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Wo kostenlos Surfen möglich ist

Zwischen Meißen, Coswig, Radeburg, Großenhain, Riesa und Radebeul wird WLAN angeboten - unterschiedlich schnell.

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Dort, wo junge Leute auf dem Handy surfen, ist meist kostenloser WLAN-Empfang. Vor dem Kulturbahnhof in Radebeul-Ost ist das so.
Foto: Arvid Müller
Dort, wo junge Leute auf dem Handy surfen, ist meist kostenloser WLAN-Empfang. Vor dem Kulturbahnhof in Radebeul-Ost ist das so. Foto: Arvid Müller © Arvid Müller

Landkreis. Es ist die Chance. Zum Jahreswechsel 2019 auf 2020 hat die Bundesregierung angekündigt, endlich beim öffentlichen WLAN in Europa aufholen zu wollen. Fördergelder werden verteilt – bis zu vier Fünftel der Installationskosten vom Staat. Die Städte und Gemeinden mussten sich nur anmelden und beschreiben, was sie wo und warum einrichten wollen.

Radebeul zum Beispiel hat zugegriffen. 165.000 gab es als Fördermittel. Jetzt wird WLAN an öffentlichen Plätzen installiert. Die SZ hat sich umgeschaut, wo das noch passiert. Und: Dort, wo es schon einen Zugang gibt, diesen getestet.

Meißen: Die Stadt baut gerade ein neues Netz auf eigene Kosten auf

Meißen hat laut Pressestelle der Stadt zwei öffentliche Zugänge – einen am Markt und einen am Kleinmarkt. Der Test ergab, dass WLAN am Markt unter dem Namen Stadt_Meißen nur direkt an der Tür des Rathauses, aber nicht auf dem Markt anliegt. Mit 4 Mbps kann hier eine Stunde gesurft werden. Schneller ist das Netz auf dem Kleinmarkt. Hier gibt es einen Vodafone Hotspot, der eine Geschwindigkeit von 19 Mbps unbegrenzt anbietet.

Laut Stadtsprecherin Katharina Reso sei geplant, ein eigenes Hotspotnetz für die Innenstadt aufzubauen. Teils werde es bereits installiert. Damit können Gäste am Markt 1, Markt 3 und am Kleinmarkt 5 sowie auf dem Hof der Roten Schule (hinterm Stadtmuseum) künftig ohne Zeitbeschränkung surfen. „Aktuell sind es nur 60 Minuten, als wir 2014 angefangen haben, waren es nur 30 Minuten“, so Reso.

Für jeden Hotspot müsse vorab eine denkmalschutzrechtliche Genehmigung eingeholt werden. Fördermittel habe die Stadt dafür nicht abgerufen. Die Installation werde über die Einnahmen aus der Gästetaxe finanziert. Die Stadtsprecherin: „Die Telekom ist nach dem Umbau dann nicht mehr Partner, das heißt, wir werben auf der Landingpage nicht mehr für das Unternehmen, sondern können auf eigene Veranstaltungen aufmerksam machen.“

Radebeul: Auf dem Anger sollen sich bis zu 2.000 Leute einloggen können

Radebeul hat im Frühjahr mit der Installation begonnen. Eine Münchner Firma hat den Auftrag bekommen, an acht Standorten im Stadtgebiet öffentlich zugängliches WLAN zu installieren. Im Osten der Stadt funktioniert das bereits im Rathausareal, am Kulturbahnhof mit der Stadtbibliothek und an der Tourist-Information in der Einkaufsmeile Hauptstraße.

Im Westen der Stadt gibt es WLAN ebenfalls an der Stadtbibliothek im Ledenweg sowie noch Auf den Ebenbergen an der städtischen Sternwarte. Man muss auch nicht lange suchen; zumeist sitzen tagsüber bereits junge Leute an den Stellen, wo der Empfang am besten ist. Im Rathausgebiet ist das auf der Rückseite mit einer Übertragungsgeschwindigkeit von 44 Megabyte pro Sekunde (Mbps). Hinterm Ordnungsamt und dem Standesamt sind es immerhin noch 13 Mbps und am Technischen Rathaus 39 Mbps. Wer sich vor dem Rathauseingang einloggen will, bekommt allerdings kein Signal.

