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Meißen soll wieder locken

Der Gewerbeverein hat sich für dieses Jahr allerhand vorgenommen – auch, um Besucher in die Stadt zu holen.

Von Harald Daßler
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Gelungene Premiere: Das Straßentheaterfestival "Gassenzauber", an dessen Organisation neben Stadt und Theater auch der Gewerbeverein beteiligt war, hatte im vorigen Sommer viele Einheimische begeistert und Besucher in die Stadt gelockt.
Gelungene Premiere: Das Straßentheaterfestival "Gassenzauber", an dessen Organisation neben Stadt und Theater auch der Gewerbeverein beteiligt war, hatte im vorigen Sommer viele Einheimische begeistert und Besucher in die Stadt gelockt. © Claudia Hübschmann

Meißen. Dort, wo Menschen in der Stadt unterwegs sind, schauen sie auch in die Läden. Das habe er immer wieder von Händlern, Gewerbetreibenden und Veranstaltern in Meißen vernommen, berichtet der Chef des hiesigen Gewerbevereins Uwe Reichel. Von dieser Wahrnehmung lässt sich der Vereinsvorstand bei seinen Planungen für dieses Jahr leiten. Nach den vergangenen beiden Jahren, in denen die Pandemie bzw. die staatlichen Schutzvorschriften bei Einzelhändlern, Gewerbetreibenden und Veranstaltern erhebliche Einbußen verursachten, sollen viele Menschen – Einheimische wie Besucher – in die Stadt gelockt werden, betonen Uwe Reichel und Andreas Krause vom Vereinsvorstand im Pressegespräch.

Gemeinsam mit Kultureinrichtungen, der Stadtverwaltung und Vereinen haben sie erste Termine für Feste und Veranstaltungen abgestimmt. Anhand des Veranstaltungskalenders für dieses Jahr hat der Verein Termine für verkaufsoffene Sonntage vorgeschlagen, die jetzt vom Stadtrat bestätigt wurden. Demnach dürfen am 10. April anlässlich des Ostermarktes, am 9. Oktober anlässlich des Herbstmarktes und des Elbtalweinlaufes sowie am 27. November und 11. Dezember anlässlich der Meißner Weihnacht die Geschäfte in Meißen auch sonntags öffnen. Darüber hinaus ist es nach dem sächsischen Ladenschlussgesetz möglich, die Geschäfte in Stadtteilen anlässlich besondere regionaler Ereignisse zu öffnen. Einen solchen Anlass bietet das Straßentheaterfest, das die Stadt gemeinsam mit dem Theater für das Wochenende 16./17. Juli vorbereitet. Somit können die Geschäfte in der Innenstadt am 17. Juli ein weiteres Mal sonntags öffnen und auf reichlich Kundschaft hoffen.

„Natürlich hoffen wir auf die baldige Lockerung der Schutzvorschriften“, sagt Uwe Reichel – und verweist auf den Ostermarkt am Wochenende vor dem Osterfest, für den die Vorbereitungen bereits auf Hochtouren laufen. Der Kalender des Gewerbevereins sieht außerdem alle traditionellen Veranstaltungen wie den Töpfermarkt am 14./15. Mai, die Modenacht am 19. September, das Weinfest vom 23. bis 25. September und die Meißner Weihnacht mit der täglichen Fensteröffnung am Rathaus-Adventskalender vom 27. November bis zum 24. Dezember und daran anschließend den Wintermarkt bis zum Neujahrstag 2023 vor, wie Uwe Reichel informiert.

Hinter den Kulissen finden auch Sondierungen für eine Cocktailnacht und weitere Veranstaltungshöhepunkte an den Sommer-Wochenenden statt. Außerdem werde der Gewerbeverein weitere Aktivitäten in der Stadt durch Werbung oder das Bereitstellen von Biertischgarnituren und Ausrüstungen unterstützen: Uwe Reichel nennt das Kunstfest in Cölln im Mai, das Literaturfest und das Stadtteilfest im Triebischtal im Juni, das Fest der Vereine auf dem Freibadgelände und den Elbtalweinlauf.

Auch in diesem Jahr will der Verein ein Sommerfest ausrichten. Die Premiere im vorigen Juli in der Winzergenossenschaft mit etwa 80 Gästen war eher eine Verlegenheitslösung und Ersatz für den wegen der Pandemie abgesagten Neujahrsempfang des Gewerbevereins. Bei den angeregten Unterhaltungen im Hof der Winzergenossenschaft war auch zur Sprache gekommen, den City Downhill in Meißner wieder aufleben zu lassen, berichtet Andreas Krause. Inzwischen hat diese Idee Konturen bekommen: Für das Wochenende 20./21. August ist der Meißner City Downhill terminiert.

Andreas Krause hat die ersten fünf dieser Fahrradrennen in Meißen organisiert. Viele seiner damaligen Mitstreiter hätten sich bei ihm gemeldet und signalisiert, dass sie gern wieder dabei sein wollen – als Helfer beim Aufbau von Rampen und Absperren der Stecken oder als Streckenposten. Das habe im Vereinsvorstand den Ausschlag gegeben, einen neuen Anlauf für dieses Rennen zu wagen.

Aus eigener Erfahrung wisse er auch um die wachsende Begeisterung für den Fahrradsport und E-Bikes, sagt Andreas Krause, der beruflich als Kaufmännischer Leiter bei der Fahrradkette tätig ist. So ließen sich neben den Wettkämpfen der Extremsportler am Rande des City-Downhill-Wochenendes E-Bike-Touren organisieren, schlägt er vor. Auch Gravel-Rennen auf Rädern, die wie eine Mischung aus Rennrad und Mountainbike anmuten, seien in oder rund um Meißen möglich. Mit solchen Offerten könnte Meißen nicht nur in Sportlerkreisen punkten, sondern auch Interessenten und Besucher anziehen.