Ob ein Weinprobier-Spaziergang, eine nächtliche Stadterkundung, eine Friedhofs-Führung oder eine Stadtwanderung für Verliebte oder die, die es noch werden wollen - Walfriede Hartmann hat zahlreiche Geschichten über die Traditionsstadt Meißen auf Lager und zieht seit nun schon 16 Jahren als Stadtführerin Touristen und Meißner in ihren Bann.
Der Weg zur Stadtführerin
Man könnte meinen, dass es Walfriede Hartmanns Berufung ist. Denn die alteingesessene Meißnerin gab bereits im Alter von 13 Jahren Domführungen, damals für nur 1,64 Mark pro Stunde.
Als gelernte Bibliothekarin für wissenschaftliche Bibliotheken arbeitete sie erst in der Landesbibliothek in Dresden, wo sie schon immer mit Geschichten und Historie in Berührung kam. Auf ihren Weg zur Stadtführerin brachte sie letztendlich die Tourist-Information Meißen. Denn die war auf der Suche nach Stadtbilderklärern, was sich für Walfriede Hartmann interessant anhörte. Gesagt, getan, absolvierte sie während ihrer ersten Schwangerschaft einen Kurs zum Stadtbilderklärer und bekam nach erfolgreichem Abschluss Führungen durch die Tourist-Information übertragen.
Seit 2004 ist sie leidenschaftlich gern und hauptberuflich Stadtführerin. Besonders gern arbeitet sie mit Kindern zusammen und unternimmt mit ihnen Stadtspaziergänge über Märchen, Sagen wie über den Gänsejungen oder Straßennamen. "Man kann ganz viel miteinander verknüpfen und mit Kindern mache ich das am allerliebsten", so die Meissnerin.
Aber auch für Erwachsene hat sie eine ganze Bandbreite voller spannender Geschichten auf Vorrat. Interessieren Sie sich für Seuchen-, Kriegs- und Wassersnöte, für Henker, Huren und Halunken oder wollen etwas über die damaligen Meißner Frauen erfahren? Egal was, die Meissnerin nimmt gern spezielle Themenvorschläge entgegen und passt sich ganz individuell den Wunschthemen der einzelnen Gruppen an.
"Was gefällt Ihnen an Meißen, Frau Hartmann?"
"Ich liebe die historische Altstadt. Ich könnte aus dieser Stadt nicht wegziehen, denn ich bin die Erste meiner Familie seit 200 Jahren, die dort blieb, wo sie geboren worden war. Ich bin eine bekennende Provinzpflanze. Wer in Meißen lebt, der entscheidet sich dafür. Es gibt Viele, die es lieben, etwas Besonderes mitbringen und andere inspirieren.
Etwas ganz besonderes ist auch das friedliche Miteinander unter den Stadtführern in Meißen. Hier begegnet man sich auf Augenhöhe, arbeitet gemeinsam und bildet keine Konkurrenz. Das funktioniert bei uns richtig gut.", so die Stadtführerin über das Leben in Meißen.
Wie sieht es in Zeiten von Corona mit Stadtführungen aus?
Die Teilnehmerzahl der Stadtspaziergänge ist aktuell auf Kleingruppen mit 15 Personen begrenzt. Um eine Online-Reservierung wird daher gebeten.
Was steht demnächst auf dem Programm?
Sa., 31. Oktober, 14 Uhr: Weinmond in Meißen - Weinprobier-Spaziergang
So., 1. November, 18 Uhr: "Hört ihr Leute, lasst Euch sagen..." - Meißen bei Nacht, Begleitung des Meißner Nachtwächters und der Türmerin bei ihrem Rundgang durch das abendliche Meißen, auch: Sa., 28. November, 18:15 Uhr
Sa., 7. November, 14 Uhr: Historisch-musikalischer Stadtspaziergang auf den Spuren jüdischen Lebens
Mi., 18. November, 11 Uhr: Meißner Friedhöfe am Buß- und Bettag - über den Alten und den Neuen Nikolaifriedhof
Sa., 5. Dezember, 15 Uhr: Meißner Adventsspaziergang vor dem Nikolaustag
Mi., 30. Dezember, 17 Uhr: Heiter-besinnlicher Stadtspaziergang im Vollmondschein zum Jahresausklang, Best of mit verschiedenen Stadtführern, letzter Jahresendspaziergang
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