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Freie Bürger: "Meißen bekommt wieder ein Freibad"

Die Meißner Wählervereinigung sieht sich als entscheidenden Akteur bei diesem Projekt. Zur Stadtratswahl am 9. Juni tritt sie mit 24 Kandidaten an.

Von Harald Daßler
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Hier wird wieder gebadet. Im Jahr des 1100-jährigen Stadtjubiläums 2029 soll in Meißen-Bohnitzsch ein Freibad mit Schwimmbecken und anziehend gestaltetem Umfeld eröffnet werden.
Hier wird wieder gebadet. Im Jahr des 1100-jährigen Stadtjubiläums 2029 soll in Meißen-Bohnitzsch ein Freibad mit Schwimmbecken und anziehend gestaltetem Umfeld eröffnet werden. © Hagen Henke

Meißen. Den Ort für ihr Gruppenbild haben Stadtratskandidaten der Freien Bürger Bewegung für Meißen bewusst gewählt. Im Schwimmbecken des früheren Freibades wollen sie zeigen, dass ihre "Bewegung für Meißen", wie sich die Wählervereinigung im zweiten Teil ihres Namens nennt, entscheidenden Anteil daran hat, dass Meißen wieder ein Freibad bekommt. "Wir haben erreicht, dass sich die Stadträte aller Fraktionen zum Neubau eines Freibades bekennen", sagt Stadträtin Simone Teske.

Als sie vor 15 Jahren einen Verein mit dem Ziel der Wiedereröffnung des Freibades in Bohnitzsch gegründet hatte, waren sie und ihre Mitstreiter noch belächelt worden. Mit Hinweisen auf die begrenzte Anzahl von Sonnentagen im Jahr und die finanzielle Situation in der Stadt war das Thema Freibad schnell zur Seite geschoben worden. Der Verein und schließlich die Wählervereinigung hatten die Stimmung vieler Meißnerinnen und Meißner aufgegriffen und einen "Fuß in die Tür gesetzt", wie Dorothee Finzel das Wirken der Bürgerbewegung zusammenfasst. Damit meint sie das geduldige Argumentieren ebenso wie das Einholen von Expertisen und Berechnungen. So konnte ein Wettbewerb auf den Weg gebracht werden, in dessen Ergebnis die Meißner entschieden, wie das Gelände des ehemaligen Freibades neu entwickelt werden könnte. Damit gab es die Grundlage für weitere Planungen.

Ein vor zwei Jahren von allen Stadträten gefasster Grundsatzbeschluss, den die beiden Stadträte der Freien Bürger als Teil der Großen Fraktion einbrachten, sieht den Weg zur Wiedereröffnung des Freibades bis Ende 2028 vor. Dabei liegt die Betonung auf "schrittweise", um das Projekt letztlich auch finanzieren zu können. Im Meißner Haushalt wurden zunächst 150.000 Euro reserviert. Das Konzept sieht auch Maßnahmen vor, das Gelände insgesamt zu entwickeln und durch ein gutes Caravanig-Angebot zusätzliche Einnahmen zu generieren. Ebenso ist eine enge Anbindung an das Freizeitbad Wellenspiel vorgesehen, um die Betriebskosten gering zu halten. Mehr Engagement braucht es, um Sponsoring- und Spendenaktionen zugunsten des Vorhabens auf den Weg zu bringen. Die Freien Bürger wollen aktiv dabei sein, die gut erhaltenden Ziegelsteine des alten Freibadbeckens zu bergen und mit besonderen Offerten zu vermarkten.

"Zum Stadtjubiläum im Jahr 2029 wird in Bohnitzsch angebadet", ist Steffen Hausch überzeugt. Dem Chef des DLRG-Vereins Elbland und Mitbegründer des Freibadvereins liegt das Freibad als Ort zum Schwimmenlernen für die Kinder sehr am Herzen. Die Aussicht auf ein Freibad kommt allen Generationen in der Stadt zugute, fügt Alexander Rost hinzu. Es macht das Leben in der Stadt attraktiver, sagt er mit Blick auf geplante Industrieansiedlungen im Dresdner Norden, die auch die Suche nach Wohnraum für viele der dort Arbeitenden zur Folge haben werden.

Hamburger Hof und Hafenstraße

Mit Simone Teske und Alexander Rost verfügen die Freien Bürger über zwei Mandate im scheidenden Stadtrat. Zur Kommunalwahl am 9. Juni treten sie auf der Liste 7 mit insgesamt 24 Kandidaten an. Sie bringen Expertise und Kontakte aus unterschiedlichen Bereichen in der Stadt ein.

Als ein weiteres wichtiges Thema für die nächsten Jahre nennt Dorothee Finzel den Hamburger Hof, dessen Verfall durch eine intelligente Kooperation mit dem Landkreis und der Hochschule Meißen gestoppt werden könnte. Zunächst müssten die Eigentumsverhältnisse geklärt werden. Ebenso wollen sich die Freien Bürger für den Erhalt und den Ausbau des Soziokulturellen Zentrums Hafenstraße stark machen. Ob junge Musiker oder Winzerchor, Ferienangebote oder Selbsthilfegruppen: Hier hat Meißen ein Begegnungszentrum, in dem immer wieder Neues entsteht – von Menschen, mit Menschen, für Menschen.