Für junge Familien kann die Möglichkeit, ohne Auto auszukommen, ein Kriterium für den Zuzug in den Landkreis Meißen sein. Allerdings ist das umso unwahrscheinlicher, je ländlicher die Region ist. In Radebeul zum Beispiel wäre es noch möglich. Doch auch hier fehlt es an Carsharing-Standorten und Ladeinfrastruktur für E-Autos, so die rot-grüne Fraktion im Kreistag. Auch der Busverkehr und die Umsteigeorte bedürften einer Überprüfung. "Was nutzt das 49-Euro-Ticket, wenn kein Bus fährt?" so die Fraktion.

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Die Mobilität im Kreis Meißen benötige einen neuen Plan, ein entsprechendes längerfristiges Konzept. Ein Vorschlag der grün-roten Fraktion dazu fand aber keine Mehrheit im Kreistag.

Ein weiteres Problem für den Busverkehr auf dem Land sind die umfangreichen Straßenbaumaßnahmen im Kreis Meißen. Die Verkehrsgesellschaft Meißen hat bereits 150.000 Umleitungskilometer pro Jahr fest eingeplant. Sie werden voraussichtlich auch in diesem Jahr wieder überschritten. Leider werde die VGM bei der Planung von Baustellen und Umleitungen häufig nicht beteiligt, so Landrat Ralf Hänsel in einer Mitteilung an den Kreistag. Für funktionierende Umleitungsfahrpläne sei ein Vorlauf von drei Monaten nötig. Das große Problem: Für die Schülerbeförderung müssen die entsprechenden Ortschaften angefahren werden, trotz aller Umleitungen.

Zumindest in Sachen E-Mobilität möchte der Landkreis Meißen jetzt vorbildlich vorangehen. Nachdem das Landratsamt bereits seit 2020 vier Ladesäulen und eine Wallbox am Standort Heinrich-Heine-Straße in Riesa betreibt, sollen ab April dieses Jahres Ladesäulen am Standort Remonteplatz in Großenhain für E-Dienstfahrzeuge hinzukommen. Zudem werden ebenfalls neue Ladesäulen an den Meißner Standorten Teichertring und Loosestraße eingeplant.