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Freie Wähler im Kreis Meißen rechnen sich Chancen für den Einzug in den Landtag aus

Vier Freie-Wähler-Direktkandidaten für den Landkreis sind in Großenhain nominiert worden. Neue Rechnung: Hat die CDU Meißen doch mehr Chancen über die Liste?

Von Ulf Mallek
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Der Direktkandidat für den Landtag der Freien Wähler im Wahlkreis Meißen-Nossen:  der Pädagoge Andre Langerfeld.
Der Direktkandidat für den Landtag der Freien Wähler im Wahlkreis Meißen-Nossen: der Pädagoge Andre Langerfeld. © Claudia Hübschmann

Landkreis. Die Freien Wähler im Kreis Meißen hoffen auf Rückenwind bis zur Landtagswahl am 1. September. Sie wollen zum ersten Mal in den sächsischen Landtag einziehen und rechnen sich realistische Chancen aus. Auf einer Kreismitgliederversammlung in Großenhain nominierten sie zu Wochenanfang ihre vier Direktkandidaten für die Meißner Wahlkreise.

Nach Angaben von Kreisvorsitzenden Lucas Partuschek vom Mittwoch wurden folgende Personen als Direktkandidat gewählt: Steffen Mühlpfordt: Selbstständiger Zimmerermeister, für den Wahlkreis 36 (Meißen 1 - Riesa), Lucas Partuscheck, Kommunikationsmanager, für den Wahlkreis 37 (Meißen 2 -Großenhain), André Langerfeld, Pädagoge, für den Wahlkreis 38 (Meißen 3 - Meißen) sowie Andreas Franzke, Diplom-Verkehrsingenieur, für den Wahlkreis 39 (Meißen 4 - Radebeul).

„Wir können ein tolles sowie schlagkräftiges Team präsentieren. Unsere Direktkandidaten zeichnen sich nicht nur durch ihre fachliche Kompetenz aus, sie sind auch in ihren jeweiligen Wahlkreisen verwurzelt und engagieren sich mit viel Herzblut ehrenamtlich für ihre Heimat“, so Kreisvorsitzender Lucas Partuscheck.

Bekannt sind die Freien Wähler für ihren Fokus auf die kommunale Selbstverwaltung. Dabei geht es ihnen auch darum, die Städte und Gemeinden finanziell so auszustatten, dass sie mehr Handlungsspielraum haben. Die Freien Wähler sind besonders im ländlichen Raum verwurzelt und wollen im sächsischen Landtag die Interessen des ländlichen Raumes vertreten.

Reichen die ersten 40 CDU-Listenplätze für den Landtag?

Nicht nur die ersten 20 Plätze der CDU-Landesliste zur Landtagswahl in Sachsen haben Aussicht auf Erfolg, sondern vielmehr. Das sagt der Oschatzer Anwalt und CDU-Mitglied Albert Pfeilsticker. Die CDU könne nach jetzigen Wahlumfragen davon ausgehen, dass Ergebnis der vorhergehenden Landtagswahl von 2019 mit ca. 33 Prozent zu halten. Pfeilsticker: "Da voraussichtlich nur 90 Prozent der Zweitstimmen zu Mandaten führen, kann dies nach der Rechnung ohne Ausgleichs- und Überhangmandaten zu 120 mal 33:90 zu 43 Mandaten führen."

Bis auf wenige Ausnahmen seien auf der Landesliste Kandidaten unter den ersten 43 Plätzen aufgeführt, die auch direkt kandidieren. Gewinnen diese ihren Wahlkreis, benötigen sie den Listenplatz nicht mehr. Gewinnen die Kandidaten der CDU 25 Wahlkreise direkt und sind diese gleichzeitig auf den ersten 43 Plätzen auf der Landesliste, zieht die Liste mindestens bis Platz 40. Auch wenn es nur zehn oder 15 direkt gewählte CDU-Kandidaten wären, ändert sich nicht viel an der Liste.

Nach dieser hypothetischen Rechnung wären neben der ziemlich abgesicherten Daniela Kuge (Listenplatz 12) auch Sebastian Fischer (36) und Bianca Erdmann-Reusch (37) im Landtag. Der Radebeuler Sven Eppinger (41) hätte ebenfalls noch Chancen.