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Freitag, der 13te. Kommen Sie gut durch den Tag.

„Ob eine schwarze Katze an diesem Tag Unglück bringt oder nicht hängt davon ab, ob man ein Mensch ist oder eine Maus.“ (Max O´Rell)

Von Christiane Weikert
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© Foto: pixabay.com

Der Wecker klingelt, es ist Freitag. Man steigt freudig - mit dem Blick auf das kommende Wochenende gerichtet - aus dem Bett. Plötzlich schießt es einem durch den Kopf: Es ist der 13te. Automatisch verbindet man diesen Tag mit Aberglauben, Unglück und Pech und dass heute sowieso alles schief geht. Dabei besagen Statistiken, dass sich an einem Freitag, den 13., nicht mehr oder gar größere Unglücke ereignen, als an einem anderen Tag.

Jahr für Jahr muss man sich auf ihn einstellen. Mindestens einmal ist ein Freitag, der 13., ganz sicher dabei – höchstens jedoch dreimal im Jahr.

Was hat es mit Freitag, dem 13., auf sich?

Zu Unrecht wird oft behauptet, seinen Ruf verdankt dieser Tag dem so genannten „Schwarzen Freitag“ im Jahr 1929, als die Börse in den USA in den Keller fiel und in Europa eine schlimme Krise auslöste. Ein anderer Ursprung – eigentlich der bekannteste - erzählt von der Begebenheit, dass am Freitag, den 13. im Jahr 1307, der König von Frankreich Philipp der IV. die Verhaftung aller Ritter des Templerordens in Europa anordnete. Sie wurden der Ketzerei bezichtigt und auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Der König wollte sich so die Reichtümer der Ritter aneignen.

Das Dutzend des Teufels

Lange hieß die 13 im deutschen Volksmund das „Dutzend des Teufels“, weil sie das harmonische Zwölfersystem überschreitet.

Das Jahr hat 12 Monate, der Tag hat 12 Stunden, die Nacht auch. In der biblischen Geschichte ist von 12 Aposteln die Rede, der Olymp hatte zwölf Götter, es gibt zwölf Sternzeichen und die Uhr hat zwölf Nummern auf dem Ziffernblatt. Aber, wehe es kommt der 13te dazu. Die Fee, welche Dornröschen in den Schlaf versetze und der Apostel Judas, der Jesus verriet und dieser dann an einem Freitag am Kreuze verstarb.

Heute ist die Annahme, die Zahl 13 bringe Unglück, ganz oben auf der „Rangliste“ des Aberglaubens in unserer sonst so aufgeklärten Gesellschaft. Die Angst geht teils soweit, das Hotels sich angepasst haben und einfach den 13ten Stock oder auch die Zimmernummer 13 auslassen. In einigen Sportarten wird die Startnummer 13 nicht vergeben und bei der Lufthansa wird auf die Sitzreihe 13 verzichtet.

Die Angst vor dem Tag hat auch einen Namen

Wer Angst oder Furcht vor Freitag, dem 13. hat, leidet womöglich an "Paraskavedekatriaphobie". Die Bezeichnung ist wohl genauso wenig etwas für Leute, die sich vor Fremdwörtern fürchten. Abgeleitet wird sie von den griechischen Begriffen "paraskeue" (Freitag), "dekatria" (dreizehn) und "phobos" (Angst). An diesem Tag kann diese Phobie bei einigen Menschen dazu führen, eine geplante Reise oder Termine abzusagen und gar nicht erst das Haus zu verlassen.

Nur Zufall?

Die Zahl 13 ist die am seltensten gezogene Lottozahl. Die häufigsten sind übrigens 6 und 49.

Eine Krankenkassen-Auswertung hat ergeben, dass in den vergangenen Jahren fünfmal so viele Arbeitnehmer am Freitag, den 13. krank waren, als an anderen Tagen.

Schlaue Köpfe verdienten mit dem Aberglauben auch Geld. So gab es in Frankreich im 18. Jahrhundert den Job des „Quatorzième“ (der Vierzehnte). Seine Aufgabe bestand darin, berufsmäßiger Gast privater Gesellschaften zu sein und somit die Gästezahl 13 zu vermeiden.

Reichskanzler Otto von Bismarck unterzeichnete an einem Freitag den 13. nie Verträge und der ehemalige US-Präsident Gerald Ford arbeitete gleich mal gar nicht erst an diesem Tag.

Ein paar Klassiker, die nur wirklich Wagemutige heute wagen:

Wir haben die (nicht ganz ernst zu nehmende) Liste:

1.: Einer schwarzen Katze den Weg kreuzen

Pech bringt, wenn eine schwarze Katze von links nach rechts den Weg kreuzt. Um die Vierbeiner machen Abergläubische heute einen großen Bogen.

2.: Unter einer Leiter durchgehen

Unter einer aufgestellten oder angelehnten Leiter durchzugehen, soll Unglück bringen. Ursprung des Aberglaubens könnte sein, dass man dabei die heilige Form des Dreiecks durchschreitet.

3.: Scherben machen

Fällt ein Spiegel zu Boden, bringt das gleich sieben Jahre Pech. Der Hintergrund: Im Spiegelbild glaubt man die Seele zu erkennen. Und die braucht so lange, bis sie wieder geheilt ist.

4.: Salz verschwenden

Salz verschütten, verschwenden oder von einer anderen Person ausborgen bringt Unglück und Streit. Das geht wohl auf jene Zeit zurück, als Salz noch ein sehr kostbares Gut war.

5.: Raben am Hausdach

Wer Raben am Haus sitzen hat, kann krank werden, heißt es im Aberglauben. Sieht man einen der schwarzen Vögel am Eigenheim, muss man dreimal ausspucken, um den Bann zu brechen.

6.: Mit fremdem Löffel essen

Isst man mit dem Löffel einer anderen Person, bringt das Unglück - außer, man bläst schnell dreimal auf den Löffel und pustet das Pech fort.

7.: Stolpern

Wer an einer bestimmten Stelle stolpert, soll zurückgehen und sie erneut überschreiten. Sonst ist Unglück im Anmarsch.

8.: Käuzchen hören

Früher glaubte man, dass der Ruf dieses Vogels einen Todesfall ankündigt.

9.: Schirm im Inneren

Auch einen Schirm im Inneren aufzuspannen, soll ein Rezept für Unglück sein.

10.: Eine Zigarette mit einer Kerze anzünden

Der Hintergrund: Früher arbeiteten Seemänner, wenn sie an Land waren, oft in Streichholz-Fabriken. Zündet man die Zigarette nicht mit einem Zündholz an, brachte das Leid über die Matrosen, hieß es.

11.: Sich die Hände am Tischtuch abtrocknen

Vorsicht - das bringt Warzen, heißt es.

12.: Mit dem linken Fuß zuerst aufstehen

Wer sich heute aus dem Bett schwingt, sollte gerade am Freitag dem 13. nicht mit dem falschen Fuß aufstehen.

13.: Die linke Socke zuerst anziehen

Auch beim Anziehen ist Vorsicht angebracht.

Und wieder haben wir 13 Hinweise … Kommen Sie gut durch den Tag!