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Männer unter sich

Heute feiert man(n) gleich doppelt: Himmelfahrt und Männertag fallen in Deutschland immer auf den selben Tag.

Von Sarah Weidelhofer
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Vatertag, Männertag, Herrentag. Wie auch immer er genannt wird, er ist in ganz Deutschland ein gesetzlicher Feiertag. Oder? Nein, eigentlich nicht. Eigentlich gebührt der Feiertag nicht dem Mann an sich, sondern Jesus Christus.

Die Fahrt in den Himmel

Jedes Jahr genau 39 Tage nach Ostersonntag, an welchem die Auferstehung Jesu nach seinem Tod gefeiert wird, erinnert man sich an Christi Himmelfahrt. Und wieso 39 Tage? Das erklärt die Apostelgeschichte. In dieser heißt es, Jesu habe nach seiner Kreuzigung und Wiederauferstehung noch weitere 40 Tage mit seinen Jüngern verbracht. Danach wurde er von seinem Vater als ein Sohn Gottes in den Himmel aufgenommen – er ist also quasi in den Himmel gefahren. Daher auch der Name des Feiertags. Doch dieser christlich-religiöse Festtag rückt mehr und mehr in den Schatten des Männertages.

Aus der Dreifaltigkeit wird eine Vierfaltigkeit: der Vater, der Sohn, der Bollerwagen und das Bier.

Vom Wandern und Trinken

Bereits vor über 100 Jahren wurde von Herrentouren oder Herrentagspartien berichtet. Weshalb sich genau an diesem Tag der Männertag in Deutschland etabliert hat, lässt sich nicht ganz konkret sagen. Er weist aber einige Parallelen auf, die bis ins 16. Jahrhundert zurückreichen. Damals zogen die Menschen an Christi Himmelfahrt um die Felder, um so für gute Ernte zu beten. Danach wurde dann zusammen gefeiert und letztendlich auch getrunken. Ob daher Himmelfahrt und Männertag in Deutschland auf den selben Tag fallen, ist nicht sicher. Vorteile hat der Feiertag allenfalls:

Seit 1934 bleibt der Tag offiziell arbeitsfrei, einen Brückentag zum verlängerten Wochenende ist schnell genommen, und zudem grüßt der Sommer zu dieser Zeit bereits mit ersten warmen Sonnenstrahlen. Der Feiertag lädt deshalb regelrecht zu Ausflügen ein. Seit einigen Jahren erfreut sich insbesondere das gemeinsame Radfahren oder Wandern als Feiertagsaktivität großer Beliebtheit. Was hier nicht fehlen darf: das kühle Blonde im Gepäck. Oder besser gesagt im Bollerwagen oder Fahrradanhänger. Im Rucksack ist nicht genügend Platz. Es muss ja auch von früh bis spät für alle reichen.

Das machen die Männer heute

"Naja, das ist eben einfach der Männertag. Da treffen wir uns mit den Jungs, es wird getrunken und wir sind einfach mal wieder nur unter uns - also ohne Freundin.", sagt Simon (19).

Bei den richtigen Männern, die ihre stürmischen Zeiten bereits hinter sich haben, läuft alles etwas entspannter ab.

"Den Tag starten wir mit einem ausgiebigen Frühstück bei Freunden - und da gibt es wirklich alles, was das Herz begehrt! Dann bequemen sich alle ganz langsam in den Sattel und wir machen zusammen eine kilometerweite Fahrradtour. Der Heimweg wird dann allerdings im Zug verbracht. Der Rückweg wäre einfach auf dem Rad nicht mehr sicher. Wegen der Fahrtüchtigkeit.", erzählt Stefan (42) und lacht. Hat sich denn etwas geändert mit Familie und Kind? "Nicht wirklich. Getrunken wird immer noch, aber eben nicht mehr ganz so viel wie früher. Und die Gesprächsthemen drehen sich auch mal um die Kinder oder die Familie."

Unter Vätern hat sich aber auch weit verbreitet, den freien Tag zusammen mit Partner/in und Kind zu verbringen. Bei einem leckeren Grillen im Garten und einem entspannten Familienausflug wird die gemeinsame Zeit genutzt.

Wie auch immer der freie Tag verbracht wird, wir wünschen allen einen schönen Männertag!