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Tierschutz ja, aber mit Maß und Ziel

Seit Jahren ist die Zahl der Viehhalter im Landkreis Meißen rückläufig. Ein Kommentar zu möglichen Ursachen.

Von Ines Mallek-Klein
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Nicht nur die Zahl der Schweinemäster sinkt, auch die der Ferkelerzeuger wird immer weniger.
Nicht nur die Zahl der Schweinemäster sinkt, auch die der Ferkelerzeuger wird immer weniger. © SZ

Ein Spielball im Ferkelstall und ein Beißring, der vom Stalldach baumelt. Geduldig erfüllen die Landwirte die immer neuen Auflagen, mit denen sie die Gesetzgeber auf Bundes- und Europaebene überraschen - oft wissend, dass viele wider die Natur sind und bei den Tieren auf wenig Gegenliebe stoßen werden. Nicht wenige sprechen davon, dass die Vermenschlichung zunehmend Fachkompetenz ersetze.

Kein Zweifel, Tierschutz ist ein absolutes Muss. Nicht für unser gutes Gewissen, sondern vor allem zum Wohl der Tiere und ihrer Gesunderhaltung. Und man darf den Landwirten zu Recht unterstellen, dass sie selbst das größte Interesse daran haben, dass es ihren Tieren gutgeht - schließlich sind sie doch die Grundlage des Geschäftsmodells.

Der Gesetzgeber und vor allem die Aktivisten tun gerade das aber nicht, lassen sich von unschönen Ausnahmen leiten und überfordern den Berufsstand mit Auflagen. Die Folgen sind vorhersehbar. Wenn dann auch noch die Erträge bedrohlich sinken, stellt sich für immer mehr Landwirte die Frage: aufgeben oder weitermachen?

Gerade in der Viehzucht scheinen die Würfel gefallen. Seit Jahren ist die Zahl der Viehhalter im Landkreis Meißen rückläufig. Es gibt immer weniger Schweine, aber auch Rinder- und Geflügelställe bleiben leer. Was bedeutet das langfristig? Was wir hier essen, wird woanders erzeugt werden müssen. Zu welchen Bedingungen das geschieht, ist offen, und hinzukommen die Transportwege. Kann das das Ziel von Nachhaltigkeit und Tierschutz sein? Wohl kaum. Insofern wäre es dringend geboten, der Regulierungswut Einhalt zu gebieten.