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Hilfskonvoi mit ukrainischen Geflüchteten zurück in Meißen

Am späten Freitagabend werden 19 ukrainische Frauen und Kinder erwartet. Eine Wohnungsgesellschaft stellt in Meißen 20 Wohnungen zur Verfügung.

Von Marvin Graewert
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Am Donnerstag starteten drei Kleintransporter aus Meißen, gefüllt mit Hilfsgütern. Auf dem Rückweg haben sie 19 ukrainische Frauen und Kinder mitgebracht.
Am Donnerstag starteten drei Kleintransporter aus Meißen, gefüllt mit Hilfsgütern. Auf dem Rückweg haben sie 19 ukrainische Frauen und Kinder mitgebracht. ©  privat

Meißen/Großenhain. Die Fahrt zum polnischen Grenzort Przemyśl war weit, aber nicht sehr abenteuerlich. Die wahre Herausforderung wartete vor Ort. Als die Hilfsgüter abgegeben waren, wurde am Freitagmorgen mit einem Zettel mit kyrillischer Schrift in der Hand und einer Dolmetscherin zur Unterstützung nach Ukrainern gesucht, die nach Meißen mitkommen würden.

Auf dem Zettel war nur das nötigste zusammengefasst: Wohin es eigentlich geht. "Wir konnten zum Glück die Adressen der Wohnungen in Großenhain auflisten", sagte Ole-Per Wähling vom Pfadfinder-Förderverein Lebensfahrten, der die Fahrten mit organisierte. Das sei extrem hilfreich gewesen, da Verwandten und Ehemännern vor der Abfahrt die neue Adresse mitgeteilt werden konnte.

Am späten Freitagabend werden 19 Frauen und Kinder in Großenhain erwartet, dort warten auf die Vertriebenen Unterkünfte. Da die Fahrt mit den polnischen Organisationen abgestimmt war, konnte vorab Kontakt zur örtlichen Feuerwehr geknüpft und dort die Sachspenden aus Meißen abgegeben werden. Sie werden nun dort gesammelt und schließlich in die Ukraine transportiert. Gut gemeinte, aber nicht abgestimmte Lieferungen hingegen würden Lagerhäuser füllen und binden Transport- und Sortierkapazitäten. "Sie helfen leider nicht, sie behindern vielmehr die humanitäre Arbeit vor Ort", sensibilisierte DRK-Generalsekretär Christian Reuter am Donnerstag.

Spenden für die nächste Fahrt

In Polen hätten auf die Geflüchteten Massenunterkünfte gewartet: "Das ist der Dienst, den wir gerade erweisen können, um die ukrainischen Gäste etwas menschenwürdiger unterzubringen. Soweit wir das können, sollten wir das auch versuchen", sagt Wähling, der in Meißen 20 weitere leerstehende Wohnungen der G&W-Wohnungsbaugesellschaft zur Verfügung stellt. Natürlich gebe es auch in Meißen Bedarf, aber ein gewisser Leerstand bilde ab, dass es mehr Wohnungen als Mieter gebe.

Die zur Verfügung gestellten Wohnungen müssten allerdings noch möbliert und eingerichtet werden. Einrichtungsgegenstände können in der Keramischen Fabrik Bidtelia in der Fabrikstraße 16 (Zufahrt: Brauhausstr. 21a) in Meißen abgegeben werden. "Die Einrichtungsgegenstände können auch abgeholt werden, aber auch fürs Abholen werden wieder Kleintransporter und Fahrer benötigt", sagt Wähling. Freiwillige können sich unter 03521/72806323 oder über die Mail [email protected] melden. Die Sammelstelle soll auch für sinnvolle Hilfsgüter genutzt werden, die an Hilfsorganisationen in Richtung Ukraine abgegeben sollen.

Die kommenden Tage sollen genutzt werden, um die Fahrt auszuwerten, denn es wird nicht die letzte Hilfsfahrt von Meißen in die Ukraine gewesen sein.

Spendenkonto: Lebensfahrten e. V., DE21 8707 0024 0699 5906 00, Bank: Deutsche Bank 24, Verwendungszweck: Ukraine-Hilfe