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Meißen: Leichenhallen-Lottoscheine übergeben

Nach dem SZ-Beitrag über die Lottoscheine in der Leichenhalle meldete sich eine Familienangehörige des ehemaligen Bestatters.

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Die alten Briefumschläge, Gewinner-Listen und Lottoscheine wurden nun einer Familienangehörigen übergeben.
Die alten Briefumschläge, Gewinner-Listen und Lottoscheine wurden nun einer Familienangehörigen übergeben. © Claudia Hübschmann

Meißen. Bei Sanierungsmaßnahmen am Dach der alten Leichenhalle des Meißner Krematoriums, stieß ein Dachdecker kürzlich auf ein Bündel alter Briefe und Zettel. Bei den Unterlagen handelte es sich um Lottoscheine und Gewinner-Listen aus dem frühen 20. Jahrhundert. Offenbar war der ehemalige Meißner Totenbettmeister Max Zöppig Lottospieler und hatte die Scheine auf dem Dachboden deponiert. Jedenfalls ging das aus den Adressen auf den Briefumschlägen hervor. Datiert waren die Schriftstücke auf die Jahre 1911 und 1913.

Wie Jörg Schaldach, Geschäftsführer der Städtischen Bestattungswesen Meißen GmbH, am Donnerstag erklärte, habe sich kurz nach dem Beitrag eine ältere Dame bei ihm gemeldet. "Es handelt sich um die Frau des Lieblingsenkels von Max Zöppig. Sie ist über 80 Jahre alt und seit etwa einem Jahr Witwe", sagte Schaldach. Wie er weiter erzählte, habe sich die Dame aber sehr über den Zufallsfund gefreut. Dem Vernehmen nach haben sich beide eine Weile unterhalten. Die Glücksspielleidenschaft von Zöppig sei aber kein Thema gewesen, so Schaldach. Am Ende übergab er die Unterlagen an die Frau. "Bei uns wären sie im Archiv gelandet. Ich denke, in den Händen einer Familienangehörigen von Zöppig sind sie besser aufgehoben", so Schaldach. (SZ/asc)