen zu verlegen.

Während die Zaschendorfer Straße für den Autoverkehr von der Dresdner Straße her in den vergangenen Jahren durchgängig saniert wurde, lassen stadtauswärts ab dem Moritzburger Platz die Zustände an ihren Rändern – insbesondere für Fußgänger und Radfahrer – zu wünschen übrig. Mehrmals trafen sich Stadträte, Vertreter der AG Radverkehr sowie Planer aus dem städtischen Bauamt und vom Landratsamt vor Ort, um gemeinsam nach einer Lösung zu suchen – einer Lösung, die allen gerecht wird, wie der Bauamtsleiter betont.

Die gefundene Einigung sieht vor, auf beiden Seiten der Straße einen 1,50 Meter breiten Schutzstreifen zu markieren, der künftig den Radfahrern vorbehalten bleibt. Dadurch entfallen Parkmöglichkeiten am Straßenrand. Angesichts zahlreicher Park- und Abstellflächen an Wohnhäusern und Gewerbeflächen entlang der Straße sei dies vertretbar, so der Bauamtsleiter. Stadtauswärts auf der gesamten Baustrecke und stadteinwärts vom Steinweg bis Bauanfang wird ein 1,60 Meter breiter Gehweg errichtet. Zwischen dem Gehweg und der Straßenkante ist ein durchgehender Grünstreifen vorgesehen.

Ersatzpflanzungen an der Baustrecke

Im vorderen Teilstück – vom Abzweig Kalkberg aus gesehen – sowie rund um die Bushaltestelle Max-Dietel-Straße kollidieren die Baupläne mit dem vorhandenen Baumbestand. Ein im Zuge der Planungen angefertigtes Gutachten bescheinigt den Straßenbäumen entlang der Zaschendorfer Straße „hohe Vitalität“. Dennoch ist das Fällen einiger weniger Bäume in den beschriebenen Bereichen unvermeidlich. So steht es bereits in einem Beschluss zum Ausbau dieses Straßenabschnitts, den die Stadträte im Mai 2019 einstimmig fassten.

Die Fällungen sollen bereits im Februar erfolgen, um die notwendige Baufreiheit für die Arbeiten zu schaffen, die möglichst in diesem Frühjahr beginnen sollen. Für jeden Baum, der gefällt werden muss, wird es Ersatzpflanzungen geben – möglichst in unmittelbarer Nähe entlang der Baustrecke, wie Bauamtsleiter Herr erklärt. Um die Straßenbäume zu schonen, sehen die Planungen auch den Einbau von überbaubaren Baumsubstraten im Wurzelbereich und die Errichtung von Wurzelbrücken vor.

Voraussichtlich fünf bis sechs Monate sollen die Bauarbeiten an der Zaschendorfer Straße in Anspruch nehmen. Die Arbeiten werden so geplant, dass sie bei halbseitiger Straßensperrung mit Baustellen-Ampelregelung ausgeführt werden können – etwa so, wie bei den Erschließungsarbeiten der Meißener Stadtwerke in diesem Bereich der Straße im vorigen Jahr.

Die Stadt trägt ein Fünftel der Kosten

Nach derzeitigem Stand rechnet die Stadt für die Bauarbeiten zur Neuorganisation des Geh- und Radverkehrs auf beiden Seiten der Straße mit Kosten von rund 660.000 Euro. Aus dem eigenen Haushalt muss sie lediglich ein Fünftel beisteuern, da der Freistaat über die Förderung des kommunalen Straßen- und Brückenbaus 80 Prozent der Kosten übernimmt. Ein entsprechender Bescheid für dieses Vorhaben ist Ende vorigen Jahres bei der Stadt eingegangen. Damit können die Bauarbeiten nun vorbereitet werden, sagt Dirk Herr.

Voraussichtlich im März will sein Amt die Vergabe der Bauaufträge den Stadträten im Stadtentwicklungsausschuss zur Entscheidung vorlegen. Im Mai könnten die Bauarbeiten beginnen, so die Hoffnung des Bauamtsleiters. Wenn sie im Herbst beendet sind, sind die, seit vielen Jahren andauernden sowie Abschnitt für Abschnitt geplanten und ausgeführten Bauarbeiten an der Zaschendorfer Straße abgeschlossen.

Heiko Schulze, der als Stadtrat (Bürger für Meißen) sowie als Chef der AG Radverkehr am Finden einer für alle Verkehrsteilnehmer annehmbaren Lösung beteiligt war, sieht in diesem Bauvorhaben auch einen Beitrag auf dem Weg zum durchgängigen Radverkehr im Stadtgebiet. Und: „Nach der Großenhainer, der Niederauer, der Dresdner Straße, wo auch in diesem Jahr noch gebaut wird, schaffen wir nun auch auf der Zaschendorfer Straße Voraussetzungen für einheitliche Regelungen für den Radverkehr“, sagt Heiko Schulze.

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