Meißen
Merken

Ein Vogelhaus aus Meißen

Trotz Corona: Die DRK-Werkstätten verkaufen wieder Nistkästen und Vogelhäuschen.

Von Andre Schramm
 2 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Nico, Mitarbeiter der Holzwerkstatt, zeigt einen von vielen Nistkästen. Der Verkauf läuft.
Nico, Mitarbeiter der Holzwerkstatt, zeigt einen von vielen Nistkästen. Der Verkauf läuft. © Claudia Hübschmann

Meißen. Kurzarbeit? Homeoffice? Fehlanzeige! Trotz Corona wurde in den DRK-Werkstätten in Zaschendorf durchgängig produziert. "Wir sind bis jetzt einigermaßen gut durch die Pandemie gekommen", sagt Kristina Kroemke vom Sozialen Dienst. In den letzten Wochen habe es keinen einzigen positiven Befund gegeben. Bei 300 Mitarbeitern und 50 Angestellten – durchaus eine Leistung. Jeder wird getestet, jeden Tag. Hinzu kommen strenge Hygiene-Regeln.

Die hohe Betriebsamkeit hat dazu geführt, dass die Lager wieder ordentlich gefüllt sind. Vor allem die Nistkästen und Vogelhäuser warten auf neue Besitzer. "Trotz Corona läuft der Verkauf bei uns weiter", erzählt Sven Kunze, Gruppenleiter der Holzmontage. Die Herstellung der Habitate für die gefiederten Freunde hat in den Werkstätten schon viele Jahre Tradition. "Die Konstruktion vereint sehr viele Disziplinen der Holzverarbeitung, angefangen beim Zuschneiden über das Sägen, Hobeln und Fräsen bis hin zum Schleifen und Montieren", erzählt Kunze weiter. Das alles wird von den Mitarbeitern der Werkstatt, also Menschen mit Behinderung, per Handarbeit erledigt. Auch die Maschinen werden von ihnen bedient – unter Aufsicht.

Dreiteilige Spatzenpension

Die Palette ist umfangreich und reicht vom einfachen Vogelhäuschen über den Meisenkasten mit und ohne Marderschutz bis zur dreiteiligen Spatzenpension. Insgesamt umfasst das Repertoire 20 verschiedene Behausungen, darunter auch Insektenhotels und Fledermauskästen. Los geht's bei 14,50 Euro. "Es sind regionale Produkte mit einer Geschichte dahinter", sagt Kroemke.

Die DRK-Werkstätten Meißen haben sich auf Aufträge für Unternehmen, Kommunen und Privatpersonen spezialisiert. Vor allem kleine und mittlere Serien, die nicht automatisiert werden können, werden übernommen. Das reicht von der Konfektionierung übers Verpacken bis eben hin zur Produktion und Montage (Holz / Metall). Hinzu kommen der Druck- und Werbeservice sowie die Landschaftspflege.

Neben der wirtschaftlichen Komponente verfolgen die DRK-Werkstätten natürlich pädagogische Ziele. "Im Idealfall ist das die Integration unserer Mitarbeiter auf dem Arbeitsmarkt", sagt Kristina Kroemke. Aber auch für die persönliche Entwicklung jedes Einzelnen sei die Arbeit in den Werkstätten von Vorteil. Immerhin sind gegenwärtig 24 Mitarbeiter in sogenannten Außenarbeitsplätzen beschäftigt. Das heißt, sie sind zwar noch beim DRK angestellt, arbeiten bei Firmen der Privatwirtschaft mit dem Ziel, einmal komplett übernommen zu werden.

Nistkästen- und Vogelhausverkauf von Montag bis Freitag, jeweils 8 bis 15 Uhr. Ort: DRK-Werkstätten, Ziegelstraße 5.