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25 Jahre Meißner Tafel

Die Zahl der Helfer und Spender bei der Meißner Tafel wurde in all den Jahren immer größer. Gleichzeitig jedoch auch die der zu versorgenden Menschen.

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Das Ausgabefenster der Meißner Tafel im Juni 2020.
Das Ausgabefenster der Meißner Tafel im Juni 2020. ©  Foto: Claudia Hübschmann

Während Jahr für Jahr rund 12 Millionen Tonnen Lebensmittel in Deutschland im Müll landen, muss ein Teil der Gesellschaft in Armut leben. Während Viele das täglich frische Essen auf dem Tisch als Selbstverständlichkeit erachten, trifft das längst nicht auf jeden zu. Die Meißner Tafel bietet die Brücke zwischen diesen Gegensätzen: zwischen Überfluss und Mangel, und das seit nun 25 Jahren.

„Mein herzliches Dankeschön gilt allen ehrenamtlichen Helfern, Unterstützern und Spendern, die in den vergangenen 25 Jahren auch in schwierigen Situationen die Meißner Tafel so reibungslos am Laufen gehalten haben“, so Oberbürgermeister Olaf Raschke. „Sie sollen wissen, dass ihr Engagement nicht im Verborgenen bleibt, sondern große gesellschaftliche Wertschätzung verdient.“

25 Jahre im Schnelldurchlauf

In der Trägerschaft der Meißner Kinder- und Familienhilfe öffnete die Meißner Tafel am 8. Februar 1996 das erste Mal ihre Türen für bedürftige Meißnerinnen und Meißner. Zuerst hatte die Tafel ihren Sitz auf der Ossietzkystraße 37, später dann im Roten Haus, heute ist sie am Kynastweg 20 zu finden. Seit 1997 ist die Tafel in Lommatzsch vertreten, heute gibt es noch eine Außenstelle in Nossen. Die 1998 in Coswig eingerichtete Außenstelle ist seit dem letzten Jahr in der Trägerschaft der Johanniter Unfallhilfe.

Mit drei Mitarbeitern in Meißen gestartet, sind nun mittlerweile 24 Ehrenamtliche und Aushilfskräfte im Einsatz. Auch die Zahl der Spender ist in den letzten 25 Jahren gestiegen. Waren es 1996 noch zwei Bäcker, ein Lebensmittelmarkt und ein Fleischer, die ihre nicht mehr benötigten Waren der Tafel spendeten, so sind es heute schon rund 40 bis 45 Spender und Unterstützer im Landkreis Meißen. So wie das Angebot stieg, kletterte auch die Nachfrage nach oben. Konnte man zu Beginn die Zahl der zu versorgenden Personen noch an zwei Händen abzählen, waren es im vergangenen Jahr 3.650 Menschen, die die Leistungen in Anspruch nehmen.

Im Jahr 2020 wurden rund 62.665 Kilogramm Lebensmittel, 53.962 Kilogramm Obst und Gemüse und 45.000 Stück Backwaren von den Helfern verteilt.

"Bei ihr laufen die Fäden zusammen"

Ursula Gleisberg begleitete den Weg der Tafel vom ersten Tag an. Als langjährige Tafelchefin muss sie mit 86 Jahren jedoch allmählich einen Gang zurückschalten. Dennoch hilft die Trägerin des Annenpreises und des Ehrenamtspreises der Stadt Meißen natürlich immer noch mit. „Sie übernimmt heute vor allem die Bürotätigkeiten. Die anderen Vereinsmitglieder versuchen ihr vieles abzunehmen“, erzählt Tochter Kerstin Göldner, die ebenfalls Mitglied im Vorstand ist. „Trotzdem laufen immer noch alle Fäden bei ihr zusammen.“