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Kleinste Burg Sachsens lädt zum kreativen Arbeiten ein

Erstmalig lädt der Verein "Stein Gut" zu einem viertägigen Kunstkurs in das Steingut Burkhardswalde ein. Dabei gibt es gleich drei Angebote.

Von Uta Büttner
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Linda Hillig (v.l.), Vereinsvorsitzende  "Steingut" Burkhardswalde, Gabi Keil, Luisa Pratsch und Bianca Seidel hoffen auf rege Teilnahme der ersten kreativen Sommerschule auf Sachsens kleinster Burg.
Linda Hillig (v.l.), Vereinsvorsitzende "Steingut" Burkhardswalde, Gabi Keil, Luisa Pratsch und Bianca Seidel hoffen auf rege Teilnahme der ersten kreativen Sommerschule auf Sachsens kleinster Burg. © Claudia Hübschmann

Klipphausen. Eine mittelalterliche Burg im Klipphausener Ort Burkhardswalde, umgeben von Grün, Ruhe garantiert. Welcher Ort könnte besser geeignet sein, als dort seinen kreativen Gedanken freien Lauf zu lassen. Das hat sich auch Linda Hillig gedacht, Vorstandsvorsitzende des Vereins "Steingut", der sich zum Ziel gemacht hat, die kleinste Burg Sachsens wieder zum Leben zu erwecken. "Wir hatten uns Gedanken gemacht, wie man das Haus beleben kann", erzählt sie. Denn nach wie vor sei das ein mühsames Geschäft. Zwar gebe es hin und wieder Konzerte, Lesungen und auch Vermietungen der Räume an Privatpersonen, "aber eine Regelmäßigkeit wäre schön, wie zum Beispiel ein Kunstangebot." Mit Luisa Pratsch ist das bereits gelungen. Die Keramikgesellin bietet seit November vorigen Jahres regelmäßig Töpferkurse im Steingut an. Doch der Vereinsvorstand kann sich noch viel mehr vorstellen.

So wurden neben Pratsch zwei weitere Künstlerinnen gefunden, die in den Sommerferien, vom 11. bis 14. Juli, einen viertägigen kreativen Kurs anbieten. Interessierte haben dabei die Qual der Wahl: Es gilt sich zwischen Holzbildhauern, Zeichen- und Malkurs oder Keramikkurs zu entscheiden. Denn die drei Angebote finden gleichzeitig statt. Gelegenheit für alle, auch bei den anderen Kursteilnehmern über die Schultern zu schauen und in der Mittagspause in Austausch zu kommen. "Ich finde die Idee dieses Projektes schön, hier zusammen künstlerisch zu arbeiten. Ein altes Handwerk und alte Mauern – das passt sehr gut zusammen", sagt Luisa Pratsch. Auch die beiden anderen Dozentinnen waren sofort begeistert.

Alle drei Künstlerinnen stammen aus der Region, die 28-jährige Keramikgesellin lebt im Nachbarort. Gabi Keil, Malerin und Grafikerin, kommt aus Käbschütztal und die 43 Jahre alte Bildhauerin Bianca Seidel lebt in Nossen. Keil hat schon Erfahrung mit einem ähnlich gelagerten mehrtägigen Kurs. So war die 53-Jährige bereits als Dozentin bei der Sommerakademie des Bautzener Kunstvereins in der Mönchskirchruine dabei. "Bei so einer Sommerschule ist ein tolles Flair. Und auch für uns als Kursleiter ist es schön zu sehen, wie die anderen arbeiten. Es ist eine tolle Kreativität zu beobachten, die sich immer weiter steigert. Es ist ein Gewinn für alle Teilnehmer, wenn mehrere kreative Kurse gleichzeitig stattfinden", berichtet sie aus ihrer Erfahrung. "Die Gemeinschaft ist schön. Und dabei entstehen dann auch häufig Freundschaften", sagt Bianca Seidel.

Angebot richtet sich an Anfänger und Fortgeschrittene

Die Kurse richten sich an Kinder ab zwölf Jahren, Jugendliche und Erwachsene. Es sollen keine Profikurse sein. Das Angebot richte sich an Anfänger und Fortgeschrittene, die Lust haben, ihrer kreativen Ader freien Lauf zu lassen. "Wir wollen hier künstlerisch arbeiten und uns von dem Ort inspirieren lassen", betont die Bildhauerin. Also hinausgehen, in die Natur, das Dorf. Die Umgebung, Tiere und Pflanzen entdecken und die Eindrücke im eigenen Werk verarbeiten. Geplant sei, draußen zu arbeiten. "Doch in dem Steingut mit drei Geschossen haben wir optimale Bedingungen, bei schlechtem Wetter auch drinnen zu arbeiten", sagt Linda Hillig.

Wer eine weitere Anreise zur Burg hat, könne auch auf dem Gelände zelten. Allerdings, so betont Hillig, übernehmen die Frauen keine Verantwortung für Minderjährige. Alle Rahmenbedingungen, auch welche Materialien eventuell benötigt werden, können zuvor besprochen werden. Die Kosten der Kurse sind aktuell noch nicht bekannt, da sich alles noch in Planung befinde. Aber so viel kann Linda Hillig schon sagen: "Es soll nicht am Geld scheitern. Im Zweifel bieten wir auch einen Sozialpreis an." Und für Kinder und Jugendliche gebe es sowieso einen ermäßigten Preis. Konkretere Aussagen könne der Vereinsvorstand im Mai geben. Dennoch sei es bereits jetzt schon möglich, sich mit den Frauen in Verbindung zu setzen, um Genaueres zum Ablauf zu erfahren und Fragen zu klären.

Freuen würden sich die Frauen, wenn auch viele Leute aus dem Dorf und der unmittelbaren Umgebung kommen würden. "Wir wollen hier auf dem Land ein Angebot schaffen. Wenn sich das etabliert, wäre das schön. Wir haben hier einen schönen Rahmen", sagt Linda Hillig.

Kontakt: per E-Mail an [email protected], weitere Informationen über das Steingut unter www.steingut-burkhardswalde.de.