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Sächsischer Hof in Meißen: Gute Adresse, nicht nur für Urlauber

In Meißen gibt es eine neue Location für Veranstaltungen, sogar ziemlich zentrumsnah – im Sächsischen Hof.

Von Andre Schramm
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Johanna Eidam im neuen Gesellschaftsraum des Sächsischen Hofs.
Johanna Eidam im neuen Gesellschaftsraum des Sächsischen Hofs. © Claudia Hübschmann

Meißen. Als Meißner kommt man wahrscheinlich eher selten in die Versuchung, den Sächsischen Hof zu googeln. Wer es trotzdem macht, der erlebt eine Überraschung – im positiven Sinne. Fünf Sterne gibt's bei den Rezensionen der Suchmaschine, 9 von 10 Punkten auf dem Buchungsportal "booking.com". Die Gäste der sechs Ferienwohnungen sind durch die Bank weg begeistert. Nicht nur die. Auch Inhaberin Johanna Eidam freut sich, dass ihre Unterkunft so gut ankommt. Ein richtiges Rezept für zufriedene Urlauber hat sie nicht. "Vielleicht liegt es daran, dass ich von Anfang an einen sehr offenen Umgang mit Kritik pflege", mutmaßt sie.

Der Anfang liegt schon eine Weile zurück. Nach umfangreichen Sanierungsmaßnahmen in dem Haus, das von zwei schweren Hochwassern stark in Mitleidenschaft gezogen worden war, konnten im September 2021 die ersten Gäste begrüßt werden. Ihr Vater Eberhard Raue hatte das Anwesen 2013 erworben. Damals gab es noch die Idee, die Traditionsgaststätte im Erdgeschoss wiederzueröffnen. Johanna Eidam verfolgte die Anstrengungen ihres Vaters, machte aber zunächst ihr Tourismuswirtschafts-Studium fertig, und bereiste die Welt.

Touristengruppen haben einen Wunsch

Dann starb Eberhard Raue. Das Familienprojekt war in der Schwebe. Sie wagte schließlich den Schritt in die Selbstständigkeit und hat es bis heute nicht bereut. Ganz im Gegenteil. "Ich bin zwar gebürtige Meißnerin, habe mich aber als Gastgeberin ein zweites Mal in die Stadt verliebt", sagt sie. Wie geht sowas?

"Wir als Einheimische sehen vielleicht die zwei, drei Läden, die in der historischen Altstadt leer stehen. Bei unseren Gästen ist das Gegenteil der Fall. Sie schwärmen von der Stadt, von den kleinen Geschäften, die so fast nirgends mehr zu finden sind. Manchmal sind sie so begeistert, dass sie ein zweites oder drittes Mal wiederkommen", sagt die 31-Jährige.

Die Begeisterung hat auch sie angesteckt. "Der Blick von außen geht häufig unter. Er ist aber wichtig, für eine Touristenstadt wie Meißen erst recht", meint sie. Allerdings tauchte, vor allem bei größeren Gruppen, immer wieder ein Wunsch auf: Eine Gelegenheit, wo man abends noch zusammensitzen kann, vielleicht auch etwas trinken kann.

"Ich wünsche mir, dass im ganzen Haus Leben einzieht"

Ein großer Raum im ersten Geschoss lag zu dieser Zeit noch brach. Johanna Eidam und ihr Mann sanierten nach und nach die ehemalige Wohnung – alles in Eigenregie. "Wir haben aber nicht komplett entkernt. Vieles von dem, was vorhanden war, haben wir aufgearbeitet", erzählt sie. Schon in den Ferienwohnungen obendrüber verfuhr man nach dem gleichen Prinzip. Entstanden ist nun ein stilvoller Gesellschaftsraum, mit Tischen, Sitzgelegenheiten, einer Couchecke und einer kompletten Küche, der gebucht werden kann, auch von jenen, die nicht in dem Haus nächtigen. An kleine Accessoires wurde ebenfalls gedacht.

Johanna Eidam denkt an Vereinstreffen, Geburtstage, Seminare und viele weitere Anlässe. Platz ist für rund 20 Personen. Die ersten Gruppen konnte sie hier bereits begrüßen. Fertig ist die junge Unternehmerin damit noch nicht. "Natürlich wünsche ich mir, dass im ganzen Haus Leben einzieht", sagt sie. Und dazu gehören nun auch die Räumlichkeiten im Erdgeschoss, in der sich ihre Eltern einst kennengelernt haben.

Was dort passieren wird, bleibt abzuwarten. Jetzt freuen sich beide erstmal über die neue Location und auf alle Gäste, die kommen werden.

Informationen: www.saechsischerhof-meissen.de