SZ + Meißen
Merken

Die neue Bio-Bäckerei mit Café in Taubenheim

In Taubenheim hat die neue Produktionsstätte mit angeschlossenem Café und Hofladen eröffnet. Dort könnte der neue Ortskern entstehen.

Von Uta Büttner
 4 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Marleen Claus, Ingeborg Schwarzwälder, Aneta Lajtlich und Sophia Sucholas sind begeistert über den neuen Hofladen mit Café.
Marleen Claus, Ingeborg Schwarzwälder, Aneta Lajtlich und Sophia Sucholas sind begeistert über den neuen Hofladen mit Café. © Claudia Hübschmann

Klipphausen. Das Gebäude mit einer schönen, großen Terrasse und einem roten Anbau fällt bei der Fahrt durch den Klipphausener Ortsteil Taubenheim sofort auf. Lange hat es gedauert, bis das leerstehende, zu DDR-Zeiten entstandene Landwarenhaus an der Hauptstraße 12 aus seinem Dornröschenschlaf geholt wurde. Vor sieben Jahren hatte das Pfarrgut Taubenheim die Idee, dort seine neue Bio-Bäckerei aufzubauen. Nun ist die moderne Produktionsstätte fertig. Sie hat das Potenzial, zum Dorfmittelpunkt zu werden. Denn neben Brötchen, Brot und anderen Leckereien lädt ein kleines Café mit Terrasse zum Verweilen ein. Zudem ist ein kleiner Hofladen mit Produkten aus der Region und biologischen Landwirtschaft integriert.

„Die Planungsphase war sehr zäh, da hatte man schon fast die Lust verloren“, erzählt Sophia Sucholas von der Geschäftsleitung. „In der Bauphase sah man dann, wie es vorangeht.“ Die Produktion war zum 1. Juli in das neue Gebäude umgezogen. Und am vergangenen Samstag war jetzt die offizielle Eröffnung des Cafés mit Hofladen. „Es gab eine permanente Autoschlange durch das Dorf“, berichtet sie. „Wir hatten vorsichtig mit vielleicht 1.000 Besuchern gerechnet. Ich kann nicht sagen, wie viele dann gekommen sind, vielleicht 1.500 bis 2.000“, schätzt sie ein.

Die neue Bio-Bäckerei in Taubenheim.
Die neue Bio-Bäckerei in Taubenheim. © Claudia Hübschmann

Bis zum letzten Tag vor der Eröffnungsfeier waren Arbeiten auszuführen. Gerade noch rechtzeitig wurde alles fertig. Ein erneutes Verschieben des Termins kam für die Geschäftsfrau aber nicht infrage. Diesmal sollte er unbedingt eingehalten werden. Denn ursprünglich war die Fertigstellung bereits im Oktober 2022 geplant. Länger sollte es dann nicht mehr dauern, erzählt sie. Dass am Ende alles pünktlich fertig wurde, sei den Baufirmen und auch Anwohnern zu verdanken. „Wir haben viel Hilfe und Unterstützung bekommen.“

Sucholas: „Jetzt sind wir sichtbarer“

Auch bisher gab es einen Hofladen – direkt im Pfarrgut, doch dieser wurde sehr wenig besucht. Man musste von ihm wissen und den Berg dorthin hochfahren. Der neue Laden an der Durchfahrtsstraße mit seinen Parkflächen davor lädt nun zum Anhalten ein. „Wir liegen logistisch nicht ganz schlecht“, meint Sophia Sucholas. Neben dem normalen Durchgangsverkehr befinden sich die Kindertagesstätte und die Oberschule Klipphausen in der Nähe. „Wir sind jetzt sichtbarer geworden. Der Hof ist in das Dorf gezogen. Die Leute begegnen sich nun hier, können auch einmal drei Worte wechseln“, sagt die Geschäftsfrau erfreut. Auch der eine oder andere Bewohner, des im Ort ansässigen Pflegeheims, kam schon einmal vorbei. Hilfreich natürlich, dass der Zugang zum Ladenlokal barrierefrei gebaut wurde.

Von sieben bis 18 Uhr hat das Ladenlokal in der Woche geöffnet, samstags bis zwölf. Jetzt werde erst einmal beobachtet, wie es anläuft, später könnten die Öffnungszeiten auch je nach Bedarf noch angepasst werden, sagt Sophia Sucholas.

Nachfrage an Produkten überstieg Leistungsvermögen

Die alte Bäckerei im Pfarrgut war zu klein geworden. In dem neuen Gebäude steht die dreifache Fläche zur Verfügung. Alle Bereiche der Bäckerei befinden sich nun unter einem Dach, auch die Büros.

Das Getreide produziert das Pfarrgut größtenteils selbst, nach ökologischen Richtlinien im Bereich Landwirtschaft. Im Bedarfsfall werde Getreide von Bio-Bauern aus der Region zugekauft. Gemahlen wird in der Mühle in Miltitz. Zusätzlich hat das Familienunternehmen noch einen dritten Geschäftsbereich, die Molkerei. In der wird die Milch der eigenen Kühe verarbeitet. Das gesamte Unternehmen wird in zweiter Generation von den Schwestern Sophia Sucholas und Almuth Krenkel sowie Sophias Mann Jaroslaw Sucholas nach ökologischen Richtlinien der Gäa-Vereinigung bewirtschaftet.

Aufgebaut hatte den ökologischen Betrieb Sophias Mutter Ingeborg Schwarzwälder gemeinsam mit Michael Schwarzwälder im Jahre 1991. 2006 übergab Ingeborg Schwarzwälder den Bereich Landwirtschaft an Sophia und deren Mann. Zehn Jahre später übernahmen die beiden gemeinsam mit Almuth Krenkel den gesamten Betrieb.