SZ + Meißen
Merken

Niederau: Gemeinde startet Großprojekt am Ring der Einheit

Derzeit werden in Niederau die letzten maroden Medienleitungen erneuert. 2025 soll die Sanierung abgeschlossen sein.

Von Martin Skurt
 3 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Die Gemeinde Niederau nimmt von 2023 bis 2025 etwa zwei Millionen Euro in die Hand, um die Wasserleitungen zu erneuern. Sie stammen noch aus den 1930er-Jahren.
Die Gemeinde Niederau nimmt von 2023 bis 2025 etwa zwei Millionen Euro in die Hand, um die Wasserleitungen zu erneuern. Sie stammen noch aus den 1930er-Jahren. © Claudia Hübschmann

Niederau. Seit Ende Juli hat Niederau ein Großprojekt begonnen. Die Gemeinde möchte den Ring der Einheit im Ortskern in den Jahren 2023 bis 2025 wesentlich verbessern. "Für uns hat das Bauprojekt einen großen Stellenwert", sagt Bürgermeister Thomas Claus auf Anfrage. Die Siedlung stamme noch aus den 1930er-Jahren, genauso wie die Wasser- und Abwasserleitungen. "Diese sind so marode, dass wir jährlich mehrere Tausend Euro dafür 'verbuddeln', um sie zu reparieren." Das wolle die Gemeinde nun anpacken und die Straße erneuern.

Die Maßnahme kostet rund zwei Millionen Euro, die in drei Bauabschnitten ausgegeben werden: A, B und C. Abschnitt A ist momentan in vollem Gange und soll noch bis zum November umgesetzt werden. "Alle anderen Orte in Niederau sind auf einem sehr guten Stand", sagt Thomas Claus. "Das ist unserem ehemaligen Bürgermeister Manfred Schmidt zu verdanken. Wir sind jetzt dabei, das letzte Puzzle-Stück einzulegen." Abschnitt A fängt bei der Teichstraße an und geht T-förmig in den Ring, B und C sind Halbkreise in der Siedlung. Das Büro Arnold Consult AG Meißen plant das Projekt.

"Es wird fordernd sein"

Die Versorgungssicherheit sowie der Zugang zum Gelände sind laut Beschlussvorlage während der einzelnen Bauphasen gewährleistet. Damit werden die Befindlichkeiten und Bedürfnisse der Anwohner so bürgerfreundlich wie möglich berücksichtigt. Außerdem sind die drei Abschnitte eigenständig und können auch unabhängig voneinander umgesetzt werden. So könne die Gemeinde im Zweifel auf die Haushaltslage reagieren und die Projekte verschieben. Neben der Erneuerung des Wasser-, Abwasser- und Regenwassernetzes soll auch gleichzeitig der Breitbandausbau vorangetrieben werden. Damit die Straße nicht zweimal geöffnet werden muss, teilt Bauamtsleiter Stephan Alban im Gemeinderat mit.

In der Gemeinderatssitzung im Juni wurde dabei beschlossen, dass die Firma Tief- und Kulturbau Mühlbach GmbH den Auftrag bekommt. Das Projekt erfordert eine Vollsperrung. Auf anderen Wegen können und dürfen die Baufahrzeuge das Gelände nicht erreichen.

"Es wird fordernd sein", weiß der Bürgermeister. "Die Parksituation wird sich dadurch anspannen. Das ist aber auch klar mit den Anwohnern kommuniziert worden." Denn sie haben ein Anschreiben bekommen, wie sie sich verhalten sollen, wo sich die Zufahrtsstraße für Rettungsdienst oder Feuerwehr befinden. Zudem gab es eine Einwohnerversammlung Ende Mai. "Die Kontaktadressen der ausführenden Firmen haben wir ebenso weitergegeben, damit zum Beispiel auch die Müllabfuhr reibungslos funktioniert."

Nach Aussagen des Bürgermeisters ist die Belastung planbar. "Aber es kommt natürlich auch auf das Verhalten des Einzelnen an", sagt Thomas Claus. Die Gemeindeverwaltung appelliert deshalb an die Vernunft der Menschen im Baugebiet. "Wenn wir regulieren müssen, ist es meistens schon zu spät. Nur wenn wir miteinander reden, können wir etwas erreichen, wenn wir übereinander reden, wird das nichts."

Umweltgerechte Wassertrennung

Sobald der dritte Abschnitt C abgeschlossen wird, erfolgt eine Umstellung der Wasserentsorgung. Derzeit wird das Abwasser im betreffenden Gebiet in einem gemischten System behandelt, das bedeutet, dass sowohl Schmutzwasser, zum Beispiel aus Toiletten und Abflüssen, als auch Regenwasser in denselben Abwasserkanälen zusammengeführt werden. Das ist nicht ideal, weil es zu Problemen in Kläranlagen führen kann.

Auch deswegen soll das Abwassersystem auf ein umweltgerechtes Trennsystem umgestellt werden. Das bedeutet, dass Schmutzwasser und Regenwasser getrennt behandelt werden. Schmutzwasser wird weiterhin in Abwasserkanälen transportiert, aber Regenwasser wird separat aufgefangen. Die Trennung hilft, die Kapazität der Kläranlage zu entlasten, da weniger Wasser und weniger Verschmutzungen in die Kläranlage gelangen. Die Gemeinschaftskläranlage in Diera-Zehren wird also weniger belastet und kann effizienter arbeiten. Das führt zu einer besseren Abwasserbehandlung und verringert die Umweltauswirkungen.