Vorm Kulturbahnhof und der Bibliothek sind es ausreichende 12 Mbps, an der Touristinfo surft man mit 51 Mbps. Der absolute Renner allerdings ist der Standort Sternwarte in West Auf den Ebenbergen. Am Eingang werden 85 Mbps angezeigt, auf der Terrasse immer noch 62 Mbps.

Das Netz heißt in Radebeul mycloud. Eine Anmeldung ist erforderlich, sie besteht jedoch nur aus dem kleinen Haken zur Anerkennung der Geschäftsbedingungen (AGB). Ordnungs- und Verwaltungsbürgermeister Winfried Lehmann (CDU) kündigt an, dass noch im Herbst weitere Zugänge installiert werden – im Areal der Hoflößnitz, in der Jugendherberge in Mitte, im Karl-May-Park und entlang des Dorfangers von Altkötzschenbroda. Hier soll es so viele Zugänge geben, dass sich bis zu 2.000 Personen einloggen können.

Coswig: Zugang in der Villa Teresa, aber nur für Besucher

In Coswig gibt es eigentlich kein frei zugängiges öffentliches WLAN, sagt Stadtsprecherin Ulrike Tranberg. Eine Ausnahme macht die Stadt: In der Villa Teresa ist ein Zugang, aber nur für Besucher. Der Test ergab dort, dass das WLAN zwar im hinteren Bereich des Parkes und im Inneren anliegt, aber für das Netz namens PYUR ein Kennwort und ein Passwort nötig sind.

Ein weiterer Punkt im Bereich Freibad/Campingplatz Kötitz ist in Planung, heißt es seitens der Stadt. Dafür soll der Gutschein der WiFi4EU-Initiative eingesetzt werden. Die Gültigkeit des Gutscheins wurde coronabedingt verlängert. Das WLAN soll in der kommenden Badsaison nutzbar sein.

Fördermittel anderer Art hat Coswig nicht beantragt. Ulrike Tranberg schreibt auch: Es ist zu berücksichtigen, dass die Hotspots durchaus nicht nur positive Seiten und Möglichkeiten haben. Denn alle hätten mit der Lösung gleichzeitig ein neues Problem. Die Hotspots würden nicht nur von Touristen genutzt, die sich über die Stadt informieren wollen. Konflikte mit Einzelnen und vor allem auch Gruppen, die mit uneingeschränktem WLAN-Zugang laut Musik hören, Filme ansehen und Party feiern, sind leider vorhersehbar. Auch ewiges lautstarkes Telefonieren kann andere erheblich stören.

Großenhain: Hat zwei Hotspots – im Bad im Sommer und am Rathaus

Freies WLAN gibt es in Großenhain auf dem Hauptmarkt seit April 2019. Wer sich mit OpenSpotGRH.net anmeldet, kann vor dem Rathaus kostenfrei surfen. Der WLAN-Zugang ist rund um die Uhr nutzbar, ohne Zugangsdaten.

Im Großenhainer Naturerlebnisbad wird von Mai bis September WLAN angeboten. Die Stadt hat für beide Hotspots 1.500 Euro in die Anschaffungskosten investiert.

Riesa: Kostenloser Zugang in der Elbgalerie – aber nicht von der Stadt

Im Riesaer Rathaus hält man wenig davon, als Stadtverwaltung kostenloses WLAN anzubieten. Solche Angebote habe man nicht und beabsichtige derzeit auch nicht, welche einzurichten, sagt Pressesprecher Uwe Päsler der SZ. „Die entsprechenden Angebote der Provider erachten wir als ausreichend.“

So gibt es beispielsweise eine ganze Reihe Hotspots der Telekom an der Hauptstraße und anderen Stellen der Innenstadt. Sie sind aber nicht unbedingt kostenlos – so gibt es einen Ein-Tages-Zugang in der Elbgalerie für 4,83 Euro. Dort bietet Kaufland allerdings auch ein kostenloses WLAN an, wenn auch kein besonders Schnelles.

Orte und Mbps

  • Radebeul/Rathaus: 13 bis 44
  • Radebeul/Bahnhof: Ost 12
  • Radebeul/Tourist-Info: 51
  • Radebeul/Sternwarte:  62 bis 85
  • Coswig/Villa Teresa: nur mit Passwort
  • Meißen/vor Rathaustür: 4
  • Meißen/Kleinmarkt: 19
  • Großenhain/vor Rathaus: 7
  • Riesa/Kaufland Elbgalerie:  0,9
  • Quelle: SZ-Test mit fast.com

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