Meißen
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Porzellan soll erklingen

Die Orgel in der Frauenkirche soll Pfeifen aus echtem Meissener erhalten. Der Förderverein hat eine Idee zur Finanzierung dieses Vorhabens.

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Im Museum der Porzellan Stiftung im Gebäude Manufaktur Meissen ist die von Ludwig Zepner entworfene Orgel mit stimmbaren Pfeifen aus Porzellan zu sehen und zu hören.
Im Museum der Porzellan Stiftung im Gebäude Manufaktur Meissen ist die von Ludwig Zepner entworfene Orgel mit stimmbaren Pfeifen aus Porzellan zu sehen und zu hören. © Claudia Hübschmann

Meißen. Die historische Jehmlich-Orgel in der Meißner Frauenkirche soll mit einem Pfeifenwerk aus Meissener Porzellan ergänzt werden. Der Förderverein Frauenkirche Meißen e. V. sucht dafür Patinnen und Paten, wie Ina Heß vom Förderverein informiert.

Mit den 37 Porzellanpfeifen ließe sich das Klangspektrum der Orgel um ein solistisch verwendbares Register mit besonderem Porzellanflötenklang erweitern. Die Idee dafür geht auf den inzwischen verstorbenen Künstlerischen Leiter der Staatlichen Porzellanmanufaktur Meissen, Ludwig Zepner, zurück. Kurz vor seinem Tod im Dezember 2010 war Zepner an den damaligen Meißner Superintendenten Andreas Stempel herangetreten und bat ihn, dafür zu sorgen, dass die erste Kirchenorgel mit Pfeifen aus Meissener Porzellan in der Frauenkirche erklingen soll. Seither ist es für den Superintendenten – mittlerweile im Ruhestand – zum „persönliches Vermächtnis“ geworden, dieses einmalige Konzept umzusetzen, sagte er vor einem Jahr, als die Jehmlich-Orgel nach umfangreicher Sanierung erstmals wieder in der Frauenkirche erklingen konnte.

Unter Ludwig Zepners Leitung war es im Jahr 2000 gelungen, in der Porzellan-Manufaktur gemeinsam mit der Dresdner Orgelbaufirma Jehmlich, die erste Orgel mit stimmbaren Pfeifen aus Meissener Porzellan zu fertigen – eine Vision, die bereits im 18. Jahrhundert angestrebt wurde. Zepner hatte das Projekt in den 1950er Jahren wieder aufgegriffen.Die 37 Pfeifen, des nun geplanten Porzellanwerks sollen sichtbar an der Emporenbrüstung vor der historischen Orgel hängen. Ergänzt werden sie durch weitere Pfeifen aus Holz und Zinn. Die bestehende Jehmlich-Orgel wurde bei der Restaurierung in den Jahren 2019 bis 2021 zur Anspielung des Porzellanwerkes entsprechend vorbereitet.

„Das innovative Orgelprojekt will in Meißen und der Frauenkirche einen weiteren Höhepunkt neben dem weltweit ersten, abstimmbaren Porzellanglockenspiel setzen und Besucher und Besucherinnen aus nah und fern anziehen“, berichtet Ina Heß.

Patenschaften zu vergeben

Zur Finanzierung des Vorhabens bietet der Verein Patenschaften an. Bereits sechs der 37 Porzellanpfeifen haben einen Paten gefunden. Für die Umsetzung des Projektes werden nun weitere Patinnen und Paten gesucht. „Je nach Größe der Orgelpfeife ergeben sich hierfür gestaffelte Spendenbeträge, die bei der Finanzierung des Porzellanwerkes helfen sollen“, so Ina Heß.

Als Dankeschön für die Übernahme einer Patenschaft erhalten die Spender und Spenderinnen ein von Künstler Jörg Danielczyk, dem früheren Chefdesigner der Staatlichen Porzellan-Manufaktur Meissen GmbH, gestaltetes Porzellanobjekt. Sobald genügend Spenden zusammengekommen sind, würde die Manufaktur eineinhalb Jahre für die Herstellung der Porzellanpfeifen benötigen, danach würde es etwa ein halbes Jahr dauern, die Pfeifen einzurichten. (SZ)

Nähere Informationen: www.frauenkirche-meissen.de, Tel. 03521 4070014. Darüber hinaus nimmt der Förderverein gern auch Spenden auf diesem Konto entgegen: Sparkasse Meißen, IBAN DE11 8505 5000 3001 2050 07, BIC SOLADES1MEI, Verwendungszweck: Porzellanorgel